NIEDERRHEIN. 5000 Euro gewannen gleich zwei Kunden der Sparkasse am Niederrhein beim PS-Sparen. Das ergab die Ziehung für den Monat Oktober 2007. Die Kunden hatten ihre PS-Daueraufträge in den Geschäftsstellen Schwafheim und Menzelen-Ost erteilt. Herzlichen Glückwunsch!
Kleiner Einsatz - große Gewinnchancen und dabei noch regelmäßig gespart. Schon mit fünf Euro sind Interessenten dabei. Dafür gibt es ein PS-Los. Von den fünf Euro spart der Teilnehmer vier Euro, und mit einem Euro setzt er auf sein Glück und auf die große Chance bei der Verlosung vieler Geld-Gewinne. Die Sparkasse empfiehlt jedem Interessenten beim nächsten Besuch in seiner Geschäftsstelle die Einrichtung eines PS-Dauerauftrags.
Die Ausschüttungsquote liegt beim PS-Sparen höher als beim Lotto, Toto oder bei den Klassenlotterien, ermittelte die Stiftung Warentest. Die Sparkassen betreiben das Prämiensparen ohne eigenen Profit. Der größte Teil des Loseinsatzes wird als Gewinne ausgeschüttet. Jeder Losinhaber hat die Chance auf einen Gewinn über 250.000 Euro. Einen festgelegten Anteil stellt die Sparkasse gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung.
23.10.2007
Die Ziehungsergebnisse im Internet
460 Gäste ließen sich beim Herbstfest für Senioren stimmungsvoll unterhalten und nach Herzenslust verwöhnen. Auch Bürgermeister Norbert Ballhaus (vorne) war von der guten Stimmung im Kulturzentrum Rheinkamp begeistert.
MOERS. Kurzweil und Tanz, leckeren Kuchen und aromatischen Kaffee gab es jetzt für rund 460 Besucher des Herbstfestes für Senioren. Seit weit über zwei Jahrzehnten richtet das Jugend- und Sozialamt der Stadt Moers gemeinsam mit der Sparkasse am Niederrhein den Seniorennachmittag im Rheinkamper Kulturzentrum aus. Keine drei Wochen dauerte es, da waren die Karten samt und sonders ausverkauft. Die Gäste ließen sich stimmungsvoll unterhalten und nach Herzenslust verwöhnen. Die Veranstalter hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, welches für viel gute Laune sorgte.
Siggi Prokein moderierte das Fest, ließ es sich aber nicht nehmen, als Bauchredner gemeinsam mit der Affenpuppe Willi eigene humoristische Akzente zu setzen. Eine Lachsalve nach der anderen wogte durch den Saal. Bürgermeister Norbert Ballhaus begrüßte die Besucher: „Nehmen sie das Leben von der schönen Seite. Lachen sie so oft wie möglich“, empfahl er mit Hinweis auf den goldenen Oktobertag. Als stände die Legende Willi Millowitsch leibhaftig auf der Bühne, sorgte Oliver Hoff für kölsche Stimmung. Nicht ein einziges Mal forderte er zum Singen und Schunkeln auf – das taten die Zuhörer ganz von allein.
Nach den Evergreens aus der Domstadt folgte mit dem Auftritt von „Sünke plus Tänzerinnen“ eine temperamentvolle Tanzshow. Danach zauberte „Lipsis“ wie aus dem Nichts tausende farbenprächtiger Blumen auf die Bühne. In den Pausen hatten die Gäste reichlich Gelegenheit, zu ebenso bekannten wie beliebten Melodien das Tanzbein zu schwingen. Zufrieden registrierte Silke Seifert und ihr Team vom Jugend- und Sozialamt die prächtige Stimmung ihrer Gäste. Sparkasse und Stadt freuen sich bereits auf die Ausrichtung des nächsten Herbstfestes im kommenden Jahr. Zuvor sind die älteren Bürgerinnen und Bürger jedoch herzlich zum Seniorenkarneval am 13. Januar 2008 an gleicher Stätte eingeladen.
