Fechtclub Moers: Block-Schützlinge behaupten sich

Die Moerserin Natascha Gollan (links) lieferte im Viertelfinale ihrer Gegnerin Christiane Römer (Leipzig) einen beherzten Kampf. Am Ende ging die Moerserin mit 14:15 aber denkbar knapp leer aus.

MOERS. Hatte Trainer Matthias Block etwa bewusst tief gestapelt, als er erklärte: „Eine Finalteilnahme unserer Fechterinnen wäre eine große positive Überraschung.“? Bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen A-Jugend gelang es zwei seiner Florettfechterinnen jedenfalls, diese Überraschung zu realisieren. Hannah Fenger und Natascha Gollan zogen in das Finale der besten Acht ein, und Hannah sicherte sich anschließend sogar die Bronzemedaille bei den "Kadetten", nachdem sie im Vorjahr an gleicher Stelle Deutsche Meisterin der B-Jugendlichen geworden war. Damals gewann Natascha Gollan Silber, nun wurde sie unter teils deutlich älteren Konkurrentinnen Siebte. Eine bemerkenswerte Konstanz dieses Duos vom Fechtclub Moers.

Taktischer Schachzug von Trainer Matthias Block

Trainer Block meinte nach der Einzelkonkurrenz: „Wir haben versucht, ein wenig den Druck raus zu nehmen. In den letzten Turnieren sind unsere Mädchen mehrfach an den eigenen Nerven gescheitert.“ Somit wurde deutlich: Es war doch ein taktischer und strategischer Schachzug vor den Titelkämpfen, zu behaupten, dass die Lokalmatadorinnen nur zu den Außenseiterinnen gehörten. Im Finale jedenfalls war Moers die „zweite Kraft“ hinter dem FC Tauberbischofsheim, der mit drei Fechterinnen in die Finalrunde der letzten Acht eingezogen war. Zuvor hatte Block aber arg unter Stress gestanden, musste er doch zwei "heiße Eisen im Feuer" gleichzeitig coachen. Auf benachbarten Bahnen fochten seine beiden Schützlinge um den Halbfinaleinzug. Es wäre ein perfekter Tag geworden, hätte sich dieses Duo für die letzten Vier qualifiziert.

Großer Kampf von Natscha Gollan

Aber Natascha Gollan verpasste diesen Sprung um Haaresbreite. Mit 8:13 lag sie bereits gegen Christiane Römer zurück – und arbeitete sich mit unglaublichem Kampfgeist auf 14:14 heran. Der letzte Treffer musste also entscheiden – und den setzte glücklich die Bonnerin. Auf der Planche nebenan gelang Hannah Fenger gegen Stefanie Romanus aus Leipzig dagegen die Sensation. Mit 6:5 besiegte die Moerserin die Ranglistenzweite, der sie noch in der Direktausscheidung zuvor sehr deutlich mit 3:15 unterlegen war. Grenzenloser Jubel hier und tiefe Trauer da – das Ganze nur wenige Meter voneinander entfernt. Im Halbfinale war Hannah Fenger vor rund 300 Daumen drückenden Zuschauern gegen Christiane Römer mit 9:15 dann chancenlos. Deutsche Meisterin wurde Anne Sauer aus Tauberbischofsheim.

„Ich habe Natascha noch nie weinen sehen. Sie ist emotional immer unglaublich hart gegen sich selbst. Aber nach dieser Niederlage flossen auch bei ihr die Tränen“, sagte Block, der seinen Schützling trösten musste. Dennoch: Die Moerserinnen haben sich insgesamt großartig verkauft. Elisabeth Anlahr als 40. und Julia Alwincz als 54. unter insgesamt 95 Starterinnen ergänzten das Klassement. Und Hannah Fenger meinte, nachdem die reichhaltige Cafeteria in der Sporthalle an der Pattberg-Realschule bereits längst geschlossen hatte, augenzwinkernd: „Ich muss mich jetzt mal belohnen. Kommt, lasst uns zu McDonalds fahren.“

Am zweiten Tag der nationalen Titelkämpfe ging es um Mannschaftsehren. Der FC Moers holte sich hier einen achtbaren fünften Rang. Der FC Tauberbischofsheim ließ sich auch in dieser Konkurrenz nicht die Butter vom Brot nehmen.

03.06.2007

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