MOERS. Der Frage „Ist die Energiewende zum Klimaschutz noch möglich“ begegnete Professor Dr. Peter Hennicke mit vorsichtigem Optimismus. Zu hoffen sei auf eine Weltgesellschaft, die beim Natur- und Energieverbrauch mit ihrem bisherigen Verhalten breche. Neben dem Umstieg auf nachhaltige Energien müßten vor allem auch Einsparungen beim Energieverbrauch Platz greifen nach dem Motto: „Was brauchen wir überhaupt?“ Am zweiten Veranstaltungsabend der 16. Moerser Universitätswochen, ausgerichtet von der Universität Duisburg-Essen und der Sparkasse Moers, beleuchtete der Präsident des Wuppertal-Institutes für Klima, Umwelt und Energie die Vision einer „nachhaltigen Weltgesellschaft“.
Die Kundenhalle der Sparkassen-Hauptstelle Moers war mit knapp 300 Besuchern wieder bis auf die letzte Stuhlreihe gefüllt. Thema der diesjährigen Universitätswochen: „Unser Klima – steht uns das Wasser bald bis zum Hals?“
Der Klimawandel ist sichtbar, fühlbar und meßbar
Der Referent wollte „nicht als Katastrophenprediger“ gelten, verwies dennoch sehr eindrücklich auf die Folgen weiter ansteigender CO2-Emissionen: globale Erwärmung, deutlicher Anstieg des Meeresspiegels, Rückgang der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen oder auch die Tatsache, daß jeden Tag 50.000 Hektar Tropenwald verschwinden und täglich bis zu 100 Tier- und Pflanzenarten in der Welt sterben. „Der Klimawandel ist sichtbar, fühlbar und meßbar.“
Professor Hennicke redete einer Entkoppelung von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum das Wort und sprach von einer Verpflichtung gerade der Industriestaaten, konsequent einen „sanften Energiepfad“ einzuschlagen. Man dürfe nicht immer nur von den Kosten reden, sondern müsse bedenken, daß der Einsatz von Klimaschutztechnologie qualitatives Wachstum und Arbeitsplätze auf Zukunftsmärkten bedeute.
Sanfter Pfad in die Energiewende
Der Pfad müsse weg vom Öl („der Rohstoff, der den 3. Weltkrieg auslösen kann“) hin zu einem breiten Energiemix aus Solarenergie, Wind- und Wasserkraft sowie Geothermik und Biomasse führen. „Die Zukunft ist dezentral“, sagte Hennicke. Große Kraftwerke liefen aus, viele kleinere Alternativen müßten geschaffen werden. NRW sei die längste Zeit Kohlestandort gewesen, habe aber Zeit, gelassen nach zukunftsfähigen Alternativen zu suchen. Schonungslos zeichnete Professor Hennicke das Bild einer Gesellschaft, die die Trendwende zu einem ausgeglichenen und nachhaltigen Umgang mit Energie nicht schaffe: „Das würde den Rückschritt in die Barbarei bedeuten“. Der komplette Vortrag von Professor Hennicke liegt dem Pressereferat der Sparkasse Moers als PDF-Datei vor (58 Seiten) und kann unter der Rufnummer 02841 / 206-688 bestellt werden.
Bei der zweiten Veranstaltung der Universitätswochen wurden auch die beiden Innovationspreise Mechatronik 2002 der Sparkasse Moers verliehen, die mit je 2000 Euro dotiert sind. Der Gründungsrektor der Universität Duisburg-Essen, Professor Dr. Lothar Zechlin, und Sparkassendirektor Karl-Heinz Tenter würdigten die ausgezeichneten Arbeiten der Moerser Diplom-Mathematikerin Karina Hirsch und des in Australien aufgewachsenen Dr. Samuel Ellis. Die Preisverleihung, so Tenter, dokumentiere nur eine von vielen Facetten einer fruchtbaren Zusammenarbeit, die die Universität und die Sparkasse seit vielen Jahren zugunsten der Region pflegten. Er gehe davon aus, daß diese Zusammenarbeit auch angesichts der erfolgten Fusion der Universität und einer anstehenden Fusion der örtlichen Sparkassen Bestand haben werde.