18.10.2007
Die Architekten Arno Kleinlützum (von links), Jochen Hiller und Michael Lang sowie Sparkassenvorstand Bernhard Uppenkamp, Gebietsdirektor Heinz-Jürgen Rheims und Geschäftsstellenleiter Knuth Angenendt lesen die aktuellen Produktionsdaten der Fotovoltaikanlage ab. In der Kundenhalle der Sparkasse an der Poststraße ist ein Display angebracht, welches die derzeit produzierte Strommenge in Watt, die bisher erzeugte Gesamtenergie in Kilowattstunden sowie das eingesparte Kohlendioxid in Kilogramm anzeigt.
NEUKIRCHEN-VLUYN. Seit rund zwei Monaten betreibt die Sparkasse am Niederrhein auf dem Dach der Geschäftsstelle Poststraße eine der größten Fotovoltaikanlagen in Moers, Neukirchen-Vluyn und Umgebung. Auf einer Grundfläche von insgesamt 1.300 Quadratmetern werden bis zu 20.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produziert. „Genug Energie, um die Klimatechnik des gesamten Gebäudes betreiben zu können“, sagt Hausarchitekt Michael Lang. „Ermöglicht wurde der großflächige Einsatz dieser regenerativen Energieform durch eine zuvor ausgeführte Baumaßnahme, die mit dem Architekturbüro Kleinlützum und Hiller gemeinsam geplant und durchgeführt wurde.“
In einem Pressegespräch veranschaulichten die Architekten Arno Kleinlützum und Jochen Hiller sowie Michael Lang ihre Zusammenarbeit und deren Ergebnisse. „Anfang 2006 mussten wir uns gleich zwei Problemen stellen: Das Flachdach des Gebäudes war undicht und zudem wurden aktuelle Brandschutzanforderungen nicht erfüllt“, so Michael Lang. Mit der Idee, den gesamten Baukörper mittels einer offenen Stahlkonstruktion zu ummanteln, sei die Sparkasse dann auf das ortsansässige Architekturbüro zugegangen. Arno Kleinlützum, seit 1977 selbstständiger Architekt, nahm den Gedanken auf und führte ihn im Teamwork mit der Sparkasse aus: „Mein Geschäftspartner Jochen Hiller und ich erstellten eine Studie, die auf einfachste Weise die Probleme löst und zudem das Gebäude architektonisch aufwertet.“
Elegante Architektur - umweltfreundliche Technik
Der Bau erhielt innerhalb von zehn Wochen ein neues Schutzdach, welches die alte Architektur umgibt und sie so vor Witterungseinflüssen schützt. In der ersten Etage wurden zusätzlich Fluchtbalkone angebracht. „Die eigentlich schlichte Lösung besticht durch Finesse und Eleganz und trägt zur städtebaulichen Attraktivität des Umfeldes bei“, freut sich Sparkassenvorstand Bernhard Uppenkamp über die gelungene Optik. Damit habe das größte Kreditinstitut im Kreis Wesel wieder einmal ein klares Bekenntnis für ein gut ausgebautes und für seine Kunden ansprechendes Filialnetz gegeben. Die Sparkasse habe ausschließlich ortsansässige Handwerker mit den Arbeiten betraut.
Das Dachkonzept sah bereits die Installation einer Fotovoltaikanlage vor. Seit Mitte August wurden rund 3.400 Kilowattstunden Strom produziert. Die Sparkasse erwartet somit eine jährliche Energiemenge von 20.400 Kilowattstunden. Die klimafreundliche Stromproduktion hat die Umwelt innerhalb von nur zwei Monaten um den Ausstoß von rund 2.400 Kilogramm Kohlendioxid entlastet. Die Technik ist wartungsfrei und langlebig. Auch finanziell ist die Fotovoltaik attraktiv: Die Anlage der Sparkasse kostete zwar rund 100.000 Euro, macht sich jedoch in etwa 11 Jahren bezahlt - denn 20 Jahre lang gibt’s gutes Geld für den eingespeisten Strom. Das garantiert das Erneuerbare Energiengesetz (EEG), welches feste Vergütungssätze für den Sonnenstrom verspricht. Danach könnte die Anlage sogar an das eigene Betriebssystem angebunden werden.
