32. Universitätswochen: Was High-Tech-Implantate können

Professor Karsten Seidl stellte bei den Uniwochen vor, welche Implantate es heute schon gibt, was sie leisten und in wenigen Jahren zu leisten vermögen. 170 Zuhörer waren in die Kundenhalle der Sparkasse am Ostring gekommen, um zu erfahren, wohin sich künstliches Sehen, Hören und Fühlen entwickelt.

Professor Karsten Seidl stellte bei den Uniwochen vor, welche Implantate es heute schon gibt, was sie leisten und in wenigen Jahren zu leisten vermögen. 170 Zuhörer waren in die Kundenhalle der Sparkasse am Ostring gekommen, um zu erfahren, wohin sich künstliches Sehen, Hören und Fühlen entwickelt.

MOERS. Wer wissen will, wohin sich die Medizintechnik der Zukunft entwickelt, sollte sich zunächst anschauen, was aktuell schon alles möglich ist. Professor Karsten Seidl nahm die 170 Zuhörer in der Kundenhalle der Sparkasse am Ostring mit auf einen Streifzug in die Welt modernster Implantate. Bei den 32. Universitätswochen dreht sich alles um künstliches Sehen, Hören und Fühlen. Die Besucher der gemeinsamen Wissenschaftsreihe der Universität Duisburg-Essen und der Sparkasse am Niederrhein berührte insbesondere ein Video, das einen schwer an Parkinson erkrankten Mann vor und nach einer sogenannten Tiefen Hirnstimulation zeigt. „Vorher ist der Patient zu absolut keinen kontrollierten Bewegungen fähig“, kommentierte Professor Seidl und zeigte dann einen Mann, der wieder alles greifen und sogar gehen kann: „Bei der Operation werden winzig kleine Elektroden ins Gehirn eingepflanzt, die über einen Schrittmacher schwache Stromstöße an bestimmte Nervenzellen schicken.“ In Deutschland würden jährlich rund 400 solcher und ähnlicher Operationen durchgeführt – Tendenz steigend.

Die Forschung und Entwicklungsarbeit in Kliniken und Laboren mache heute schon vieles möglich, so Professor Seidl. Der 37-Jährige Leiter der Abteilung Mikro- und Nanosysteme am Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Systeme zeigte zudem, wie Colchea-Implantate funktionieren. Die besonderen Prothesen wurden bisher weltweit über 220.000 Menschen implantiert, denen Hörgeräte gar nicht mehr helfen können. „Noch nicht im klinischen Alltag angekommen sind durch Gedanken gesteuerte Prothesen und wirklich stabil funktionierende Netzhaut-Implantate, mit denen Erblindete mehr als nur schemenhaft sehen können,“ sagte Professor Seidl. Doch die Fortschritte der letzten Jahre deutet der Experte so: „Wir werden in den kommenden Jahren rasante und dramatische Entwicklungen erleben.“ Deren gesellschaftliche Folgen und ethische Konflikte diskutieren am kommenden Donnerstag, 17. Oktober, fünf Mediziner, Wissenschaftler und Ethiker. Beginn ist um 20 Uhr. Karten zum Preis von 5 Euro gibt es in der Sparkasse am Ostring und an der Abendkasse.

11.10.2019

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