MOERS. Dr. Franz Alt kam und siegte. Bekannt ist er als Fernseh-Moderator und Buchautor. Als leidenschaftlicher, überzeugender und auch provozierender Referent erwies er sich bei der zweiten Veranstaltung der 14. Universitätswochen in Moers, deren Thema unsere Energieversorgung ist. Vor 300 Zuhörern in der Kundenhalle der Sparkasse warb er beredt für alternative Energien nach dem Motto: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung!"
Nach den Terroranschlägen in New York und Washington habe das Thema ungeahnte Aktualität erlangt, meinte Direktor Karl-Heinz Tenter bei der Begrüßung. Franz Alt griff dies sofort auf: "Nach dem 11. September ist die Überschrift der Moerser Universitätswochen zu einer Frage nach Krieg und Frieden geworden!"
Bereits der Golfkrieg sei ein Krieg um Öl gewesen, sagte Alt. Man müsse sich einfach vor Augen führen, daß 75 Prozent aller Eröl- und Gasreserven der Welt in Zentralasien zu finden seien - "dort, wo jetzt die militärischen Aufmärsche sind".
19 Einladungen
Dabei sei die Bedeutung der heutigen Energieträger - bis hin zu den 19 Atomkraftwerken in der Bundesrepublik - völlig in Frage zu stellen. "Um die Sonne ist noch kein Krieg geführt worden. Die Atomkraftwerke sind jedoch 19 Einladungen für Terroristen. Die Gefahr durch Milzbrand ist harmlos dagegen!"
Franz Alt forderte eine "zu 100 Prozent" andere Energieversorgung in Deutschland, wozu es die besten Chancen gebe. Sogar Studien großer Mineralölkonzerne wiesen aus, daß in wenigen Jahrzehnten Energiegewinnung durch Solaranlagen, Windräder oder aus Biomasse eine weitaus größere Rolle spielen dürften als die aus Öl, Gas und Atomkraft. Der Shell-Konzern besitze bereits die größte und modernste Solarzellenfabrik Deutschlands in Gelsenkirchen.
"Wir dürfen uns den alten Quatsch nicht mehr länger bieten lassen," rief Alt. Es sei nicht wahr, daß die erneuerbare Energie zu teuer und die bisherige Energie billiger sei. Die Folgekosten, die aus einem Terroranschlag auf ein Atomkraftwerk erwachsen würden, seien schon nicht mehr zu beziffern.
"Auf Kosten unserer Kinder"
70 Prozent aller Umweltprobleme in der Welt seien Energieprobleme. Dem Sterben von Tier- und Pflanzenarten, der "Produktion" von Wüste, der Vernichtung fruchtbaren Bodens und der Erzeugung von Treibhausgasen müsse so rasch wie möglich Einhalt geboten werden. "Wir leben auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder. Wir führen den 3. Weltkrieg gegen die Natur - und damit gegen uns selber!"
Dem spannenden Vortrag folgte noch eine halbstündige Diskussion. Alt stellte dabei heraus, daß insbesondere Information zu besseren Einsichten und zu Veränderung führen könne. Er verwies auf sein persönliches Internetangebot unter
MOERS. Viele Investoren wünschen sich gerade angesichts der aktuellen Situation eine sichere Anlage für ihr Geld. Der Kampf gegen den Terror kann durchaus langwierig sein, auch wenn die aktuellen militärischen Schläge kaum Beachtung finden und sich weder positiv noch negativ auf die Aktienmärkte auswirken. Derzeit liest und hört man viel darüber, jetzt in Sicherheitsaktien wie Invision ( WPK 902.144 ), Identix ( 896.130 ), Visionics (WPK 923.260) oder Securitas ( WPK 883.870 ) zu investieren. Bedenken Sie aber, dass diese Werte bereits spektakuläre Steigerungen hinter sich haben und diese nicht ein Garant für weitere Kursgewinne sind ! Anlegen in Sicherheitsaktien ist nicht gleichzusetzen mit sicherer Anlage.