18.10.2007
Professor Gerd Bosbach, Professorin Ursula Lehr, Moderator Bernd Müller, Professor Thomas Philipp und Hans-Georg Crone-Erdmann (v.l.n.r.) sprachen darüber, ob der demographische Wandel der Gesellschaft eine Bedrohung oder eine Chance sei.
MOERS. Die organisatorische und geistige Entwicklung der älter werdenden Gesellschaft kommt der medizinischen bislang nicht nach. So könnte das Fazit der 20. Universitätswochen lauten, die jetzt mit einer Podiumsdiskussion in der Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein zuende gingen. WDR-Moderator Bernd Müller und die rund 250 Zuhörer erfuhren dabei unter anderem, dass allein das Gefühl, gesund zu sein, Menschen älter werden lasse und dass die ältere Generation „eine unverzichtbare Kulturbrücke für die Jungen ist“, so Hans-Georg Crone-Erdmann, Hauptgeschäftsführer der IHK-Vereinigung in Nordrhein-Westfalen.
Gesellschaft ohne Lebensmitte
Professorin Ursula Lehr, von 1988 bis 1991 Familienministerin im Kabinett von Helmut Kohl: „Wir sind eine Gesellschaft ohne Lebensmitte.“ Bis zum 35. Lebensjahr zähle man heute zur Jugend, mit 45 sei man bereits älterer Arbeitnehmer, mit 50 schwer vermittelbar und mit 55 greife bereits die Seniorenwirtschaft nach einem. Professorin Lehr hatte in Heidelberg den ersten Lehrstuhl für Gerontologie eingerichtet und begründete damit in Deutschland die Wissenschaft vom Altern.
„Interessant für uns war, dass Menschen nicht älter werden, weil sie gesünder sind, sondern weil sie sich gesünder fühlen“, so Professorin Lehr. Eine Langzeitstudie über zwei Jahrzehnte hatte diese erstaunliche Tatsache zu Tage gefördert. Gleichwohl sei Wohlbefinden nicht umsonst zu haben, betonte Professor Thomas Philipp vom Zentrum für Innere Medizin an der Universität Duisburg-Essen. Es sei enorm wichtig, seine Blutwerte und den Cholesterinspiegel im Blick zu behalten. „Wenn Sie sich um ihr Hirn, die Gefäße und die Gelenke kümmern, können sie gesund alt werden“, so Professor Philipp.
Ab 2015 Lücke auf dem Arbeitsmarkt
Spätestens in zehn Jahren werde deutlich, dass man die Alten und gesund Gebliebenen auch noch dringend auf dem Arbeitsmarkt brauche, so Hans-Georg Crone-Erdmann. Schon heute sei absehbar, dass ab 2015 eine Lücke auf dem Arbeitsmarkt entstehe. Crone-Erdmann: „Niemand wird dann auf ältere Arbeitnehmer verzichten können.“ Der Grund dafür sei, dass die nachkommende Generation den entstehenden Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften statistisch nicht ausgleichen könne.
Vor diesem Hintergrund sei es völlig unverständlich, so der Statistik-Professor Gerd Bosbach, dass nicht schon heute mehr in eine gute Ausbildung der jungen Menschen investiert werde. Er beklagte fehlende Ausbildungsplätze und ungenügende Angebote an den Universitäten. Bosbach verwies darauf, dass das Durchschnittsalter im vergangenen Jahrhundert um rund 30 Jahre gestiegen sei. Und daran, so Professor Philipp, „ist vor allem die Medizin schuld“. Leidenschaftlich setze er sich dafür ein, dass man mit viel Bewegung und geistiger Beweglichkeit sehr viel für sein Wohlbefinden tun könne. Gerne nahmen die Zuhörer dabei seinen augenzwinkernden Hinweis auf, „dass man mit zwei Litern Rotwein am Tag das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarktes erheblich senken könne“.
