SONSBECK. Das Jammern und Klagen der Sonsbecker beantwortete der Xantener Dekan mehrfach mit ihrer Exkommunikation. „Im Jahre der Geburt des Herrn 1203“ war es dann endlich soweit: Der Kölner Erzbischof Adolf I. gab den Sonsbeckern das Recht auf eine eigene Pfarre schriftlich. „Diese geschichtliche Quelle und die verbriefte Dorfgründung brachten Sonsbeck ein Doppeljubiläum“, sagt Dr. Margret Wensky. Bereits vor sieben Jahren faßte die Historikern des Landschaftsverbandes Rheinland gemeinsam mit dem örtlichen Heimat- und Verkehrsverein den Plan, zum 800jährigen Bestehen eine Geschichte Sonsbecks herauszugeben. Das Buch wurde rechtzeitig fertig und ist nun für 24,90 Euro zu haben.
Auf 423 Seiten erzählen Dr. Margret Wensky und weitere zehn Autoren „Die Geschichte der niederrheinischen Gemeinde von der Frühzeit bis zur Gegenwart.“ Bei der Vorstellung des Werkes, dessen Realisierung die Kulturstiftung Sparkasse Moers mit rund 27.000 Euro ermöglichte, sagte Frau Dr. Wensky: „Wir haben uns selbst den Anspruch gesetzt, dem Leser von Beginn an einen roten Faden anzubieten, der durch das Buch führt.“
160 Abbildungen
Besieht man es genau, dann sind es gleich mehrere rote Fäden, auf die Dr. Wensky ihre Autoren einschwor: „Wir haben die Geschichte der Kirchen und die bedeutenden Handschriften des Andreasklosters, die starke Töpfer-Tradition sowie Christian Sgrootens 400. Todestag besonders berücksichtigt“, so die Expertin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Das gedruckte Ergebnis der intensiven Gespräche mit den Autoren nannte Dr. Wensky beim Pressegespräch im Rathaus ein „Gesamtkunstwerk“.
Insgesamt 160 Abbildungen lockern Kapitel wie „Wirtschaft und Gesellschaft“, „Kirchen und Konfessionen“ oder „Politische Geschichte“ auf. Historische Ansichten Sonsbecks, interessantes Kartenmaterial wie das Urkatasterblatt von 1821 sowie Grafiken und zahlreiche Fotos ergänzen die einzelnen Facetten der Ortsgeschichte. Dr. Wensky: „Unser Ziel war es, wissenschaftlich solide und leserfreundlich zu bleiben.“ So enthält das Buch beispielsweise eine Abbildung des „Bettelbriefes“ von 1653, eines Spendenaufrufs der Stadt Zürich für den Bau einer reformierten Kirche in Sonsbeck. Hier wie anderswo, wenn Originalquellen gezeigt und zitiert werden, verzichtete die Herausgeberin nicht auf Übersetzung, Kommentierung und Einordnung in den geschichtlichen Kontext.
Bürgermeister: "Wir sind sehr stolz"
Bürgermeister Leo Giesbers: „Wir sind sehr stolz, daß wir eine solche umfassende und fundierte Ortsgeschichte nun unser eigen nennen können.“ Mathias van Mierlo, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, hofft nun, die erste Auflage von 1000 Stück bald unters Volk gebracht zu haben. Der Subskriptionspreis von 24,90 Euro gilt bis zum 31. Januar 2004. Danach kostet die Sonsbecker Ortsgeschichte 29,90 Euro.
KREIS WESEL. So viele Menschen engagieren sich jeden Tag ehrenamtlich - im Sportverein, im Chor, in der Feuerwehr oder in Selbsthilfegruppen. Ohne sie wäre Deutschland ein armes Land. Sie zu unterstützen, ist das Ziel der Initiative “für mich, für uns, für alle”. Deshalb haben sich engagierte Bundestagsabgeordnete, die Städte, Gemeinden, Landkreise Deutschlands und die Sparkassen in der Initiative “für mich, für uns, für alle” zusammengeschlossen.
