Information vor Ort. Wolfgang Pischek (Mitte), einer der geschäftsführenden Gesellschafter der "Rhein-Ruhr", führte Sparkassenvorstand Franz-Josef Stiel (rechts) und EAW-Leiter Michael Düchting durch den Produktionsbetrieb in Rheinberg.
NIEDERRHEIN. Was vorsorgliche Planung und die Früherkennung von Chancen und Risiken betrifft, so dürfte das Rheinberger Unternehmen „Rhein-Ruhr-Beschichtungs-Service GmbH“, im Gewerbegebiet am Rheinfeld gelegen, geradezu ein Paradebeispiel sein. Kein Wunder also, dass die EAW (Entwicklungs-Agentur Wirtschaft) des Kreises Wesel eben dorthin zu einem Pressegespräch eingeladen hatte, um die Werbetrommel zu rühren für eine Veranstaltung am Mittwoch, 28. September, ab 17 Uhr, in der Stadthalle Rheinberg. Hier wird das Thema unter der Moderation von Tom Hegermann lauten: „Wo steht mein Unternehmen – Früherkennung von Chancen und Risiken."
Anmeldeschluß am 23. September 2005
Alle Sparkassen und Volksbanken im Kreis Wesel, der Steuerberaterverband Düsseldorf, die Kammern und andere wichtige Partner laden herzlich ein. Die Veranstaltung soll den Auftakt bilden für die kreisweite Initiative zur "Früherkennung von Chancen und Risiken" in den Betrieben des Kreises Wesel. Gemeinsames Ziel ist es, erprobte Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Stabilität der Unternehmen in der regionalen Wirtschaft einzuführen. Anmeldungen sind bei der EAK des Kreises Wesel unter 0281/207-3908 oder
Welche positiven Effekte durch eine verstärkte Früherkennung im Unternehmen erreicht werden können, legte eindrucksvoll Wolfgang Pischek dar, einer der vier geschäftsführenden Gesellschafter der „Rhein-Ruhr“, die in Rheinberg 1998 gegründet wurde, in den Jahren 2003 und 2004 eine rasante Entwicklung erlebte (jeweils Produktionssteigerungen um 40 Prozent) und zur Zeit 65 Mitarbeiter an zwei benachbarten Standorten im Gewerbegebiet unterhält. Man müsse stets „dicht am Kunden“ sein (alle Kunden hätten dem Unternehmen bislang ausnahmslos die Treue gehalten!) und u.a. auch ständig neue Technologien beobachten. Ehrlichkeit und Wahrheit seien Tugenden, die ganz vorn stünden. Die „Rhein-Ruhr“ fische sowohl im „großen Becken“, in dem sich auch die Konkurrenz tummele, kenne sich zudem aber auch in den Nischen aus.
Solides Informationsmaterial
Die Sicht der Kreditwirtschaft brachte Franz-Josef Stiel, Vorstand der Sparkasse am Niederrhein, ein. Die Sparkasse am Niederrhein ist Hausbank der „Rhein-Ruhr“. Franz-Josef Stiel erinnerte an die Gründertage der Unternehmens, als ihn ein eindrucksvoller Video-Film sowie sehr umfangreiches und solides Informations- und Zahlenmaterial der Geschäftsführer davon überzeugt hätten, dass die „Rhein-Ruhr“ eine positive Entwicklung nehmen werden. Rasch sei ein vertrauensvolles Verhältnis gewachsen. Die Veranstaltung am 28. September in der Stadthalle werde von der Sparkasse auch deshalb unterstützt, weil in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten die Früherkennung von Chancen und Risiken natürlich nicht nur für die Unternehmen, sondern auch die Kreditinstitute von großer Bedeutung sei. In dem Zusammenhang bezeichnete der Sparkassendirektor die Kontoführung „als Spiegelbild eines Unternehmens“. Hier seien frühzeitig Tendenzen ablesbar, die aber besser nicht vom Kreditinstitut erkannt, sondern vom Unternehmen frühzeitig mitgeteilt werden sollten.