Gute Ideen sind gefragt
Ursula Lehr machte zuletzt deutlich, wie wenig die Gesellschaft sich darauf einstelle, immer älter zu werden. „Es fängt doch bei fehlenden Geländern und mangelhaften Böden und Treppen in öffentlichen Gebäuden an.“ 30 Prozent aller Pflegefälle seien die direkte Folge von Stürzen, so die Gerontologin. Und noch stünden gute Ideen aus, wie man durch Design und bessere Organisation der Infrastruktur in den Städten den Menschen das Altern erleichtere. Unter dem Schlussstrich der 20. Universitätswochen stand damit die Auforderung an alle gesellschaftlichen Gruppen und jeden einzelnen Menschen, den demographischen Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu betrachten.
Winfried Schoengraf, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein, kündigte an, dass es auch im nächsten Jahr Universitätstage in Moers geben werde. „Sie werden voraussichtlich im doppelten Wortsinn etwas mit Mobilität zu tun haben.“
18.10.2007
Die Werke der Förder- und Sekundarstufe der Kunstschule sind noch bis zum 15. November 2007 in der Sparkasse an der Poststraße während der Geschäftszeiten zu sehen.
NEUKIRCHEN-VLUYN. Die Kunstschule Neukirchen-Vluyn hatte jetzt rund 120 Gäste zur Ausstellungseröffnung ihrer Stipendiumklassen eingeladen. Neugierig strömten die Besucher in die Kundenhalle der Sparkasse an der Poststraße. Schülerinnen und Schüler der Förder- und Sekundarstufe hatten sich intensiv mit dem Thema Architektur beschäftigt. Die Sparkassenkulturstiftung Neukirchen-Vluyn richtet bereits im dritten Jahr die Ausstellung von ausgewählten Arbeiten der gemeinnützigen Schule für bildende Kunst aus. Die aktuellen Werke der Förder- und Sekundarstufe sind noch bis zum 15. November 2007 während der Geschäftszeiten zu sehen.
Kornelia Kuhn, Vorsitzende des Kuratoriums der Kulturstiftung, erfreute sich an der Bandbreite der Arbeiten, doch besonders über den ganzheitlichen Ansatz, den die Kunstschule am Schulplatz in Neukirchen-Vluyn umsetzt. „Ich hätte mich darauf beschränken können, zu sagen, dass dies eine schöne Ausstellung ist“, sagte sie zur Begrüßung. „Doch sie ist weit mehr“, betonte sie. „Die Arbeiten sind ein Ausweis profunder Schularbeit im Dienst der Nachwuchsförderung und im Dienst der Bildenden Kunst.“ Nicht Elite werde gefördert, sondern den jungen Leuten eine umfassende künstlerische Bildung vermittelt. Dies sei der Verdienst von Gabriele Berndt-Bathen und ihrem Kollegen Gerrit Klein, welche seit nunmehr neun Jahren die Kunstschule leiten.
