VOM ANLAGEMARKT
Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Die Anleger wollen weiterhin den sicheren Hafen der Rentenmärkte nicht verlassen. Ein Grund dafür ist sicherlich der US-chinesische Handelskonflikt. Die Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen sowie US-Treasuries gab nach. Mit einer Rendite von knapp 2,4 Prozent liebäugelt der US-Rentenmarkt immer noch mit einer Zinssenkung. Das halten die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) für fundamental nicht gerechtfertigt.
Aus europäischer Perspektive sorgten die Italiener zuletzt für etwas Entspannung. Italiens Staatsanleihen legten zu, nachdem der stellvertretende Ministerpräsident Di Maio zugesichert hatte, dass Italiens Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt nicht über 140 Prozent steigen wird. Nachdem Sorgen über die italienischen Haushaltpläne zunächst italienische Staatsanleihen unter Druck gesetzt hatten, führte diese Aussage wieder zu einer Einengung der europäischen Zinsdifferenzen.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war im ersten Quartal mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent gegenüber den drei Monaten zuvor besser als von vielen erwartet. Vor diesem Hintergrund dürften deutsche Bundesanleihen langsam aber sicher aus ihrem Zinstal herausfinden. Auch der Euro sollte wieder etwas stärker gefragt sein, so die Helaba-Analysten.
Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
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22.5.2019