Risikolose Kurzfristanlagen, wie z.B. Finanzierungsschätze des Bundes ( WPK 114.473 ) mit einer Laufzeit von einem Jahr erzielen gerade eine Rendite von 3,00 %. Diesen Ertrag übertreffen Sie aber auch mit Einjahresfestanlagen im Sparbereich bei Ihrem Kreditinstitut ( z.B.: Zertifikat Sparkasse Moers ein Jahr fest 3,35 % ). Zudem liegen die Sätze im Jahresbereich kaum oberhalb der Anlagen für ein bis 3 Monate. Alternativ können Sie statt der Aktien von Daimler Chrysler auch eine Anleihe dieses Unternehmens erwerben. Bei einer Verzinsung von 4,875 %, Laufzeit bis 04.11.2002 und einem Kaufkurs von 100,70 % ergibt sich bei einem m.E. überschaubaren Risiko eine Rendite von 4,17 % ( WPK 353.505, Rating A- ).
Meine Annahme : Die Zinsen werden auch wieder steigen - aber nicht so bald. Aus diesem Grund erzielen Sie höhere risikolose Erträge in Laufzeitbereichen von 4 bis 6 Jahren. Die Bundesobligationen ( WPK 114.139 ) bieten bei Fälligkeit am 16.02.2007 eine Rendite von 3,80 %. Da aber auch Kreditinstitute Schuldverschreibungen herausgeben, lohnt sich der Vergleich : Eine 4,65 % Inhaberschuldverschreibung der Sparkasse Moers bis 15.04.2007 ( WPK 628.465 ) rentiert bei einem Kaufkurs von 101,65 % mit 4,30 % p.a. - das ist deutlich mehr. Fragen Sie bei Ihrer Bank nach, prinzipiell bietet jedes Haus solche Wertpapiere an.
Grundsolide sind Anlagen in einem offenen Immobilienfonds. Hier wirkte sich die seit März 2000 andauernde "Aktien-Baisse" nicht negativ aus. Während der deutsche Aktienindex DAX seither um etwa 40 % absackte, lag der DekaImmobilien:Europa ( WPK 980.956 ) mit über 11 % im Plus. Das sind immerhin ca. 7,1 % p.a.
SONSBECK. Im Straßenverkehr ist sie unter allen Umständen zu verhindern, beim Billard hingegen zeigt sich darin der Könner: die Karambolage. In ihrer über 30jährigen Vereinsgeschichte blicken die "Billardfreunde Sonsbeck" in dieser Disziplin bereits auf manch' schönen Titel wie Deutscher Meister oder Deutscher Jugendvizemeister zurück. Vom Umzug in die neuen Vereinsräume in der ehemaligen Fabrik Kröger erhoffen sich die rund 30 aktiven Spieler um ihren Vorsitzenden Roger Liere nun einen weiteren Aufschwung.
Schweres Stück Arbeit
Notwendig geworden war der Umzug, als die bisherigen Vereinsräume nach der Schließung der Gaststätte Plooheide nicht länger beibehalten werden konnten. Bürgermeister Leo Giesbers nahm sich der Sache der Billardfreunde persönlich an und vermittelte die leerstehenden Büroräume in der ehemaligen Maschinenfabrik. Die Renovierung der neuen Trainingsstätte nahmen die Vereinsmitglieder selber vor, für finanzielle Unterstützung sorgte die Sparkasse Moers, deren Sonsbecker Filialdirektor Werner Borchers einen Scheck über 1000 Mark mitbrachte.
"Das schwerste Stück Arbeit war natürlich, die Tische hier heraufzutragen", so Erich Pullich. Denn was man auf den ersten Blick gar nicht vermutet, unter dem grünen weichen Filz verbergen sich eine schwere Schieferplatte sowie Heizstäbe und die notwendige Elektrik.