Architektur und Kopfweiden
Die Werkschau lädt ein, sich mit der Architektur des Schulplatzes im Ortsteil Vluyn auseinander zu setzen. Zudem beschäftigten sich die jungen Künstler mit der Darstellung der Kulturlandschaft des Niederrheins. Einerseits zeigen die Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren in akribischer Detailarbeit die Fassade ihrer Kunstschule. Anderseits präsentieren sie auf sechs großformatigen Leinwandflächen in Öl ihre persönliche Niederrheinlandschaft mit typischen Elementen wie Kopfweiden, Wasserflächen und dem Schloss Bloemersheim. Die dazugehörigen Skizzen geben Einblicke in die begleitenden perspektivischen Vorarbeiten und unterstreichen einmal mal die Herausforderung, welche die Landschaft an die Künstler stellt. „Die Arbeitsergebnisse sind außergewöhnlich gut, denn das Bildformat ist sehr schwierig“, kommentierte Gerrit Klein die Schülerarbeiten. Aus der Förderstufe der 14 bis 15-Jährigen stellen aus: Pauline Große-Pustar, Miriam Flüchter, Sarah Schäffer, Anna Lena Giesen, Laura Pöttmann und Victoria Kuinke.
Die 16 bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe erarbeiteten maßstabgetreue sechseckige Architekturmodelle mit teilweise futuristischer Prägung. Sie geben eine Illusion, wie dieser Platz mit Theater, Einkaufszentrum und Denkmal aussehen könnte. „Mir gefällt besonders, dass die Klassen das Thema Architektur mit den gemachten Vorgaben immer individuell und aus unterschiedlichen Sichtweisen gelöst haben“, lobte Gerrit Klein die ausgewählten Exponate von Sarah Dörbrandt, Juliane Ganz, Claudia Knoblauch, Julius Heek, Florian Gast, Pia Wenzel, Maik Wilmsen und Susanne Hoffmann.
Eine gute Nachricht hatte zudem Winfried Schoengraf, Vorsitzender der Sparkasse am Niederrhein, mitgebracht: Kurz vor der Vernissage hatte das Kuratorium der Sparkassen-Kulturstiftung getagt und die Förderung der Stipendiumklassen der Kunstschule für weitere zwei Jahre beschlossen.
Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Kunstschule unter www.kunstschule-neukirchen-vluyn.de
15.10.2007
Anlässlich der 20. Universitätswochen berichtete Professor Edgar Heineken, Leiter des Fachgebietes Allgemeine Psychologie an der Universität Duisburg-Essen, über seine Forschungsarbeiten zum Thema „Gedächtnisleistung im Alter“.
MOERS. „Ein intaktes Gedächtnis bestimmt unser Wohlbefinden und unsere Lebenszufriedenheit.“ Davon ist Professor Edgar Heineken überzeugt. In seinem Vortrag anlässlich der 20. Universitätswochen veranschaulichte er anhand eigener Forschungsarbeiten, wie das Gedächtnis funktioniert und wieso jeder Mensch die Vergangenheit im Gedächtnis tagtäglich wiederaufführt. Rund 300 Zuhörer waren in die Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein gekommen, um vom Leiter des Fachgebietes Allgemeine Psychologie an der Universität Duisburg-Essen zu erfahren, wie sich die Gedächtnisleistung mit dem Lebensalter verändert.
Anschaulich berichtete Professor Heineken von den Ergebnissen psychologischer Experimente und verdeutlichte, dass das Gedächtnis nicht nur Fakten erinnere, sondern auch für das Selbstwertgefühl und das Selbstbildnis verantwortlich sei. „Ohne unser Gedächtnis sind wir gar nichts“ zitierte er den spanischen Filmemacher Luis Bunuel und zog Parallelen zur Inszenierung unserer Erinnerungen: „Im Alter ist unser Repertoire als Regisseur sogar größer.“
Diskrepanzen zwischen dem sogenannten Realselbstbild und dem Idealselbstbild sorgten für Niedergeschlagenheit. Beispielsweise beruhe eine Midlife Crisis auf einer ebensolchen Ich-Diskrepanz. Die Tatsache, dass gewisse Merkmale des Selbstbildes die Lebenszufriedenheit bestimme, führte Professor Heineken zu der Erkenntnis: „Für eine Zufriedenheit im Alter muss jeder die zu ihm passende Wohnform finden.“
Mit 67 noch fit für den Job?