Den Abschluß der 16. Universitätswochen bildete am Donnerstag, 30. Oktober, eine Podiumsdiskussion unter der Leitung des Fernsehmoderators Bernd Müller (WDR). Neben Staatssekretärin Christiane Friedrich vom NRW-Umweltministerium nahmen daran der bekannte Fernsehjournalist und Buchautor Dr. Franz Alt teilnehmen. (Siehe Bericht dazu im S-Kurier)
MOERS. Bis ins 163 Kilometer entfernte Geseke flogen zwei der vielen Ballone, mit denen Kinder beim 3. Ballonfestival ihre Postkarten auf die Reise geschickt hatten. Ein strammer Wind hatte sie weit nach Osten geblasen. Zuletzt flogen die beiden Ballone der fünfjährigen Yvonne Dietz und des dreijährigen Maximilian Müller am weitesten. In der Repelener Geschäftsstelle der Sparkasse Moers holten sie sich gemeinsam mit anderen Kinder jetzt ihre verdienten Preise ab.
„Wir haben einen richtigen Prominenten unter uns“, so Elisabeth Ferrière von der Marketingabteilung. Gemeint war Volker Kuinke, Europameister im Gasballonfahren. Er hatte vom Freizeitpark aus frankierte Briefen mitgenommen, die er nach der Landung in der Nähe von Münster in einen Briefkasten warf. Unter den Augen der beiden Vorsitzenden der Sammlergilde Repelen, Claus Bellgardt und Harald Schönherr, zogen die Kinder die beiden Gewinner dieses Wettbewerbes. Simone Wacin gewann eine Fahrt im Gasballon mit Volker Kuinke, Fenja Schäfer darf Heißluftballon fahren.
MOERS. Hände können heilen und Energie spenden. „Im Prinzip kann das jeder Mensch, doch die meisten haben es vergessen“, sagt Regine Cramm, die gerade ein Reiki-Studio an der Bahnhofstraße in Kapellen eröffnet hat. Reiki (gesprochen Reki) kommt ursprünglich aus Japan und bedeutet soviel wie „fließende Lebenskraft“. Für den Weg in ihre berufliche Selbständigkeit hat Regine Cramm sich viel Zeit genommen. Nach einer mehrjährigen Ausbildung bei einem Natur-Reiki-Meister und ersten Erfolgen im Freundes- und Bekanntenkreis folgte das notwendige Finanzierungsgespräch mit der Sparkasse Moers. Am Tag der Eröffnung ihres Reiki-Studios bedankte sie sich bei Kundenberater Alexander Decker mit einer kleinen Einführung in die geheimnisvolle Kraft von Reiki.
Klingt nach Hexenkunst und Zauberei
„Menschen, die sich leer und ausgebrannt fühlen kommen zu mir, aber auch solche, die Schmerzen haben“, sagt die Mutter zweier Söhne. Beide Jungen, 12 und 13 Jahre alt, gehen mittlerweile ganz selbstverständlich zu ihr, wenn ihnen etwas weh tut. „Ich lege ihnen die Hände auf, gebe ihnen Reiki und alles ist gut.“ Das hört sich zunächst, wie sie selber zugibt, nach Hexenkunst und Zauberei an. Doch die Tatsache, daß sich mittlerweile auch Ärzte und Psychotherapeuten von Reiki-Meistern in die Kunst des Handauflegens einweihen lassen, nimmt Regine Cramm als sicheres Indiz dafür, daß sich Reiki noch viel stärker als bisher in Deutschland durchsetzen wird. Für sich selber stellt sie deutlich fest: „Ich kann keinen Mediziner oder Therapeuten ersetzen.“ Und nicht selten rät sie ihren Klienten, zunächst einen Arzt aufzusuchen.