Ihr gemeinsames Ziel: In ganz Deutschland wollen sie vor Ort die Freiwilligen unterstützen und gemeinsam mit ihnen das verwirklichen, was sie sich am meisten wünschen: mehr Anerkennung und weniger Bürokratie.
Die Sparkasse Moers macht in einer Pressemitteilung auf die Initiative aufmerksam und auf den sogenannten „Bürgerpreis“, der alljährlich ausgelobt wird und der in diesem Jahr unter dem Motto „Bildung“ steht. Der Preis wird einmal für Einzelpersonen, zum anderen für Gruppen (Vereine, Initiativen, Projekte etc.) vergeben. Zu gewinnen sind Sachpreise im Gesamtwert von 20.000 Euro.
Bewerbungen für den nationalen Bürgerpreis sind noch bis zum 15. Oktober 2003 möglich, wie die Sparkasse Moers mitteilt. Unterlagen und mehr Informationen per E-Mail (
MOERS. Die Entscheidung, das Meerbecker Herbstfest im vergangenen Jahr erstmals von drei auf zwei Tage zu verkürzen, hatte sich die örtliche Werbegemeinschaft nicht leicht gemacht. „Die gute Resonanz im Vorjahr hat uns aber gezeigt, daß es richtig war, das Herbstfest konzeptionell aufzufrischen“, sagte die Vorsitzende der örtlichen Werbegemeinschaft, Margot Klein, bei der Vorstellung des diesjährigen Programms. Am Samstag und Sonntag, 20. und 21. September 2003, erwartet die Besucher rund um den Sparkassenvorplatz an der Zwickauer Straße ein abwechslungsreiches Programm mit musikalischen Höhepunkten.
Die Eröffnung des Herbstfestes am Samstag um 11 Uhr nimmt die stellvertretende Bürgermeisterin Erika Scholten vor. Gleich im Anschluß übernehmen die Fidelen Steirer mit ihrer Live-Musik die Regie auf der Bühne vor der Sparkasse. Die örtlichen Damen- und Herrenausstatter präsentieren von 15.30 bis 16.30 Uhr die kommende Herbst- und Wintermode. Eine "Diebels Party" füllt das Abendprogramm, es spielt die Oldie-Band "The Sneakers".
Sommerlich beginnt der Sonntag des Meerbecker Herbstfestes. Das „Duo California" spielt ab 11 Uhr. Von 13 bis 18 Uhr öffnen die Kaufleute ihre Geschäfte für einen verkaufsoffenen Sonntag. Magisch wird es um 15.30 Uhr mit dem Zauberer Zippo. Und den spannenden Schlußakzent setzt um 18 Uhr die Ziehung der Tombola-Hauptpreise.
Um die Versorgung der Herbstfest-Besucher kümmert sich die Meerbecker Werbegemeinschaft wieder selber. Theo Stember, 2. Vorsitzender der 1980 gegründeten Gemeinschaft Meerbecker Kaufleute mit heute 45 Mitgliedern: „Ohne die rund 50 ehrenamtlichen Helfer könnten wir das Fest gar nicht auf die Beine stellen.“ An allen Stationen kann sich Organisationschef Georg Kusinski auf freiwillige Helfer stützen. Kusinski: „Wir haben Ponyreiten, eine Hüpfburg, eine Kegelbahn, zu essen gibt es Würstchen, Reibekuchen, Fisch, Pilzpfanne und Döner.“ Zur Modenschau am Samstag sowie am Rande des verkaufsoffenen Sonntags gibt es an ruhigen Plätzchen zudem Kaffee und Kuchen.
Bei der Tombola, für die es noch in allen Meerbecker Geschäften Lose für 50 Cent gibt, stehen diesmal wieder wertvolle Hauptpreise zur Verlosung an: ein Reisegutschein im Wert von 1000 Euro, ein Fernseher (Wert: 600 Euro) und eine Digitalkamera (Wert: 400 Euro).
