VOM ANLAGEMARKT
Frank Hoster – Anlageexperte der Sparkasse am Niederrhein.
NIEDERRHEIN. Diese geldpolitischen Entscheidungen wurden seit Monaten erwartet: Die europäische Zentralbank verlängerte ihr Anleihekaufprogramm bis Ende 2017. Und die amerikanische Notenbank erhöhte ihren Leitzins auf die Bandbreite von 0,5 bis 0,75 Prozent. Der Euro-Dollar-Kurs fiel auf 1,04. Das ist der tiefste Stand seit 2003.
Doch damit nicht genug. Viele Marktteilnehmer erwarten, dass höhere Staatsausgaben und Steuersenkungen in den USA das Wachstum und damit die Inflation weiter ankurbeln. Das wiederum könnte dazu führen, dass die US-Notenbank in 2017 ihren Leitzins zügiger und auch in mehreren Schritten anheben wird. Die Folge: ein starker Dollar.
Doch daran haben sowohl Fed-Chefin Janet Yellen, als auch Donald Trump kein Interesse. Die amerikanische Notenbank hob in den letzten Jahren den Leitzins viel langsamer als angekündigt an. Und der zukünftige Präsident will auch keine höheren Zinsen, denn die von ihm im Wahlkampf protegierte US-Industrie wird eher von einer schwächeren Währung begünstigt.
Aus diesen Gründen erwarten die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen im kommenden Jahr dann doch nur einen Zinsschritt nach oben. Damit werde der US-Dollar im Verlauf des Jahres 2017 in sein Band von 1,05 bis 1,15 zurückkehren, so die Prognose der Experten.
Autor Frank Hoster ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein.
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21.12.2016