Zum Abschluß des Moerser Musiksommers ernteten die jungen Sängerinnen und Sänger im Martinstift reichlich Applaus. In der Mozart-Soiree zeigte der Meisterkurs von Professorin Charlotte Lehmann (Bildmitte), was er in einer Woche intensiver Probenarbeit bei der Gesangspädagogin gelernt hatte.Marlen Hachmann, Silke Kunz und Christina Arden (v.l.n.r.) beim Terzett der Knaben aus der "Zaberflöte".
MOERS. Eine gute Tradition konnte Dr. Christiane Schumann auch in diesem Jahr im Martinstift beim 8. Musiksommer fortsetzen: Dank der erneuten Unterstützung der Kulturstiftung Sparkasse am Niederrhein wurde im Rahmen von Meisterkursen hier angehenden Sängerinnen und Sängern der Weg in einen nicht ganz leichten Beruf ein wenig geebnet. In der abschließenden Mozart-Soiree im Martinstift gaben rund 20 der insgesamt 73 Teilnehmer eine beeindruckende Probe ihres Könnens.
Das Ergebnis der intensiven Arbeit an Stimme, Atmung und Artikulation hörte sich beachtlich an. In kürzester Zeit und, wie es schien, mit großer Leichtigkeit hatte Professor Charlotte Lehmann, die den Meisterkurs für Mozart-Gesang leitete, das junge Ensemble zu Höchstleistungen gebracht. Es bewegte sich beinahe mühelos zwischen den Aspekten der zu singenden Rollen, dem Text, der Sprache und der Musik hin und her. Speziell wurde dabei auch besonderer Wert auf Gestik und Mimik gelegt.
Klingende Sahnehäubchen
Die Augen, die Gesichter und die Körperhaltung jedes Akteurs spielten mit. Und so gestalteten sich locker etwa die Lieder wie "An Chloe" oder "Dans un bois". Arien wie die des Pedrillo oder der Blonden aus "Die Entführung aus dem Serail" oder das Duett von Papageno und Papagena aus der „Zauberflöte" setzten besondere Akzente.
Im zweiten und dritten Teil des Konzertsabends gab es noch das berühmte Sahnehäubchen obendrauf. Die Arie der Zerline (Don Giovanni), die Arien der Susanna, des Grafen Almaviva, die Kavatine des Cherubino aus "Figaros Hochzeit", alles war perfekt italienisch gesungen. Und schließlich die schwer zu singende Arie der Königin der Nacht aus der „Zauberflöte".
Sämtliche Leistungen des Konzerts begeisterten das Publikum im ausverkauften Haus so sehr, daß es sich mit langanhaltenden und stehenden Ovationen bedankte. Als Dankeschön der Kulturstiftung überreichte Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein, Professorin Lehmann und Dr. Christiane Schumann unter dem Applaus der jungen Künstlerinnen und Künstler Blumensträuße.
22.8.2005
MOERS. Vanessa Schnepdrelleck ist eine von vielen jungen Frauen, bei denen der Arzt in 30 oder 40 Jahren neben völligem Nierenversagen auch noch ästhetische Untiefen diagnostizieren wird. Warum, das wußte der gekrönte Star des Sonntags beim 29. Comedy-Arts Festivals zu berichten. Hennes Bender: „Alle bauchfrei und hinten kuckt dat Tatoo raus, auch im Winter.“ Für die nackten Tatsachen seiner alltäglichen Wahrnehmung findet der „kleine dicke Junge aus Bochum“, wie er sich selber nennt, eine wunderbar plastische Sprache. Das Vergnügen seines Publikums darüber war weithin hörbar.
Lieder schmetternde Wuchtbrumme
Neben Bender und seiner Rock-Band „Burger Queen“ fielen die planmäßigen Programmpunkte des Comedy-Sonntags stufenweise ab. Ganz unten auf der Richterskala des guten Geschmacks schlug dabei der vermeintliche Star des Abends, Hans Werner Olm, zu Buche. Weder in seiner Kunstfigur Luise, einer zotige Witze und Lieder schmetternden Wuchtbrumme, noch als Sänger, Stimmen-Imitator und kabarettistischer Nachdenker konnte er in Moers an sein früheres Niveau anknüpfen. Olm scheint ein Paradebeispiel dafür zu sein, was der schnelle Fernsehgenuß aus einem talentierten Künstler macht: eine abschreckende Parodie seiner selbst.
