Tante Sina steht ab 26. August am Wippött in Menzelen

Die Künstlerin Erika Rutert (links) und Michael Bercker (rechts) erläuterten dem Sparkassenvorstand sowie dem Alpener Bürgermeister Thomas Ahls und Vertretern der Bürgerschützen Menzelenerheide, wie aus der lebensgroßen Gipsskulptur von Tante Sina aus dem Atelier von Erika Rutert eine Form aus Sand für den Bronzeguss wird.

MENZELEN-WEST. In Lebensgröße wird demnächst die Bronzefigur „Tante Sina“ am Dorfbrunnen in Menzelen-West zu sehen sein. Gestaltet hat sie die Alpener Künstlerin Erika Rutert. Der Gießereibetrieb Butzon und Bercker in Kevelaer verwandelte die Skulptur aus Gips in ein 200 Kilogramm schweres Denkmal. Für Sonntag, 26. August, laden die Bürgerschützen Menzelenerheide zur Einweihung ein. Beginn ist um 11 Uhr.

Weg zur bronzenen Tante Sina

„Das habe ich noch nicht erlebt, dass die Sponsoren, der Bürgermeister und ein Vereinsvorstand bei der Produktion einer solchen Figur anwesend sind“, sagte Michael Bercker beim Besuch der Gruppe in der Gießerei. Der Firmenchef erläuterte dem Vorstand der Kulturstiftung Sparkasse am Niederrhein, dem Alpener Bürgermeister Thomas Ahls und den Bürgerschützen Menzelenerheide die einzelnen Arbeitsschritte auf dem Weg zur bronzenen Tante Sina.

Rund um Menzelen war Tante Sina bekannt. Sie galt als fleißig und bescheiden. Tante Sina – das war Gesina van Leuck. Sie war die letzte Menzelenerin, die jeden Tag aus einem Ziehbrunnen, dem Wippött, das Wasser für den täglichen Bedarf holte und es im Eimer in ihre Kate Am Reckwall trug. Von 1978 an lebte Tante Sina im Alpener Marienstift. Sie starb im September 1982.

Dorfmittelpunkt am Brunnen

Ab 26. August erinnert nun die Bronzefigur an Tante Sina, die am Dorfbrunnen ihren Platz finden wird. Genau dort, wo die Bürgerschützen Menzelenerheide bereits ihr Schützenhaus „Am Wippött“ bauten. „Mit Tante Sina schaffen wir einen Dorfmittelpunkt“, sagt Edgar Giesen, Präsident des Bürgerschützenvereins.

Die Idee zum Denkmal für Menzelen kam den Bürgerschützen bereits im Jahr 2002 bei der Einweihung der Besenbinderskulptur an der evangelischen Kirche in Bönninghardt. Sie wandten sich an die Kulturstiftung Sparkasse am Niederrhein und fanden Gehör. Über mehrere Jahre legte die Stiftung jeweils einen Teilbetrag zurück, um am Ende die rund 20.000 Euro für den Antrag des Vereins bewilligen zu können.

Kristallisationspunkte kultureller Identität

„Die Förderung von Kunst im öffentlichen Raum liegt uns besonders am Herzen“, sagt Sparkassenvorstand Bernhard Uppenkamp. Ebenso wie der Besenbinder auf der Bönninghardt seien viele andere Brunnen und Kunstgegenstände in Moers, Alpen, Sonsbeck und Xanten sowie in Neukirchen-Vluyn und Rheinberg örtliche Kristallisationspunkte kultureller Identität, so Bernhard Uppenkamp.

Mit Erika Rutert entschieden sich die Bürgerschützen für eine ortsansässige Künstlerin, die sich Tante Sina mit Liebe zum Detail genähert hat. Erika Rutert hat es sich zur Aufgabe gemacht, an Menschen, die nicht in Geschichtsbüchern erwähnt werden, zu erinnern. „Das sind Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und für die Familie sorgten“, sagt sie. Drei Monate hat sie am Gipsmodell in Originalgröße gearbeitet und anhand von alten Fotos Körperhaltung und Gesichtszüge von Gesina van Leuck nachgebildet. Der Besenbinder auf der Bönninghardt und das Nibelungenrelief in Xanten stammen ebenfalls aus ihrem Atelier.

3.8.2007

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