Gründungswerkstatt 2006: Multimedia im Mittelpunkt

Auftaktveranstaltung im Casino. Von links: Thomas Münker und die beiden Schulleiter Otto Laakmann und Dirk Schaper-Kempen.

MOERS/NEUKIRCHEN-VLUYN. Dienstleistung und Multimedia werden in der heutigen Zeit groß geschrieben, wenn es um die Neugründung von Unternehmen geht. Dies wurde deutlich zum Auftakt der lokalen Start-Up-Gründungswerkstatt 2006. Im Casino der Sparkasse am Niederrhein am Moerser Ostring begrüßte Thomas Münker, stellvertretender Leiter der Marketing-Abteilung, rund 30 Schüler, die fünf Spiel-Teams mit klingenden Namen wie „Virtual News“ oder „Angels vor Ort“ bilden. Zwei dieser Gruppen besuchen die Geschwister-Scholl- und drei die Anne-Frank-Gesamtschule. Mit von der Partie wollen noch zwei weitere Spiel-Teams sein, die vom Neukirchen-Vluyner Stursberg-Gymnasium ins Rennen geschickt werden.

Solider Finanzierungsplan

Einige Gruppen hatten bereits ihre Unternehmerpaten mitgebracht. Es gehört zu den Aufgaben des bundesweit durch die Sparkassen betreuten Spiels, einen selbstständigen Unternehmer als Berater zu gewinnen. Im weiteren Verlauf werden sich die Gründer mit der detaillierten Entwicklung ihrer Geschäftsidee, einem soliden Finanzierungsplan, Branchenstudien und Marketingkonzepten beschäftigen. „Die Gründungswerkstatt möchte junge Leute bereits in ihrer Schulzeit dazu ermuntern, sich mit dem Thema Selbstständigkeit zu beschäftigen“, sagt Thomas Münker. Er appellierte an Teamgeist und Disziplin, ohne die die Aufgabenstellungen nicht zu bewältigen seien. Dirk Schaper-Kempen, Leiter der Anne-Frank-Gesamtschule, ergänzte: „Es darf nicht nur Häuptlinge geben, auch Indianer sind gefragt!“

Stichwort Multimedia: Die „Angels vor Ort“ möchten z.B. den Kunden bei der Erstellung von Web-Seiten behilflich sein, die gerne im weltweiten Netz, also im Internet präsent sein wollen. Und das Team „Virtual News“ findet die gute alte Tageszeitung mit ihrem Lokalteil zwar grundsätzlich prima, möchte aber Lokalzeitung auch per Internet anbieten und Mulimedia einbeziehen, etwa das Abspielen von Videos ermöglichen. „Kreativen Schreibern“ soll die Möglichkeit eingeräumt werden, die Internet-Zeitung zu ergänzen.

Größtes Planspiel in Deutschland

Die Start-Up-Werkstatt ist das größte Existenzgründer-Planspiel für Schüler zwischen 16 und 21 Jahren in Deutschland. In Teams gründen die Jugendlichen fiktive Unternehmen und lernen so spielerisch die Welt der Wirtschaft kennen. Über praxisorientierte Aufgaben knüpfen sie erste Kontakte zu echten Unternehmern. Jedes Teammitglied übernimmt einen eigenen Verantwortungsbereich, selbstständiges Denken und Handeln werden gefördert. Die Schüler stärken dabei ihre Team- und Führungsqualitäten und beweisen über vier Monate ihre Fähigkeit, komplexe Fragestellungen mit Engagement und Kreativität zu lösen. Auf diese Weise sammeln sie Erfahrungen, die eine frühzeitige berufliche Orientierung und Qualifikation ermöglichen. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten die Schüler ein individuelles Juryfeedback und ein Teilnahmezertifikat für spätere Bewerbungsunterlagen. Spielplattform ist das Internet. Es winken tolle Preise.

Drei Projekte vereint

Partner der Start-Up-Werkstatt im Rahmen der 1997 gegründeten Initiative sind die Illustrierte „Stern“, die Sparkassen, McKinsey u. Company und das ZDF. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) ist Kooperationspartner der Start-Up-Initiative, unter deren Dach sich drei Projekte vereinen: der Deutsche Gründerpreis, der Start-Up-Wettbewerb und die Start-Up-Werkstatt. Das Thema Existenzgründung ist bei Jugendlichen äußerst gefragt. Bisher haben bereits über 15.000 Schüler an der Start-Up-Werkstatt teilgenommen. Die Start-Up-Werkstatt wird von Bertelsmann gefördert und zusätzlich von Kultusministerien unterstützt.

9.2.06

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