Als ob er das geahnt hätte, schickte Werner Schrick, der künstlerische Leiter, der zur Freude aller Beteiligten auch für das Jubiläums-Festival im nächsten Jahr verantwortlich zeichnen wird, außerplanmäßig „Junge, Junge und der Römer“ auf die Bühne. Drei nette Jungs, die leichtfüßig und gekonnt ein Repertoire zwischen Slapstick und Zauberei, zwischen Varieté und Wortwitz präsentierten. Bereits am Vormittag hatten „Junge, Junge und der Römer“ rund 700 Gäste beim Vereinsfrühschoppen der Sparkasse auf der Bühne der Arena begeistert.
Verunglückter Konzertabend
Außer auf ihrem Flügel standen die beiden Niederländer „Stenzel und Kivits“ an diesem Comedy-Abend zusammen mit Bender und Band unbedingt auf dem Treppchen der stimmigen und mit viel Applaus bedachten Künstler. Ihre Show war als klassischer Konzertabend angelegt, bei dem mal der eine, mal der andere den Einsatz verpaßt oder unvermittelt und zur Freude des Publikums extemporiert. Herrlich auch die auf die Melodie von „La donna è mobile“ gesungene „Mondscheinsonate“ und das abschließende Marionetten-Spiel.
Etwas zäh und mit nur wenigen witzigen oder schönen Momenten spulten die drei Mitglieder von „Männerkulturen“ ihr Programm „Knallzart“ ab. Während sie in der Kategorie Choreographie durchweg glänzten, verblaßte der Eindruck massiv in einem Schwall von Wortkaskaden und unverbundener Einzelnummern rund um die Themen Mann und Memme.
Im Rückblick auf drei Tage Comedy in der Sparkassen-Arena auf dem Kastellplatz und beim Straßenprogramm festigt sich gleichwohl der Eindruck, daß Werner Schrick wieder einmal ein ausgewogenes Dreigang-Menü zusammengestellt hat. Nichts davon liegt bleischwer im Magen, manches ist schnell verdaut, doch wieder waren geschmackliche Momente dabei, die unvergessen bleiben werden.
22.8.2005Die Fotos vom Sonntag beim Comedy-Arts Festival spiegeln das wechselvolle Programm. Zum Vergrößern der Fotos einfach draufklicken.
NIEDERRHEIN. Herzliche Glückwünsche und schöne Blumensträße galten in diesen Tagen neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse am Niederrhein, die in dem Kreditinstitut bzw. dessen Vorgängerinstituten seit 25 Jahren tätig sind. Die vordere Reihe bilden (von links) Winfried Schoengraf (Vorstand), Gabriele Wasylkowski, Sigrid Kalwa, Marion Strehlow, Beate Solty und Petra Graef. Dahinter von links Bernhard Uppenkamp (Vorstand), Volker Krön, Alfred Heuchert, Norbert Kubik, Heike Hülsken, Franz-Josef Stiel (Vorstand), Heinz-Jürgen Rheims, Wolfgang Hoffmann sowie die Vorstandsmitglieder Frank-Rainer Laake und Giovanni Malaponti. - Viele Kolleginnen und Kollegen des Hauses Sparkasse am Niederrhein schließen sich den herzlichen Glückwünschen an und wünschen den Jubilaren alles Gute für die Zukunft!
Im August 2005
Die vier Künstler der Gruppe "Yllana" erhielten aus den Händen von Karl-Heinz Tenter (Vorstand Sparkasse), Wenke Seidel (Volksschule) und Werner Schrick (v.l.n.r.), dem künstlerischen Leiter, den Comedy Preis Henriettchen. Nach rechts: Sparkassenvorstand Giovanni Malaponti und Wilhelm van gen Hassend (Kulturstiftung).
