Relikt der Schachtanlage Niederberg nun am Bendschenweg zu bewundern
Die rund elf Tonnen schwere Grubenlok stammt aus dem Jahr 1954 und kann am Bendschenweg 36 vom Fußgängerweg am Kindergarten aus besichtigt werden. Darüber freuen sich Herrmann Düsterbeck, Dietrich Blumendahl, Elke Wimmer und Petra Hell (vorne, alle HHV Vluyn), dahinter Thomas Stralka (HHV Neukirchen), Museumsleiterin Dominique Walraevens und Sparkassenvorstand Bernd Zibell sowie die Schlosserkameraden Fritz Feldbaumer, Werner Hartmann, Jürgen Ermold, Jörg Spitz und Jupp Schröder.
NEUKIRCHEN-VLUYN. Nun strahlt sie wieder fast wie neu: Die Ruhrtaler Grubenlok aus dem Jahre 1954 ist ein Relikt der Schachtanlage Niederberg. In über 670 Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben acht ehemalige Kumpel der Zeche Niederberg das Schmuckstück, das dem Museumsverein gehört, aufbereitet und zugänglich gemacht. Das Gemeinschaftsprojekt der Heimat- und Verkehrsvereine Neukirchen und Vluyn und der Schlosserkameradschaft mit dem Museumsverein Neukirchen-Vluyn e.V. hat nach anderthalb Jahren harter Arbeit damit nun ein vorläufiges Ende.
„Die Kumpel brannten für das Projekt“, erinnert sich Hermann Düsterbeck vom Heimat- und Verkehrsverein Vluyn anlässlich der Vorstellung der fertiggestellten Lok. Er hatte sich als Vorstandsmitglied des Museumsvereins seinerzeit dafür stark gemacht, dass die Lok im Besitz des Museums blieb und nicht verkauft wird, wie ursprünglich geplant. Ganz die Meinung von Thomas Stralka vom Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen und stellvertretender Vorsitzender des Museumsverein. Er kümmerte sich um Formalia, suchte Sponsoren. Aus Mitteln der Sparkasse am Niederrhein und dem Programm Heimat-Scheck des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW flossen insgesamt rund 10.000 Euro in die Restaurierung.
Bernd Zibell, Vorstand Sparkasse am Niederrhein, beeindruckte das Engagement, das hinter dem Gemeinschaftsprojekt stand: „Ich unterstütze nur Projekte, von denen ich überzeugt bin.“ So viele Menschen stünden hinter der Restaurierung, das sei beeindruckend. Beeindruckend sind auch die Zahlen, die sich hinter dem Projekt verbergen: Über 670 Stunden Arbeit, mehr als 300 Schrauben und Muttern und 17 Liter Farbe wurden in knapp 1,5 Jahren erbracht, erneuert und verstrichen, berichtete Josef Schröder von der Schlosserkameradschaft. „Die Lok hat zwar noch Motor und Getriebe, ist aber nicht fahrtüchtig.“
Nicht zuletzt deswegen wurde sie Ende 2023 vom Friedhof am Grotfeldsweg, wo sie zuvor stand, zum Bendschenweg gebracht. Dank gebührt dafür den Eheleuten Dr. Berns, die der Lok auf ihrem Grundstück nun zunächst eine neue Heimat geben, sowie Edith Heimberg von der Firma Plängsken, die für die Logistik verantwortlich zeichnet. Am Standort am Bendschenweg 36 kann man sich die Lok nun vom Fußgängerweg am Kindergarten anschauen. Eine Schautafel mit Informationen sowie QR-Code zur Website mit noch mehr Details ist dort ebenfalls zu finden. Das Betreten des Privat-Grundstücks ist nicht gestattet.
„Wer möchte, kann sich auch im Museum über die Lok informieren“, erklärt Museumsleiterin Dominique Walraevens. „Am Medientisch sind die Informationen hinterlegt und werden im Projektverlauf noch ergänzt.“ Denn einen Abschluss hat das Projekt Grubenlok noch nicht gefunden: Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Niederberg sind in Projektwochen ebenfalls damit befasst und erarbeiten die Historie sowie die geografische Verortung in Verbindung zum Schulzentrum. Ihre Ergebnisse werden zu gegebener Zeit präsentiert.
1.10.2025