VOM ANLAGEMARKT

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Jörg Pöhler ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.

NIEDERRHEIN. Es klingt paradox, doch parallel zu den Brexit-Verhandlungen hat Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker jetzt gefordert, dass alle EU-Staaten den Euro einführen sollten. Ein Blick auf Polen, Tschechien und Ungarn zeigt, dass das wirtschaftlich durchaus Sinn machen würde. Deutschland hat allein 2016 Waren in einem Umfang von rund 116 Milliarden Euro in diese drei Staaten exportiert. Umgekehrt kamen von dort Importe in Höhe von 114 Milliarden Euro. Damit ist der Außenhandel, den Deutschland mit diesen drei Nicht-Euro-Staaten pflegt, größer als mit jedem anderen Handelspartner, sei es China, Frankreich oder die USA.

 

Die Währung in den drei Staaten ist zudem sehr stabil und ein Beitritt wäre nach den verabredeten Kriterien ohne weiteres möglich. Doch vor allem die Polen und Tschechen befürchten, für unsolide handelnde Euro-Staaten finanziell zur Ader gelassen zu werden. Daher ist der Euro dort nicht sehr populär. Weiter südöstlich gibt es mit Kroatien, Bulgarien und Rumänien eine Gruppe von Staaten, für die ein Euro-Beitritt zudem zu früh käme. Sicher auch in ihre Richtung sprach Juncker in seinem Bericht zur Lage der EU von „technischen und finanziellen Heranführungshilfen“ auf dem Weg in die Währungsunion. Das klingt, als wolle er die Konvergenzkriterien aufweichen.

Dreh- und Angelpunkt müssen die in den EU-Verträgen definierten Voraussetzungen sein: Stabilität der heimischen Währung, Begrenzung der Defizite und die Deckelung der Schuldenhöhe. Alle Staaten sollen das aus eigener Kraft erreichen. Im Fall von Griechenland sind da ohne Zweifel zu viele Augen zugedrückt worden, was uns alle an den kostspieligen Rand einer Katastrophe geführt hat. Jean-Claude Juncker sprach in seinem Bericht auch von der Berufung eines Finanzministers für den Euro-Raum und mehr Kompetenzen für die Kommission. Es bleibt also weiterhin spannend.

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27.9.2017

 

 

 

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