Die Produktpalette der „Rhein-Ruhr“ umfasst nahezu alle Verfahren des thermischen Beschichtens. Die aufgespritzten Schichten schützen unter anderem gegen Korrosion, Erosion, elektrische Leitfähigkeit und technischen Verschleiß. Die komplette Vor- und Endbearbeitung sowie die Qualitätssicherung mittels metall-lurgischem Labor werden im Hause durchgeführt. Die durch Hochtechnologie aufgebrachten Schichten schonen Ressourcen, weil verschlissene Bauteile wieder aufgearbeitet werden können. Alle Industriezweige können den Service der Rheinberger Beschichtungs-Service GmbH in Anspruch nehmen. Neben Deutschland werden noch Kunden in den Niederlanden, Belgien, Frankreich. Österreich, Schweiz, Griechenland und Tschechien beliefert.
Frühindikatoren-System
Im Mittelpunkt der kostenlosen Veranstaltung in der Stadthalle Rheinberg steht die Vorstellung des von der „Initiative Qualitätssicherung NRW e.V.“ aus Dortmund entwickelten und von zahlreichen Unternehmen bereits erprobten Frühindikatoren-Systems. Durch die Einführung spezieller – leicht nachvollziehbarer – Kennziffern sollen Unternehmer die Möglichkeit erhalten, den Gesundheitszustand ihres Unternehmens tagtäglich überprüfen zu können. Dabei geht es sowohl um die rechtzeitige Wahrnehmung von Chancen, um den Betrieb zukünftig noch besser aufzustellen, wie auch um die Identifizierung und Vermeidung von Risiken. In drei aufeinanderfolgenden Workshops können interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer die speziell für ihren Betrieb sinnvollen Frühindikatoren unter qualifizierter Anleitung entwickeln.
16.9.05
Nicht ganz gefüllt werden konnte der Gasballon der Sparkasse anläßlich der geplanten Jungfernfahrt im September 2004. Damals entstand unser Foto. Zu stark wehte seinerzeit im Moerser Freizeitpark der Wind um Nase und Ballonhülle. Die Jungfernfahrt fiel zwar aus, aber schon oft erhob sich der Gasballon inzwischen problemlos und majestätisch in die Lüfte.
MOERS. Beim bevorstehenden Moerser Freiballon-Festival (16. bis 18. September) bilden die Gasballone neben allen „Heißlüftern“ die eindrucksvollste Kulisse des Events. Der neue Gasballon der Sparkasse am Niederrhein ist ein echter Hingucker. Strahlend weiß und majestätisch schwebt er durch die Lüfte. Volker Kuinke heißt sein Pilot. Amtierender Europameister ist er. Aber das, so sagt er immer, ist ihm nicht wirklich so wichtig. Ballonfahren, ist nicht nur ein Hobby für ihn. Er lebt für diese faszinierende Art der Fortbewegung. Bei jeder Möglichkeit zieht es den Ballon-Verrückten an den Himmel. Nie alleine, immer mit einer Hand voll Neugieriger, denen er gern "sein Element“ näher bringt, für das er seit seiner Kindheit schwärmt.
Wenn Volker Kuinke über das Ballonfahren spricht, vergisst er fast alles um sich herum. "Die Zeit scheint langsamer zu laufen." So umschreibt er, was ihn bei allen Fahrten immer aufs Neue bewegt. Viele lassen sich von seinem Fieber anstecken. Für manche bleibt es ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis. Einige jedoch sind für alle Zeiten infiziert. Sie zieht es immer wieder mit Kuinke in die Luft. Aus Neugierde wird Leidenschaft. Und Volker Kuinke kann das gut verstehen. Was kann einem schöneres passieren, als Menschen dabei zu beobachten, wie sie allen Alltag hinter sich lassen. "Man spürt beim Betrachten leuchtender Augen, wie aus Erwachsenen für einen kurzen Moment wieder Kinder werden", schwärmt Kuinke.
Vier Ballon-Verrückte
Kuinke fasziniert alles, was mit den Himmelsgiganten im Zusammenhang steht. Ob Bücher, Bilder oder Modelle. Seine Leidenschaft hört auch nach erfolgreicher Landung nicht auf. So bedurfte es nicht vieler Argumente, ihn auch für die Idee eines Ballonfestes in Moers zu begeistern. Zusammen mit Mike Franz, Helge Ringel und Detlef Haberkorn entwickelte er ein Festival, das über die Grenzen der Stadt Moers hinaus bekannt und beliebt ist. "Ein Verrückter ist gut", sagt Kuinke, "aber vier Ballonverrückte sind das Salz in der Suppe für eine erfolgreiche Ballonveranstaltung." Innovativ und phantasievoll wollen sie sein. Dass ihnen das jedes Jahr aufs Neue gelingt, zeigen steigende Besucherzahlen oder Anfragen von Piloten aus allen Teilen Europas. "Natürlich sind wir nicht immer einer Meinung, wenn es um die Gestaltung geht", meint Kuinke. "Aber die Mischung macht's, und die stimmt am Ende immer."
