Vom Anlagemarkt

NIEDERRHEIN. Aktuell ist viel Geld auf Tages- oder Termingeldkonten geparkt, obwohl es dafür nur sehr wenig Zinsen gibt. Warum? Weil viele Anleger hoffen, dass die Niedrigzinsphase bald ein Ende hat und sie sodann ihr Kapital zu guten Konditionen langfristig anlegen können. Wer diese Strategie verfolgt, verschenkt möglicherweise Geld. Denn es kann durchaus sinnvoll sein, jetzt sein Kapital langfristig – also für vier Jahre oder länger – anzulegen.

Mit dem nachfolgenden Rechenbeispiel möchte ich das verdeutlichen: Ein Tagesgeldkonto bringt derzeit 0,3 Prozent Zinsen, ein sechsjähriger Sparkassenbrief 2 Prozent. Angenommen die Zinsen steigen jährlich um 0,3 Prozent, dann bekommt der Anleger in fünf Jahren 1,8 Prozent Zinsen auf dem Tagesgeldkonto. Das sind sogar im letzten Jahr noch weniger, als er jedes Jahr für einen Sparkassenbrief erhalten hätte.

Zweites Beispiel: Die Zinsen steigen anfangs um 0,3 Prozent, aber nach zwei Jahren schlagartig um einen ganzen Prozentpunkt. Demnach liegt die Verzinsung bei gerade einmal 1,6 Prozent. Zwischenstand nach drei Jahren: der Sparkassenbrief führt. Sollte der Zins auch im vierten Jahr um ein weiteres Prozent ansteigen, bekommt der Anleger 2,6 Prozent. Wer nun meint, er hätte den vor vier Jahren abgeschlossenen, zweiprozentigen Sparkassenbrief geschlagen, hat den Verzicht auf Erträge in den Vorjahren nicht berücksichtigt. Der Sparkassenbrief führt also noch immer.

Angenommen, man bekäme für sein Tages- oder Termingeld auch im fünften und sechsten Jahr 2,6 Prozent, dann gewinnt das Rennen immer noch der vermeintlich unattraktive Sparkassenbrief, erwirtschaftet er doch in jedem Jahr durchschnittlich rund 0,3 Prozent mehr an Zinsen. Fazit: Wer sein Geld zu lange parkt, weil er auf deutlich steigende Zinsen wartet, hat sich am langen Ende möglicherweise verspekuliert.

(Autor Harald Schönherr ist Anlageexperte bei der Sparkasse am Niederrhein. Diese Information dient Werbezwecken. Sie genügt nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und führt nicht zu einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die die Sparkasse am Niederrhein für zuverlässig hält. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Keine Aussage in dieser Veröffentlichung ist als solche Garantie zu verstehen. Die Sparkasse am Niederrhein übernimmt keinerlei Haftung für die Verwendung dieser Publikation oder deren Inhalt.)

25.9.2013

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