MOERS. Mit Zuckerschlecken hat der „Star Trip“ der Comedy-Gruppe Yllana wenig zu tun. Gleichwohl erhielt das vierköpfige Ensemble aus Madrid am Rande des Comedy-Arts Festivals das Henriettchen. Die aus Zuckerguß gefertigte Nachbildung des vor dem Schloß stehenden Denkmals symbolisiert in jedem Jahr den Moerser Comedy-Preis. „Yllana gehört zu den kreativsten Gruppen in Europa und hat das Genre ‚visuelle Comedy’ weiterentwickelt“, so Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein. Gemeinsam mit Werner Werner Schrick, dem künstlerischen Leiter des Festivals, und Wenke Seidel, Geschäftsführerin der Volksschule am Südring, überreichte er die Auszeichnung.
Seit über zehn Jahren verleihen Veranstalter und Hauptsponsor die 20 Zentimeter hohe Zuckerstatue an Künstler, die sich um die Comedy verdient gemacht haben. Werner Schrick: „Die außergewöhnliche Gruppe Yllana erhält den Preis für ihre inzwischen siebte Produktion, in der sie bekannte Film-Themen respektlos parodieren.“ In der ausverkauften Sparkassen-Arena bestätigte das Publikum die Wahl der diesjährigen Preisträger mit begeistertem Applaus.
21.8.2005
Viele Gäste und viel Spaß in der Sparkassen-Arena. In der Mitte der vorderen Reihe: Bürgermeister Norbert Ballhaus (li.) und Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Tenter. Nach rechts Petra Rennicke und Ehepaar Malaponti. Nach links Elke Tenter und Winfried Schoengraf.
MOERS. Nahezu 700 Vertreter von nicht weniger als 360 Moerser Vereinen, Verbänden und Organisationen waren einer Einladung der Sparkasse am Niederrhein zum traditionellen Vereinsfrühschoppen gefolgt. Anlass war die offizielle Spendenverteilung 2005. Das Kreditinstitut stellt den Vereinen und Verbänden in Moers Mittel in Höhe von insgesamt 330.000 Euro zur Verfügung. Bürgermeister Norbert Ballhaus sagte ein großes Dankeschön all denen, "die sich für andere einsetzen und ein Ehrenamt bekleiden“. Viele würden deren Rolle nicht richtig einschätzen.
In der Arena auf dem Kastellplatz betonte auch Sparkassendirektor Karl-Heinz Tenter, es gehe darum, ehrenamtliches Engagement zu würdigen, „ohne das unsere Stadt sehr viel ärmer wäre“. Auf der andere Seite spiele auch die Sparkasse eine unverzichtbare Rolle: „Nur zusammen sind wir stark!“ Tenter unterstrich, dass sein Haus „allen unsinnigen und unbegreiflichen Angriffen auf das Sparkassensystem in Deutschland zum Trotz“ verlässlich seine Fördertätigkeit aufrecht erhalte. Der Vorstandsvorsitzende: „Alljährlich fließen Spenden und Stiftungserträge in einer Größenordnung von weit über einer Million Euro an Verbände und Organisationen im Geschäftsgebiet der Sparkasse am Niederrhein!“ Sparkassen seien gut für Deutschland, die Sparkasse am Niederrhein gut für die Region.
Petra Rennicke, stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates, nannte einige Schwerpunkte der Förderung speziell in Moers. Über 50.000 Euro kommen dem Sportbereich zugute. Zu den Empfängern gehört der Fechtclub Moers ebenso wie der SV Scherpenberg. Mit fast 62.000 Euro wird die freie Wohlfahrtspflege unterstützt, von der Caritas bis zur Arbeiterwohlfahrt. Und als weiteres Beispiel, so Frau Rennicke, könne der Bereich Heimat- und Kulturpflege dienen, dem über 31.000 Euro zukommen. Die Liste der Nutzniesser reicht vom Förderverein des Gymnasiums Adolfinum bis zum Verein „Lesen macht Spaß“. Frau Rennicke: "Sparkasse hat etwas mit Nähe und Vertrauen zu tun!"
Viel Freude hatten die Vertreter der Vereine und Verbände an einem Comedy-Kurzprogramm, das von der Gruppe „Junge,Junge und der Römer“ bestritten wurde. Beim Frühschoppen stand man dann noch lange gemütlich beisammen.