Nicht nur Heißluft
Der amtierende Europameister freut sich besonders, dass nicht - wie bei so vielen anderen Ballonevents - nur die „Heißlüfter“ das Maß aller Dinge sind. Das Moerser Ballonfest im Freizeitpark ist eine der wenigen Veranstaltungen, die auch den Gasballonen einen würdigen Rahmen gibt, sich in voller Pracht zu präsentieren. Mit dem Sparkassen Familientag (am Sonntag, 18. September, ab 11 Uhr) wurde so ein Forum geschaffen, das alles bietet, um kleine und große Ballonfreunde zu begeistern. Die Besucher erwartet ein Frühschoppen mit den „Living Sixties“ und ein Luftballonwettbewerb. Der Eintritt ist frei.
14.9.05
Dr. Mohammed Bourhaleb (Mitte, links) und Mattias Merkens (rechts daneben) erhielten die beiden mit je 2000 Euro dotierten Innovationspreise Mechatronik für ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Zum Pressegespräch in der Sparkasse kamen auch die beiden betreuenden Professoren Klaus Solbach und Hans-Dieter Kochs (von links) sowie Dr. Reinhard Viga (ganz rechts). Direktor Karl-Heinz Tenter (2.v.r.) und Dr. Klaus-G. Fischer vom Förderverein Institut Mechatronik verliehen die Preise.
MOERS. Es gibt Menschen, die leiden an einer muskulär bedingten Fehlbewegung des Kopfes. Um ihnen medizinisch zu helfen, benötigt der behandelnde Arzt genaue Meßdaten. Doch gerade die waren bislang schwer zu ermitteln. Die Diplomarbeit von Mattias Merkens, der sein Studium der Informationstechnik an der Universität Duisburg-Essen im vergangenen Jahr mit der Note „Sehr gut“ abschloß, eröffnet nun ganz neue Wege der medizinischen Diagnostik. Für seine Arbeit erhielt Mattias Merkens von der Sparkasse am Niederrhein jetzt einen der beiden mit je 2000 Euro dotierten Innovationspreise Mechatronik.
Wissenstransfer von der Hochschule in die Wirtschaft
Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein und zugleich Vorstand des Fördervereins Institut für Mechatronik: „Die 1997 erstmals ausgeschriebenen Preise wollen den Wissenstransfer von der Hochschule in die regionale Wirtschaft fördern.“ Dr. Mohammed Bourhaleb, der andere Preisträger, erhielt den Innovationspreis Mechatronik für seine ebenfalls mit „Sehr gut“ bewertete Dissertation „Koordinierte struktur- und verhaltensorientierte Modellierung mechatronischer Systeme im Kraftfahrzeug.“
„Dr. Bourhaleb hat mit seiner Arbeit den gegenwärtigen Stand der Technik erweitert“, sagt Professor Hans-Dieter Kochs vom Institut für Informationstechnik. Der Doktorand gehe mit den Ergebnissen seiner Arbeit über das bislang bekannte Entwicklungsmodell des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) hinaus, so das unabhängige Gutachten über Dr. Bourhalebs Dissertation. Auf der Grundlage seiner Forschungsergebnisse könnten in einem Kraftfahrzeug nun erstmals komplexe mechatronische Systeme miteinander gekoppelt und bereits in einer frühen Phase der Entwicklung kostengünstig im Modell erprobt werden, so Professor Kochs.