In seinem Grußwort hatte Sparkassendirektor Winfried Schoengraf eingangs auf den Vortrag Dr. Henning Scherfs in der Vorwoche angespielt: „Ich hoffe sehr, dass Sie uns die schönen Aussichten, bis ins hohe Alter geistig fit bleiben zu können, nicht trüben.“ Professor Heineken zeigte sich nicht als Spielverderber. Zwar stellte er ausführlich altersbedingte Leistungsabnahmen dar, doch bezüglich der Verlängerung der Lebensarbeitszeit besteht für ihn kein Zweifel, „dass wir mit 67 noch fit für den Job sind.“ Die nachlassende Gedächtnisleistung müsse kein berufliches Handicap sein.
„Überspitzt formuliert, könnte man sogar fragen: Sind wir mit 40 überhaupt noch fit für den Job?“ Die Ergebnisse eines Forschenprojektes, welches er mit Studenten der Uni Duisburg-Essen initiiert hatte, ließen keinen Zweifel daran, dass die Informationsverarbeitung älterer Menschen zwar deutlich geschwächt sei, das Gedächtnis diese Teilschwächen im Alltag aber offenbar kompensieren könne. Professor Heineken: „Der alte Mensch hat keine Defizite in seiner kognitiven Leistungsfähigkeit.“ Vielmehr sei er ein Stehaufmännchen, welches sich den Erfordernissen des Lebens stets anpasse.
Gedächtnis-Check für jedermann
„Die Ängste vor den vermeintlichen Symptomen einer Altersdemenz sind oftmals völlig unbegründet“, so Heineken. Seine Forschungen zeigten deutlich, dass sich die Alzheimer-Krankheit beispielsweise nicht über vergessene Namen ankündige. Seine Studien basieren auf dem Internet-Portal www.GedächtnisOnline.de. In einer virtuellen Gedächtnissprechstunde können Besucher verschiedene Funktionen ihres Gedächtnisses prüfen lassen. „So kann jeder im stillen Kämmerlein testen, ohne anderen eine eventuelle Gedächtnisschwäche offenbaren zu müssen“, sieht Professor Heineken die Vorteile des interaktiven Gedächtnis-Checks.
Insgesamt sei die Resonanz auf das Projekt überwältigend gewesen. „Bis heute haben mehr als 200.000 Personen die Website besucht. Vor allem 19 bis 28-Jährige, 40-Jährige und 60 bis 64-Jährige haben sich dem Test unterzogen.“ Gut 12.000 Datensätze hätten dabei wissenschaftlich seriös ausgewertet werden können. Der Wissenschaftler wertet seine Online-Forschung als einen Erfolg in der alterspsychologischen Forschung und Popularisierung neurologischen Wissens.
Podiumsdiskussion am 18. Oktober
Für die Schlussveranstaltung am Donnerstag, 18. Oktober, hat die Professorin Ursula Lehr, ehemalige Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, ihr Kommen zugesagt. Die namhafte Psychologin gilt als "Gerontologin der ersten Stunde". Sie wird ihre Erfahrungen zum Dachthema der 20. Universitätswochen - „Demografischer Wandel - Bedrohung oder Chance für unsere Gesellschaft?“ - beitragen.
Mit ihr diskutieren der Medizinprofessor Thomas Philipp vom Zentrum für Innere Medizin der Universitätskliniken in Essen und Hans Georg Crone-Erdmann von der Vereinigung der Industrie- und Handelskammern in NRW. Gerd Bosbach, Professor für Statistik an der Fachhochschule Koblenz, ist für seine Kritik am herrschenden „Demografie-Pessismus“ bekannt. Er wird in dieser Runde Prognosen zur demografischen Entwicklung in Frage stellen und begründen, warum er keinen Anlass zur Dramatik sieht.
Die abschließende Podiumsdiskussion moderierte erneut der Journalist Bernd Müller vom WDR. Den Bericht finden Sie hier im Sparkassen-Kurier.
11.10.2007