Kulturstiftung der Sparkasse fördert Programm am 8. Mai

Stellten das Programm für den Tag der Befreiung am 8. Mai vor (v.l.n.r.): Azubis der Firma Marschmann, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Filder Benden und der Anne-Frank-Gesamtschule, Mario Reschke, Inhaber des Hafthauses, Giovanni Malaponti von der Sparkasse, Konrad Göke, Bart Maris, Improviser in Residence, Frank Liebert, Geschäftsführer des sci:moers, Heike Marschmann und Superintendent Wolfram Syben.

Stellten das Programm für den Tag der Befreiung am 8. Mai vor: Azubis der Firma Marschmann, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Filder Benden und der Anne-Frank-Gesamtschule, Mario Reschke, Inhaber des Hafthauses, Giovanni Malaponti von der Sparkasse, Konrad Göke, Bart Maris, Improviser in Residence, Frank Liebert, Geschäftsführer des sci:moers, Heike Marschmann und Superintendent Wolfram Syben.

MOERS. Fake News, also bewusst in die Welt gesetzte, falsche Nachrichten, gab es schon immer. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Filder Benden und der Gesamtschule Anne-Frank lernten in einem besonderen Geschichts-Projekt jetzt, dass es zwischen 1933 und 1945 vor allem das Radio war, über das die Nationalsozialisten ihre Lügen verbreiteten. Am 8. Mai, dem Jahrestag der Kapitulation und Befreiung nach dem schlimmen Weltkrieg, präsentieren sie im Gymnasium Filder Benden an der Zahnstraße (ab 11 Uhr) und im Hafthaus an der Haagstraße (ab 14 Uhr) die Ergebnisse ihres Projektes. Die Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein finanzierte diese und weitere Aktionen anlässlich des Jahrestages.

Initiator Konrad Göke berichtete bei der Vorstellung des Programms davon, dass die Idee zu diesem Tag mit einer Lesung des Schweizer Buchpreisautoren Demian Lienhardt nach Moers kam. Lienhardt erzählt in seinem Buch die Geschichte einer Jazzband, die der Propaganda-Minister der Nazis, Joseph Goebbels, dazu nutzte, um die Öffentlichkeit zu täuschen. Bei der Aufbereitung der geschichtlichen Fakten für ihre Ausstellung orientierten sich die Gymnasiasten an den an der Universität Bremen entwickelten „Public History Projekten“, die nachfolgenden Generationen geschichtlich prägende Ereignisse emotional vergegenwärtigen sollen.

Die Anne-Frank-Schüler bauten im Hafthaus mit Auszubildenden der Firma Marschmann das kleine Versteck nach, in dem sich die damals 14-jährige Jüdin Anne mit ihrer Familie in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckte. Zudem gestalteten die Gesamtschüler einige der Zellen phantasievoll aus, um mit ihnen daran zu erinnern und zu mahnen, dass in einem antidemokratischen Staat unschuldige Menschen inhaftiert und verfolgt werden.

Das Fest „Wir feiern die Demokratie“ findet nun nicht in Meerbeck, sondern im Innenhof des ehemaligen Hafthauses an der Haagstraße statt. Es beginnt um 18.00 Uhr mit einem Grußwort von Michael Rubinstein als prominentem Vertreter der jüdischen Gemeinden in Deutschland. Es folgt der erste öffentliche Auftritt des Jazz-Swing-Orchesters BRAUN!SCHWEIG!
mit ihrem Leadsänger und Conférencier Jake Muffet aus Großbritannien. Im Programm sind auch Musiknummern aus der Zeit nationalsozialistischer Propaganda mit den Fake-News-Texten, mit denen die Nationalsozialisten über Ihren Auslandsender GERMANY CALLING versucht haben, den Feind zu demoralisieren.

Dazwischen gibt es Texte von Hanns Dieter Hüsch, die Christian Behrens, der Poet vom Niederrhein, vortragen wird und die Bezug nehmen zur „braunen Gefahr“, die sich jetzt wieder ausbreitet. Mit dem ökumenischen Friedensgebet in der Stadtkirche (um 20.30 Uhr) endet das Programm zum Jahrestag der Befreiung.

30. April 2025

Pressebild zum Download