SONSBECK. Die Kunst, Landkarten zu lesen, dürfte während der Ferien bei manchem wieder stärker geworden sein. Ausreichend Gelegenheit zum Kartenlesen bietet eine Ausstellung in der Geschäftsstelle der Sparkasse Moers an der Hochstraße 90. Gezeigt werden rund 30 Reproduktionen handgemalter Landkarten des Sonsbecker Kartographen Christian Sgrooten (1525 bis 1603). „Trotz seiner Bedeutung ist dieser große Sohn der Stadt bis heute fast unbekannt geblieben“, sagt Bürgermeister Leo Giesbers. Und das, obwohl der Sohn des damaligen Stadtschreibers Peter Sgrooten neben seinem Lehrer Gerhard Mercator zu den bedeutendsten Kartographen der Renaissance gehört.
Sgrootens Pech war, daß sich die Habsburger als Besatzer der Niederlande insbesondere aus militärischen Gründen für seine Karten interessierten. Die kunstvoll gestalteten Landkarten, für die Sgrooten ab 1558 den gesamten Raum von der Eifel über das Sauerland und Westfalen bis Friesland vermessen hatte, blieben daher unveröffentlicht; und er damit weitgehend unbekannt. Ein mit 250.000 Euro von der West-LB Stiftung „Zukunft NRW“ gefördertes Forschungsprojekt an der Universität Duisburg bescheinigte Sgrooten neben seinen künstlerischen Fähigkeiten vor allem wissenschaftliche Qualität. Während der vierjährigen Forschungsarbeit hatten die Historiker die seltene Gelegenheit, die je 38 Originale im „Brüsseler-“ und „Madrider-Atlas“ unter die Lupe zu nehmen.
Ansichten des Vorderen Orients
Mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung Sparkasse Moers können nun Faksimile-Drucke aus beiden Atlanten in Sonsbeck gezeigt werden. „Das Besondere ist, daß wir auch Karten aus dem Madrider-Atlas zu sehen bekommen“, freut sich Heinrich Kerstgens, Vorsitzender des Vereins für Denkmalpflege in Sonsbeck. Während die in Brüssel gelagerte Sammlung großformatige Karten des deutschen Raumes mit einem Schwerpunkt auf Niederdeutschland beherbergt, vereinte Sgrooten im „Madrider-Atlas“ seine Weltkarten sowie Ansichten des Vorderen Orients und europäischer Länder.
Vorstand Karl-Heinz Tenter begrüßte die Gäste in der Sparkassen-Geschäftsstelle in Sonsbeck. Dr. Margret Wensky vom Landschaftsverband Rheinland und Günter Berns von der Stiftung „Zukunft NRW“ führten in die Ausstellung ein. Sie ist während der Öffnungszeiten der Geschäftsstelle bis zum 30. September zu sehen.
Schwerin. „Wir haben alle einen Sonnenbrand bekommen“, meldete Teambetreuer Gerd Kaas am späten Samstag nachmittag aus Schwerin. 20 aktive Läuferinnen und Läufer der Sparkasse Moers waren diesmal bei der größten Betriebssportveranstaltung in Deutschland dabei. Zum Sparkassen-Marathon 2003 in Mecklenburg-Vorpommern hatten sich Teams von rund 600 deutschen Sparkassen, Landesbanken und Sparkassenrechenzentren angemeldet. Mehr als 1700 sportliche Sparkassenmitarbeiterinnen und –mitarbeiter gingen am Samstag vormittag auf Strecken zwischen 42,195 und 10 Kilometern.