Die Diplomarbeit von Mattias Merkens mit dem Titel „Entwicklung und Aufbau einer Einrichtung zur Erfassung und Quantifizierung der Kopfdrehbewegung für ein medizinisches Diagnosesystem“ betreuten Professor Klaus Solbach und Dr. Reinhard Viga vom Institut für Nachrichten- und Informationstechnik an der Universität Duisburg-Essen. Aus ihrem Labor brachten die beiden Wissenschaftler ein Modell mit, an dem sie vorführten, wie das von Mattias Merkens entwickelte Meßverfahren funktioniert. Dr. Viga: „Das Besondere ist, daß diese neue Art der medizinischen Diagnostik das erdmagnetische Feld ausnutzt, um die Lage von Kopf und Rumpf zu bestimmen.“
Anstöße zur Fertigung innovativer Produkte
Neben der Förderung hervorragender und anwendungsbezogener Arbeiten auf dem Gebiet der Mechatronik (interdisziplinärer Bereich aus Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik) liegt der Sparkasse die enge Verknüpfung der Universität mit mittelständischen Unternehmen der Region am Herzen. Karl-Heinz Tenter: „Wenn die Ergebnisse sich in konkrete Anstöße zur Fertigung und zum Vertrieb innovativer Produkte verwandeln, ist dies ein wichtiger Impuls zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft.“ In diesem Zusammenhang verwies Karl-Heinz Tenter auf das im April in Neukirchen-Vluyn eröffnete Institut für Technologien der Biomechanik und Biomaterialien (ITBB).
Offiziell übergeben werden die beiden Innovationspreise Mechatronik auch in diesem Jahr wieder im Rahmen der Universitätswochen der Sparkasse am Niederrhein und der Universität Duisburg-Essen. Die 18. Veranstaltungsreihe mit zwei Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Biomechanik und Bioethik – mit Chips und Bytes zur besseren medizinischen Versorgung“ beginnt am Donnerstag, 6. Oktober 2005, um 20 Uhr in der Kundenhalle der Sparkasse am Ostring.
14.9.2005
NIEDERRHEIN. Die Aktienmärkte sind in den letzten Monaten recht gut gelaufen. Der Deutsche Aktienindex DAX hat soeben die 5.000 Punkte wieder überschritten. Eine Möglichkeit, von steigenden Aktienmärkten zu profitieren, stellen Aktienfonds dar. Hierauf hatten meine Kollegen und ich an dieser Stelle schon öfters hingewiesen. Sofern Sie nun der Meinung sind, die Märkte steigen weiter, und die Chancen sind sicherlich da, bietet sich hier eine breite Palette auf dem deutschen Markt, auf den internationale Märkten oder auch in einzelne Branchen wie z.B. „Energie“.
Einige Institute bieten eine attraktive Kombination von interessanten Fonds aus dem Bereich Aktien und Immobilien sowie einer hochverzinsten und risikolosen Anlage. So können Sie z.B. bei einer Anlage in einem Zuwachssparen im ersten Jahr einen Zinssatz von 4,00 % erhalten, wenn Sie den gleichen Betrag in einen Investmentfonds aus einer Auswahl von verschiedenen Fonds investieren. Oder es sind sogar 5,00 % für ein halbes Jahr in einem Termingeld möglich, ebenfalls bei hälftiger Teilung. Selbstverständlich ist zu berücksichtigen, dass für die Fonds Ausgabeaufschläge zu bezahlen sind. Jedoch sind die gebotenen Zinssätze im Vergleich zu aktuell niedrigen Marktzinssätzen zu sehen.
(Unser Autor Harald Schönherr ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. - Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben können wir nicht übernehmen, und keine Aussage in diesem Bericht ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt.)
13.9.05
Wie müssen Fahrräder ausgestattet sein? Bezirksbeamter Bernhard Kuinke erklärt es den Kindern.
MOERS. Alle Klassen der drei Repelener Grundschulen waren jetzt an zwei Tagen in der örtlichen Geschäftsstelle der Sparkasse am Niederrhein zu Gast, wo die beiden Bezirksbeamten Michael Krause und Bernhard Kuinke den Kindern zum Thema „Früherkennung auf dem Weg zur Schule“ wertvolle Informationen vermittelten. Geschäftsstellenleiter Hans-Gerd Scholtheis hatte neben den beiden Polizisten auch ehrenamtliche Helfer der Kreisverkehrswacht willkommen geheißen. Mit vereinten Kräften wurde den Schulkindern klar gemacht, wie wichtig das Licht oder „Katzenaugen“ an Fahrrädern sind, welche reflektierenden Aufkleber auf Tornistern angebracht sein sollten und wie man gekleidet sein muß, um von Autofahrern frühzeitig erkannt zu werden. Auf Stellwänden waren Fotos angeheftet, die beispielhaft erkennen ließen, wie die richtige Kleidung und Ausrüstung beschaffen sein sollten. Die Dötze waren mit Eifer bei der Sache.