Am Beginn einer Sitzung steht ein Gespräch. „Ich frage gezielt nach, ob die Klientin oder der Klient das Gefühl haben, genug für sich zu tun.“ Bereits hier, so Regine Cramm, gebe es erste Aha-Erlebnisse. Im hektischen Alltag sei es eben selten geworden, daß sich die Menschen zuhören. Spätestens beim sogenannten „Ausmessen“ merkt die Reiki-Meisterin, wo das Problem liegt. Regine Cramm: „Ich beschreibe das immer mit dem Ladezustand eines Handy-Akkus. Der Mensch hat sieben Energiefelder, wenn eines oder mehrere leer sind, kann die Lebenskraft nicht fließen.“ Durch Krankheit oder zuviel Streß werde der Körper in einen disharmonischen Zustand versetzt, die Atomschwingungen im Körper gerieten durcheinander. Legt nun jemand, der in Reiki eingeweiht ist, seine Hände auf, könne die eigene Energie wieder ungehindert fließen.
Und was wurde aus Alex Decker?
Und was war nun mit Alexander Decker? Der fuhr gleich im Anschluß an die Eröffnung mit seiner Frau zu einem Wellness-Wochenende.
Ausgewählte Kräuter, ätherische Öle oder Aromen können die gewünschte Wirkung verstärken. „Jetzt weiß ich, warum mir meine Großmutter schon vor vielen Jahren ein altes Kräuterbuch gegeben hat“, sagt die Existenzgründerin mit einem Augenzwinkern. Wellnessmassagen bis in die Finger- und Zehenspitzen runden das Angebot im neuen Reiki-Studio ab. Die Preise für eine Sitzung oder Massage liegen zwischen 15 und 45 Euro. Telefonische Terminvereinbarung unter 02841 / 8848288.
SONSBECK / LABBECK. Unter großer Anteilnahme der Sonsbecker und Labbecker Bevölkerung ist am Donnerstag, 9. Oktober 2003, Hans-Theo Baumann auf dem St. Gerebernus-Friedhof in Sonsbeck zu Grabe getragen worden. Der Verstorbene war seit mehr als 33 Jahren bei der Sparkasse Moers tätig, zunächst in der Geschäftsstelle in Sonsbeck. 1979 wurde Hans-Theo Baumann Leiter der Geschäftsstelle in Labbeck, die unter seiner Führung kontinuierlich gewachsen ist.
Vielen Kolleginnen und Kollegen war Hans-Theo Baumann ein Vorbild. Seine freundliche und zuvorkommende Art brachten ihm Sympathie und Wertschätzung im ganzen Hause und in seiner Kundschaft ein. Hartmut Schulz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Moers, der gemeinsam mit Sparkassendirektor Herbert Ackermann sowie dem Team der Geschäftsstelle Sonsbeck, die am Nachmittag geschlossen blieb, und zahlreichen weiteren Kolleginnen und Kollegen bei der Beerdigung war: „Wir trauern mit den Angehörigen um einen liebenswerten Menschen“. Die Sparkasse Moers wird dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.
MOERS. Vom zwielichtigen Verhältnis zwischen Film und Musik, von dem Friedhelm Wittfeld in seinem Grußwort an die rund 1000 Besucher sprach, konnte bei den 10. internationalen Blechbläsertagen nicht die Rede sein. Die Idee einer „Night of Filmmusic“ mit eigens eingerichteter Musik bekannter Filme ging auf. Zwar hätte sich Friedhelm Wittfeld, der Nestor und Promotor der Moerser Blechbläsertage, an beiden Tagen mehr Publikum in der Halle Adolfinum gewünscht. Doch trüben konnten die nur etwa zur Hälfte verkauften Karten die Gesamtbilanz der musikalisch wie technisch professionellen Veranstaltung nicht.
