35. Moers-Festival im Juni / Sparkasse dabei

Reiner Michalke (Mitte) sowie die Sparkassendirektoren Bernhard Uppenkamp (li.) und Giovanni Malaponti präsentierten das Festival-Plakat.

NIEDERRHEIN. Mit dem jetzt vorliegenden Programm des 35. Moers-Festivals (2. bis 5. Juni 2006) beginne eine neue Zeitrechnung. Das betonte der künstlerische Leiter, Reiner Michalke, in einer Pressekonferenz im Restaurant „Leonardo“. Das Festival nehme neue musikalische Strömungen in sein Angebot auf und lasse gleichzeitig die eigene Geschichte wieder sichtbar werden. Das Restaurant im Moerser Schloßpark habe man deshalb als Ort der Pressekonferenz gewählt, „weil hier in der Nachbarschaft 1972 alles begonnen hat.“ Michalke wies dabei aus dem Fenster auf den Schlosshof, wo seinerzeit das „Internationale New-Jazz-Festival Moers“ aus der Taufe gehoben wurde.

Dank galt den Sponsoren

Carmen Weist, Aufsichtsratsvorsitzende der neu gegründeten Festival-Moers-Kultur-GmbH, dankte den Sponsoren, die die Wiederauflage des New-Jazz-Festivals möglich gemacht haben. Sie begrüßte u.a. die Sparkassendirektoren Bernhard Uppenkamp und Giovanni Malaponti. Die Sparkasse am Niederrhein (bzw. die Kulturstiftung Sparkasse am Niederrhein) gehört zu den Hauptsponsoren.

Mit dem 34. Moers-Festival im vergangenen Jahr sei eine Ära zu Ende gegangen, erklärte Reiner Michalke. Burkhard Hennen habe nach einer beispiellosen Erfolgsgeschichte die künstlerische Leitung des von ihm ins Leben gerufenen Festivals niedergelegt und damit ein großes Erbe hinterlassen. Tatsächlich sei es weniger ein schweres, als vielmehr ein gewichtiges Erbe, das er, Michalke, angetreten habe. „Kurz nach meiner Amtsübernahme habe ich das Moers-Festival mit einer schönen alten Villa verglichen, die ich keineswegs abreißen, sondern zeitgemäß renovieren möchte. Wenn es gelingt, bleibt der Geist der Erbauer erhalten, und es eröffnen sich neue Räume für neue Bewohner und neue Ideen.“

Risikofreude

In erster Linie sei es ihm wichtig, sagte Michalke weiter, den risikofreudigen Weg des Festivals fortzusetzen und Musikerinnen und Musiker einzuladen, „die noch lange nicht am Ende ihres künstlerischen Weges angekommen sind, die ständig in Bewegung sind und unentwegt neues Material erforschen“. Gleichzeitig möchte der neue künstlerische Leiter aber auch die Geschichte des Festivals, seiner Musik und seiner Musiker lebendig halten.

Das Programm solle einen weit geöffneten, durchaus subjektiven Blick auf die aktuelle Improvisierte Musik im Juni 2006 werfen. Es sei ein Angebot, Neues kennen zu ernen, aber auch Altes wiederzuentdecken. Vor allen Dingen sei es aber eine Einladung, „eine ungemein vitale und abwechslungsreiche Musiklandschaft in vier Tagen zu erkunden“.

Projektreihe „the morning”

Für die Projektreihe "the morning", die wie gewohnt von Samstag bis Montag Vormittag stattfindet, werden drei Metropolen mit ihren noch jungen Improvisations-Szenen im Mittelpunkt stehen. Aus Beirut kommt ein Kreis von Musikerinnen und Musikern um den libanesischen Trompeter Mazen Kerbaj, der das IRTIJAL-Festival (International Festival of Free Improvised Music in Lebanon) in Beirut organisiert. Aus Wien reist eine Mannschaft aus der "Jazzwerkstatt Wien" an, die bereits schon jetzt über ihre Landesgrenzen für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Und schließlich aus Köln kommen die Musikerinnen und Musiker der "Frischzelle" um Matthias Muche und Sven Hahne, die im Grenzgebiet von Improvisation und Medienkunst neue Ausdrucksformen erforschen.

9.3.06

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