Wie viele andere Vereine merken auch die "Billardfreunde", daß es gar nicht so leicht ist, die Jugend für ihren Sport zu interessieren. "Deshalb haben wir schon vor geraumer Zeit Poolbillard mit in unser Angebot genommen", sagt Herbert Niewerth. Und die Öffnung fruchtet bereits: Regelmäßig trainieren nun zwischen sechs und acht Jugendliche unter 18 Jahren auf den beiden Pooltischen. Roger Liere: "Irgendwann erwacht dann sowieso der Ehrgeiz, sich an die Königsdisziplin, die Karambolage, heranzuwagen."
Interessenten sind jederzeit herzlich willkommen. Weitere Informationen unter 02838 / 96256.
MOERS. "Vielfalt ist unser Reichtum" - Zum zehnjährigen Jubiläum des internationalen Bürgerzentrums der AWO in Repelen setzte die dortige Seidenmalgruppe unter der Leitung von Karin Hagemann dieses Motto malerisch um. Die Kursteilnehmer wandten dabei verschiedene Seidenmaltechniken an. Als Vorlage für das farbenfrohe Bild diente ein ähnliches Werk des österreichischen Malers Friedensreich Hundertwasser. 1993 hatte er es als Motiv für eine Sondermarke der österreichischen Postverwaltung entworfen, um die geistige Vielfalt der europäischen Völkergemeinschaft zu symbolisieren.
Das Bild wurde am Mittwoch, 31. Oktober 2001, bei der Jubiläumsfeier zugunsten von verschiedenen Projekten des Internationalen Bürgerzentrums versteigert.
MOERS. Mehr als 120 Gehörlose informierten sich jetzt bei der Sparkasse Moers über die Einführung des Euro. Organisiert hatten die Veranstaltung die Pfarrerin Monika Greier-Morck und der gehörlose Bäckermeister Jupp Hanio. Für Wilhelm van gen Hassend, Leiter des Vorstandssekretariates, der bereits zahlreiche Gruppen mit den Hintergründen und Einzelheiten der neuen Währung vertraut gemacht hatte, war es das erste Mal, daß ihm eine Gehörlosen-Dolmetscherin zur Seite stand.
Abweichend von früheren Veranstaltungen in Seniorenheimen oder Altentagesstätten könnte van gen Hassend diesmal bereits nagelneue Münzen und Scheine zeigen. Eingehend betrachteten die Teilnehmer der rund eineinhalbstündigen Veranstaltung das neue Zahlungsmittel. Jeder Schein wurde mehrfach gewendet und gegen das Licht gehalten, die Münzen ausgiebig in der Hand gewogen.
Umtauschen konnte der Sparkassen-Mitarbeiter trotz vielfachen Wunsches noch kein Geld. An Privatkunden darf die neue Währung erst ab dem 17. Dezember in sogenannten Starterkits ausgegeben werden. Diese haben beim festgesetzten Umtauschkurs von 1,95583 einen Wert von 20 Mark. das sind 10,23 Euro. Die Sparkasse Moers hat davon 100.000 Stück für ihre Kunden bestellt. Eindringlich warnte van gen Hassend davor, vorher bei dubiosen Besuchern an der Tür Euros einzutauschen. Es könne sich dabei nur um Falschgeld handeln.
Um langes Anstehen zu Beginn des nächsten Jahres zu vermeiden, empfahl van gen Hassend, gehortete Bargeldbeträge frühzeitig auf das Girokonto einzuzahlen. "Dort passiert der Umtausch in Euro nämlich ganz automatisch." Abgesehen davon bleibt die Mark noch bis zum 28. Februar 2002 gesetzliches Zahlungsmittel. Jedes Geschäft und auch Busfahrer nehmen die DM noch zwei Monate nach dem Jahreswechsel an. Danach tauscht sie jede Sparkasse und Bank ein. "Es gibt also keinen Grund, alles Geld am 1. oder 2. Januar umzutauschen", so Wilhelm van gen Hassend.