13.9.05
Geschäftsstellenleiterin Maria Deselaers zeigt hier gemeinsam mit Carsten Böhm (li.) und Detlef Laufenburg von der "Lebenshilfe" eines der Bilder, die noch bis zum 30. September an der Burgstraße zu sehen sind.
ALPEN. Eine ganz besondere Ausstellung präsentiert die Geschäftsstelle Alpen der Sparkasse am Niederrhein. Noch bis zum 30. September werden dort Bilder der „Lebenshilfe Unterer Niederrhein“ gezeigt, die behinderte Menschen aus dem Dreieck Emmerich/Schermbeck/Sonsbeck betreut. Die ausstellenden Künstler sind geistig behinderte Mitarbeiter der Werkstätten Veen, Wesel und Rees. Menschen etwa wie Joachim Woede, der seit 1983 in der Behinderten-Werkstatt in Rees-Groin arbeitet.
Seit einer unerkannten Hirnhautertzündung, an der er als Kind erkrankte, ist Joachim Woede beeinträchtigt. Sprachlich kann er sich nur in einfacher Form verständigen. Was er sieht und erlebt, was ihn beschäftigt, verarbeitet Joachim Woede in seinen Bildern, von denen eine Auswahl in die Ausstellung aufgenommen wurde. Für die „Lebenshilfe Unterer Niederrhein“ ist es bereits die fünfte Ausstellung, in der die von Mitarbeitern der Werkstätten und Bewohnern der Wohneinrichtungen selbst hergestellten Objekte gezeigt werden.
Kontakt zur Bevölkerung
Ziel solcher Ausstellungen ist es, die künstlerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der behinderten Menschen und einen Teil der Arbeit der Einrichtung zu zeigen. Zudem sollen der Alpener Bevölkerung über die Ausstellung die Mitarbeiter und die ortsansässige Werkstatt näher gebracht werden. „Es ist wichtig, dass wir unsere Arbeiten präsentieren können“, erklärt Detlef Laufenburg von der „Lebenshilfe“. Und weiter: „Über solche Ausstellungen kriegt man den Kontakt zur Bevölkerung. Außerdem ist es für unsere Mitarbeiter eine ganz große Sache, wenn ihre Arbeiten ausgestellt werden. Das ist ein Erfolgserlebnis, das sie ungemein anspornt.“
Geschäftsstellenleiterin Maria Deselaers hatte der Anfrage gern zugestimmt: „Es ist eine Supersache, daß wir eine Möglichkeit bekommen, solche Arbeiten auszustellen. Diese Bilder muss man einfach publik machen, damit man sieht, was für eine tolle Arbeit in den Werkstätten geleistet wird.“
Wichtige Kommunikationsmittel
Die Malerei, das Auseinandersetzen mit verschiedenen Materialien wie Gips, Farbe, Filz, Sand und ähnlichem und das Erlernen verschiedenster Techniken sind für die Mitarbeiter der Werkstätten wichtige Kommunikationsmittel. Für die behinderten Menschen wird die Kunst zur „Vermittlerin des Unaussprechlichen“. Durch das Selber-Herstellen erfahren sie nicht nur Identifikation und Erfolg, sondern lernen auch, Grenzen einzuhalten, Kompetenzen zu erweitern, Erlebnisse zu verarbeiten. Die Titel der Bilder – wie „Das Gewitter“, „Chop Sui“, „Die Sonne“, „Baby heut gibt’s Ei“ oder „Traum vom Urlaub“ – lassen das Motiv meist schon erahnen. Faszinierend ist die große Auswahl unterschiedlichster Techniken: Vom Filzbild bis zum Schnipselpuzzle ist im Verkaufsraum der Sparkasse alles vertreten.
Die Kunst ist übrigens nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Kaufen da. Dabei sind die Preise sehr moderat gehalten und liegen, je nach Art des verwendeten Materials, zwischen acht und 40 Euro. Der Erlös, so Detlef Laufenburg, kommt in den „großen Topf“, aus dem Anschaffungen für die Behinderten bezahlt werden. Die ersten Verkaufserfolge konnten schon kurz nach dem Aufhängen der Bilder verbucht werden. „Fünf Bilder sind schon weg“, berichtete Maria Deselaers bereits am Tag vor der offiziellen Eröffnung. Allzu lange zögern sollte man also nicht.
13.9.05