Als gutes Team präsentierten sich der künstlerische Leiter, Dirk Wittfeld, der Moerser Komponist und Dirigent Raphael D. Thöne und Kai Lehmkühler. Während der Trompeter Wittfeld mit seinen guten Kontakten in die Musikwelt das Jungborn Brass Orchestra durch einige starke Instrumentalisten ergänzte, richtete Thöne die Musik bekannter Komponisten eigens für die „Night of Filmmusic“ neu ein. Kai Lehmkühler sorgte für eine beeindruckende Ausleuchtung der Halle, die bei Neonlicht nicht mehr als den Charme einer Mehrzweckhalle versprüht. Mit ihrem Arrangement von Ausschnitten bekannter Hollywood-Filme bei Livemusik und einer aufwendigen Lichtshow entführten sie das immer wieder begeistert applaudierende Publikum schließlich mehr als zwei Stunden in die klingende Welt von Glitzer und Glamour.
Ein Beamer projizierte auf die große Leinwand hinter dem Orchester Ausschnitte aus insgesamt elf bekannten Filmen. Zu Beginn erklang die bekannte „20th Century Fox Fanfare“, bei der man es sich üblicherweise im Kinosessel oder auf der Couch gemütlich macht. Es folgten unter anderem Szenen aus „Der mit dem Wolf tanzt“, „Vom Winde verweht“ oder „Jurassic Park“. Raphael D. Thöne, gerade 23 Jahre alt, dirigierte mit sicherer Hand und immer einem kleinen Seitenblick auf die Leinwand, um die Einsätze richtig zu erwischen. Besonders gelungen auch der Auftritt der Mezzosopranistin Dinah Hesse, die der bekannten Eingangsmelodie zu „Raumschiff Enterprise“ würdig Gesicht und Stimme verlieh. Fazit der durch die Kulturstiftung Sparkasse Moers möglich gemachten „Night of Filmmusic“: besonders wertvoll, Fortsetzung wünschenswert.
MOERS. Durch die Fenster des neuen Dienstleistungszentrums an der Mühlenstraße hat man einen guten Blick auf die sieben Meter hohe und tonnenschwere Skulptur „Bahnen“. Der Objektkünstler Pit Bohne versteht sein neues Kunstprojekt als Gegenpol zum Straßenverkehrsamt des Kreises. „Der Mensch bahnt sich seinen Weg, ob mit oder ohne Rücksicht auf seine Umwelt“, sagt Bohne. Die Kulturstiftung Sparkasse Moers, die das Gesamtprojekt mit rund 28.000 Euro finanziert hat, übergab das Kunstwerk jetzt im Beisein von Landrätin Birgit Amend-Glantschnig der Öffentlichkeit.
„Der Künstler hat einen stark frequentierten Ort gewählt, zu dem die Stelen einen inhaltlichen Bezug herstellen“, sagte Stiftungsvorstand Karl-Heinz Tenter vor Vertretern der Stadt und des Kreises. Landrätin Birgit Amend-Glantschnig: „Die Bürger haben dieses kürzlich eröffnete Haus gut angenommen.“ Das Dienstleistungszentrum und den Künstler Pit Bohne bezeichnete sie als Aushängeschilder des Kreises, die in dieser Kombination nun zur Auseinandersetzung mit dem Thema Mobilität einlüden.
Um die technische Realisierung des tonnenschweren Kunstprojektes kümmerte sich die in Kamp-Lintfort ansässige Schlosserei Pfitzner. Für die drei Stelen aus handelsüblichem Baustahl mußte zuvor ein tragfähiges Fundament aus Beton gegossen werden. „Die Stelen kommen durch den Wind in unterschiedlich leichte Schwingungen, wodurch das Tun des Menschen in Frage gestellt wird“, so Pit Bohne. Die Vierkantlöcher in den Metallbahnen stellen Abdrücke von LKW-, PKW- oder Motorradreifen dar. Zuletzt hatte Pit Bohne am Feuerwehrturm in Hülsdonk und am Hauptgebäude der ENNI die zweiteilige Installation „Blaulicht – Wasser ist Leben“ geschaffen.