MOERS. Wie sieht sie aus, unsere Energieversorgung im Jahre 2050? Die abschließende Podiumsdiskussion der 14. Universitätswochen in der Sparkasse Moers mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ließ bei aller Unterschiedlichkeit der Standpunkte eine klare Tendenz erkennen. NRW-Staatssekretär Jörg Hennerkes, Dr. Kora Kristof vom Wuppertalinstitut, Professorin Angelika Heinzel und RWE-Vorstand Dr. Gerd Jäger gehen davon aus, daß die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wärme in der Zukunft dezentral und auf der Basis einer Mischung unterschiedlicher Energieträger passieren wird.
Die Moderation des Expertengespräches zum Dachthema der diesjährigen Universitätswochen hatte diesmal Bernd Müller vom WDR übernommen. Im zeitlichen Rahmen einer 90minütigen Sendung fragte der Fernsehmann die Podiumsgäste nach ihren persönlichen Favoriten unter den Energieträgern und regte sie zu engagierter Rede und Gegenrede an. Bevor er zu einer lebhaften Diskussion mit dem Publikum aus rund 250 interessierten Zuhörern überleitete, entlockte er jedem von ihnen noch einen visionären Blick in zukünftige Energiewirtschaft.
"Unsere Strom- und Wärmegewinnung wird sich noch viele Jahre auf die herkömmlichen Träger wie Kohle, Gas und Kernenergie stützen", so Dr. Jäger. Und das, obwohl der RWE-Konzern, einer der größten deutschen Energieversorger, mittlerweile dreistellige Millionenbeträge in die Forschung und Entwicklung zur Nutzung nachhaltiger Energieträger wie Sonne, Wasser, Wind und Biomasse investiert. In der Energiebilanz zieht das RWE bislang nur rund fünf Prozent seines ins Netz eingespeisten Stromes aus erneuerbaren Energieträgern. Jäger: "In der Hauptsache ist das Wasser."
Dr. Kora Kristof, die beim Wuppertalinstitut die Abteilung Energie leitet, rief dazu auf, die konsequente Einsparung von Strom und Wärme in zukunftsweisende Szenarien miteinzubeziehen. Derzeitige Überlegungen zur Zukunft der Energieversorgung seien noch viel zu stark von einem technokratischen Verbrauchsdenken geprägt.
Professorin Heinzel brachte aus ihrem Duisburger Forschungsinstitut die neuesten Erkenntnisse zum vielversprechenden Energiewandler Brennstoffzelle mit. Ihre Technologie der Gewinnung von Strom und Wärme aus Wasserstoff ohne schädliche Emissionen könnte die Welt revolutionieren. Doch noch fehlt es an einem umweltschonenden Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff, und auch die Produktionskosten kleiner Blockkraftwerke für den hauseigenen Keller liegen noch über dem Zehn- und 20fachen herkömmlicher Anlagen.
Immer wieder richtete sich der Blick auf Staatssekretär Hennerkes und damit auf die Rolle der Politik. Hennerkes: "Wir haben ganz klar die Aufgabe, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen." Seine Vision: "Ich sehe zukünftige Energieversorgung als Puzzle. Es besteht aus traditioneller Energiegewinnung aus Braun- und Steinkohle, setzt auf moderne Technologie zur Steigerung von Effizienz und bezieht zunehmend stark erneuerbare Energien mit ein."
Sparkassendirektor Hartmut Schulz bezeichnete die 14. Universitätswochen als Erfolg. "Wir haben es gemeinsam mit der Universität Duisburg wieder geschafft, interessante Informationen zu einem wichtigen Thema in ein öffentliches Forum zu bringen und zur Diskussion anzuregen."
Das Thema der 15. Universitätswochen im nächsten Jahr steht noch nicht fest.