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Anlagemarkt Ausblick Zins  und Kursentwicklung 0117 Oben

Holger Kirchberg Anlagemarkt 0318 Artikelbild

Holger Kirchberg ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

NIEDERRHEIN. In den Vereinigten Staaten fährt der Zinszug bereits wieder leicht bergauf. Und die gestiegenen Erwartungen an das US-Wirtschaftswachstum beflügeln die Wahrscheinlichkeit für ein weiteres graduelles Anziehen der Geldpolitik. In Europa steht der Zug jedoch nach wie vor auf dem Abstellgleis. Viele fragen sich, wann die Europäische Zentralbank (EZB) die notwendigen Weichen stellt.

Kürzlich äußerte sich der Wirtschaftsweise Volker Wieland so: „Die EZB könnte die Zinsen schon 2018 erhöhen.“ Denn aktuelle Wachstumsprognosen zeigen auch bei den Sorgenkindern der EU bereits zartes Grün. Ganz sicher könnten einige Volkswirtschaften diesseits der Alpen bereits jetzt deutlich höhere Zinsen verkraften. In Südeuropa und selbst im Nachbarland Frankreich sieht die Sache jedoch noch anders aus. Denn die Frage, ob alle EU-Mitgliedsstaaten ihr Hausaufgaben gemacht haben ist offen. Der Auslöser der Niedrigzinspolitik war die mitunter hohe Staatsverschuldung. Die offene Frage hat nach wie vor gewaltige Sprengkraft.

Und so hält die EZB an ihrem wichtigsten Ziel fest: Sie will eine langfristige Geldwertstabilität erreichen. Doch allein die Definition dieses Begriffs lässt Spielraum für Diskussionen. Dazu kommen Spekulationen über einen möglichen Kurswechsel bei der EZB durch zahlreiche Personalentscheidungen, die in den kommenden Monaten getroffen werden. Schon fokussiert sich die Öffentlichkeit in Deutschland auf die Nachfolge von EZB-Chef Mario Draghi im Oktober 2019 und sieht Kai Weidmann als potentiellen Nachfolger. Doch zunächst sind im EZB-Direktorium andere wichtige Positionen neu zu besetzen.

Sie bedeuten in dem fein ausbalancierten Gefüge innerhalb Europas und der EZB bereits eine wichtige Indikation für eine zukünftige Weichenstellung der Europäischen Zins- und Geldpolitik. Zunächst muss im Mai dieses Jahres ein Nachfolger für den EZB-Vize-Präsidenten Vitor Constancio gefunden werden. Im Mai 2019 folgt die Neubesetzung des einflussreichen Postens des Chefökonomen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Zugführer Draghi die Zinsbremse schon vorher löst, erscheint vor diesem Hintergrund eher gering.

Autor Holger Kirchberg ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

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14.3.2018

 

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