21.8.05
MOERS. International, intergalaktisch und meteorologisch optimiert, so war der Samstag beim 29. Comedy-Arts Festival. In der ausverkauften Sparkassen-Arena erlebten rund 1800 Zuschauer ein Programm, das abwechselnd von Rasanz und epischer Breite, von Schwerelosigkeit und schwerer Kost geprägt war. Durch den von Werner Schrick zusammengestellten zweiten Gang des Festival-Menüs führte der bestens gelaunte und überzeugend-komische „kleine Italiener“ Roberto Capitoni.
Verve und barocke Eleganz
Die am stärksten bejubelten Stars des Abends waren ohne Zweifel „Men in Coats“ aus England und „Yllana“ aus Spanien. Während die beiden Briten eine wortlose Bühnenshow lieferten, deren Schnelligkeit, Artistik und visuelle Kraft das Publikum zuletzt von den Sitzen riß, boten die vier Spanier ihre ebenfalls textfreie Film-Parodie „Star Trip“ episch breit an. Im direkten Kontrast erinnerte die Verve der Insulaner und die barocke Eleganz der Künstler aus Madrid an das Zusammentreffen eines Sir Francis Drake mit der Armada-Admiralität. Mit einem Unterschied: Diesmal ging keiner von beiden unter, sondern heimste Ruhm und Ehre für zwei gleichermaßen beeindruckende Leistungen ein.
Yllana hatte zuvor und am Rande des Festivals den Moerser Comedy-Preis „Henriettchen“ von der Veranstalterin „Volksschule am Südring“ und der Sparkassen-Kulturstiftung erhalten. „Yllana gehört zu den kreativsten Gruppen in Europa und hat das Genre ‚visuelle Comedy’ weiterentwickelt“, so Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein. Gemeinsam mit Werner Schrick, dem künstlerischen Leiter des Festivals, und Wenke Seidel, Geschäftsführerin der Volksschule am Südring, überreichte er die Auszeichnung vor der echten Henriette, unmittelbar vor dem Schloß.
Optimisten, Skeptiker und Miesepeter
Der Postbeamte Hans-Hermann Thielke erteilte seinem amüsierten Publikum unvermittelt den Spaßaufbau-Lehrgang „Humor im mittleren-nichttechnischen Postdienst“. In der Regel, so Thielke, treffe man am Schalter auf drei Typen von Mensch: den Optimisten, den Skeptiker und den Miesepeter, wobei letzterer von Haus aus davon ausginge, seine Wünsche im angebrochenen Kalendertag nicht mehr erfüllt zu sehen. Gleichwohl, so der knochentrockene Postmann, müsse man freundlich auf alle Kunden zugehen. „Das ist eben das Neue in unserer Arbeit.“
Durchaus freundlich präsentierte sich der Belgier Yvo Mentens dem Publikum. Gleichwohl war er zuletzt die tragische Gestalt des Comedy-Samstags. Seine Parodie auf das Leben erschloß sich den Zuschauern ebensowenig wie das Mixen von Eiern, Mehl und Wasser in seinem Mund, aus dem er zuletzt einen löchrigen Pfannekuchen zog. Verglichen mit dem letzten Beitrag, zu dem sich der Vorhang um kurz nach Mitternacht öffnete, war Mentens Einsatz körperlicher Säfte und Kräfte jedoch harmlos.
Moderne Fakire
Unter der Regie von Pierrot Bidon aus Marseille steckten sich die beiden Künstler „Les Kamikazes“ als moderne Fakire Nadeln, Ösen und Kettenglieder in ihre beinahe vollständig tätowierten Körper. Sie aßen Scherben von Glühbirnen und Leuchtstoffröhren und badeten in einem Haufen von Glasscherben. Soviel „Dolce Vita“, dies ist der Name des Hardcore-Programmes, war vielen Zuschauern zu später Stunde zuviel. Sie verließen die Sparkassen-Arena vor dem offiziellen Ende, jedoch in der Gewißheit, einen bereichernden Comedy-Abend von hohem Rang und mit vielen Facetten erlebt zu haben.
21.8.2005Die Fotos vom Samstag beim Comedy-Arts Festival vermitteln einen Eindruck des wechselvollen Programms. Zum Vergrößern der Fotos einfach draufklicken.