Mit Dieter Scholz, Jahrgang 1931 und ehemaliger Kassierer der Geschäftsstelle Westerbruch, stellte die Betriebssportgemeinschaft der Sparkasse Moers erneut den ältesten Marathonläufer. Nach vier Stunden, 16 Minuten und 58 Sekunden lief Dieter Scholz, der heute mit seiner Frau Heidemarie am Wörthersee in Kärnten lebt, als erster seiner Altersklasse über die Zielline. Zwölf Kolleginnen und Kollegen liefen den Halbmarathon, sieben die 10-Kilometer-Distanz. „Es war eine wunderschöne Strecke an der Werft vorbei und mit Blick auf die Ostsee“, so Gerd Kaas. Für die weite Anreise nach Mecklenburg-Vorpommern hatten die Moerser Betriebssportler gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vom RSGV einen Bus gechartert. Nach der tollen Abschlußfeier in der Schweriner Kongreßhalle und spätestens bei der Rückfahrt wußten die meisten Teilnehmer am Sparkassenmarathon 2003 bereits: „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!“; dann in Koblenz.
XANTEN. Ein festlich geschmücktes Zelt, Xantens Bürgermeister Christian Strunk, Bundeskönig Werner Müller und der gesamte Bundesvorstand um Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein: ein besonderer Rahmen mit viel Prominenz für die Siegerehrung des 20. Schießwettbewerbs der Sparkasse Moers. Anläßlich des 61. Bundeskönigsschießens in Xanten wurde der Festabend der Sparkasse zu einer glanzvollen Veranstaltung.
„Der Sieg bei den Damen war schon toll“, schwärmte Agelika van Bebber vom Bürgerschützenverein Birten. „Doch die Siegerehrung in diesem Ambiente ist noch viel schöner!“ Durch ein Fackelspalier waren die Könige der Bruderschaften und Schützenvereine mit ihren Damen und Adjutanten ins Zelt eingezogen. Blinkende Orden, prunkvolle Ketten, lange Ballkleider – es war ein beeindruckender Zug, der sich zusammen mit vielen anderen Besuchern an den langen Tischen niederließ. Die Siegerehrung nahm Willy Deselaers, Sparkassen-Gebietsdirektor für Alpen, Sonsbeck und Xanten, vor.
Zum 20. Mal hatte der Schießwettbewerb der Sparkasse Moers unter den Bruderschaften und Schützenvereinen des Geschäftsgebiets Xanten im Frühjahr stattgefunden. Als Mannschaftssieger bei den Herren mit 907 Ringen konnte Deselaers St. Helena Xanten mit dem Wanderpokal und 250 Euro auszeichnen. Platz zwei belegte St. Birgitten Marienbaum (160 Euro, 902 Ringe) und auf Platz drei kam St. Viktor Birten (120 Euro, 897 Ringe). Sieger bei den Damen wurde mit 542 Ringen St. Helena Xanten. Sie erhielten ebenfalls einen Wanderpokal und 250 Euro. Platz zwei belegte mit 535 Ringen St. Viktor Birken (160 Euro) und auf Platz drei mit 525 Ringen kam St. Birgitten Marienbaum (120 Euro).
Beim Einzelwettkampf gewann in der Schützenklasse Hans-Gerd Weiermann (Mörmter-Ursel-Willich) mit 96 Ringen vor Willi Scheffers (St. Willibrordus Wardt) mit 95 Ringen und Sven Remy (BSV Birten), der mit 95 Ringen ebenfalls den zweiten Platz belegte. Angelika van Bebber vom BSV Birten gewann mit 95 Ringen den Damenwettbewerb, auf Platz zwei kam mit 93 Ringen Claudia Messing (St. Birgitten Marienbaum) und dritte mit 93 Ringen wurde Ulrike Langendonk (St. Helena Xanten).
Wie der 21. Schießwettbewerb aussehen wird, ist noch unsicher. Willy Deselaers kündigte an, im nächsten Jahr etwas Neues versuchen zu wollen. „Wir wollen die Förderung nicht einstellen, aber nach 20 Jahren könnte man den Modus mal etwas auffrischen.“ Im Frühjahr wolle er sich mit den Bruder- und Schießmeistern zusammensetzen um zu beraten. Graham Bonney sowie Michael Larsen und die Wurlitzer mit ihrer Musik rundeten den festlichen Rahmen musikalisch ab.