Sehenswerte Ausstellung im Gymnasium Filder Benden
Bei der Ausstellungseröffnung am 8. Mai, dem 80. Jahrestag der Befreiung von der Naziherrschaft, stand zum ersten Mal die Jazzband „Braun! Schweig!“ in der gleichen Besetzung auf der Bühne, in der Goebbels Propagandaband 'Charlie and his Orchestra' während des Krieges über Kurzwelle versucht hatte, den Feind zu demoralisieren.
MOERS. Nazi-Propagandaminister Goebbels nutzte neben dem Film und der Zeitung zunehmend stark das Radio, um Fake-News in die Wohnungen und in die Welt zu tragen. Das zeigen fünf Abiturienten des Gymnasiums In den Filder Benden im Eingangsbereich ihrer Schule in einer wirklich sehenswerten Ausstellung. Im Mittelpunkt steht die von Goebbels zur Verunsicherung des Feindes gegründeten Jazz- und Swingband „Charly and his Orchestra“. Konzeptionell folgt die Ausstellung einem kürzlich an der Bremer Universität neu etablierter Studienzweig der Geschichtswissenschaft namens „Public History“.
Ziel dabei ist es, angesichts der immer weniger werdenden Zeitzeugen die Nazi-Herrschaft zwischen 1933 und 1945 für nachkommende Generationen nicht nur in trockenen Geschichtsbeschreibungen, sondern sinnlich und emotional erfahrbar zu machen. „Ich denke, wir haben mit dieser Ausstellung eine der ersten, damals im Radio verbreiteten, politischen Fake News erkannt und beschrieben“, sagt Lehrerin Klara Vossebürger vom Gymnasium Filder Benden. Die Ausstellung, die ab Mitte Juni auch in unserer Sparkasse am Ostring gezeigt wird, ist in der Schule jeweils zu den Schulöffnungszeiten zu sehen.
Bei der Ausstellungseröffnung am 8. Mai, dem 80. Jahrestag der Befreiung von der Naziherrschaft, stand zum ersten Mal die Jazzband „Braun! Schweig!“ in der gleichen Besetzung auf der Bühne, in der Goebbels Propagandaband 'Charlie and his Orchestra' während des Krieges über Kurzwelle versucht hatte, den Feind zu demoralisieren. „Die Schüler am Gymnasium Filder Benden waren sichtlich beeindruckt, als sie hörten, dass rund 300 Jugendliche in ihrem Alter, die Jazzmusik gehört hatten, unter den Nazis verhaftet wurden und zur ,Umerziehung‘ in Konzentrationslagern verschwanden“, so Organisator Konrad Göke.
12. Mai 2025