Geschäftsjahr 2005: Sparkasse zeigt sich zufrieden

Der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein verstärkt die Signalwirkung der Sparkasse als verläßlicher Partner in Service und Beratung (v.l.): Giovanni Malaponti, Karl-Heinz Tenter, Bernhard Uppenkamp, Winfried Schoengraf, Franz-Josef Stiel und Frank-Rainer Laake.

NIEDERRHEIN. Trotz zufriedenstellender Ergebnisse im Geschäftsjahr 2005 formulierte Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein, ein klares strategisches Ziel. „In einem Meer von vordergründig verlockenden Finanzangeboten wollen wir unseren Kunden verlässliche Orientierung bieten“, sagte er jetzt anlässlich der Jahresbilanz-Pressekonferenz. Mit sogenannten „Leuchtturm-Produkten“ und attraktiven Konditionen verstärkt die Sparkasse seit Jahresbeginn ihre Signalwirkung als kompetenter Partner vor Ort. Angesichts einer immer komplexer werdenden Angebotspalette, etwa zum wichtigen Bereich der Altersvorsorge, seien Service und Beratungsqualität unverzichtbar. Und gerade dies werde von der Sparkasse erbracht.

Neue Kredite: 225 Mio. Euro

Die gesetzliche Aufgabe, den Mittelstand zu fördern und der Bevölkerung alle Bankdienstleistungen zu bieten, habe die Sparkasse erfüllt - und darüber hinaus noch viel mehr getan: Mehr als eine Million Euro wurden 2005 als Spendenaufkommen für gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Zwecke zur Verfügung gestellt, etwas mehr als im Jahr zuvor. Mit einer kräftigen Aufstockung der Eigenmittel erhöhte die Sparkasse am Niederrhein zudem ihre wirtschaftliche Stärke. Der Jahresüberschuss wurde gesteigert, und zwar von 5,7 auf 6,5 Mio. Euro.

Die Bilanzsumme verringerte sich mit 3.018,8 Mio. Euro geringfügig gegenüber dem Vorjahr (3.045,4). Das Kreditvolumen hat sich gegenüber 2004 kaum verändert. Insgesamt vergab das größte Kreditinstitut im Kreis Wesel rund 225 Mio. Euro an neuen Krediten. Damit wurden die Tilgungsrückflüsse wieder vollständig ausgeliehen. 77,7 Mio. Euro flossen in den Wohnungsbau und rund 66 Mio. Euro an gewerblichen Investitionsdarlehen in den Mittelstand. Im Bereich der Gelder aus öffentlichen Förderprogrammen vermittelte die Sparkasse am Niederrhein - für den Häuslebauer ebenso wie für den Existenzgründer - insgesamt 25,4 Millionen Euro. Die Konsumentenkredite, Umschuldungen und sogenannten Betriebsmittelkredite machten mit einem Volumen von rund 81 Mio. Euro den größten Teil des Kreditgeschäftes aus. Karl-Heinz Tenter: „Wir verspüren zur Zeit eine ansteigende Nachfrage im Kreditbereich.“

Leichter Aufwind im Wohnungsbau

Die Sparkasse stellt fest, dass der Wohnungsbau in einem leichten Aufwind steht. 2005 wurden mehr Kredite für den Kauf eines Eigenheimes oder einer Eigentumswohnung aufgenommen als im Jahr zuvor. Dem entsprechen die Zahlen der von den Kommunen erteilten Neubau-Genehmigungen. Im Geschäftsgebiet der Sparkasse am Niederrhein waren es 2004 genau 895 Baugenehmigungen, im Berichtsjahr 2005 immerhin 910. Auch aktuell sorgen ein breites Angebot auf dem Immobilienmarkt und ein nach wie vor niedriges Zinsniveau für optimale Kaufbedingungen. Mit dem „Leuchtturm-Produkt“ Wohnungsbaufinanzierung etwa, ein Darlehen für rund vier Prozent Zinsen bei fünf Jahren Laufzeit, möchte die Sparkasse einen zusätzlichen Impuls zur Belebung des Wohnungsmarktes geben. Sehr gut nahmen die Kunden der Sparkasse überdies das neue Produkt „S-Autokredit“ an.

Mehr als freundliches Wertpapiergeschäft

Im Einlagenbereich geht die Sparkasse wegen der zunehmenden Bedeutung der Produkte, die nicht mehr in ihrer Bilanz erscheinen, von geringerem Zuwachs aus, als er in der Vergangenheit üblich war. Man müsse das aber solange nicht bedauern, so der Vorstandsvorsitzende, wie die aus den Vermittlungsgeschäften mit den Verbundpartnern resultierenden Provisionen zu einer auskömmliche Ertragslage führten. Die Kundeneinlagen sanken dementsprechend leicht gegenüber 2004 (1.941,4 Mio. Euro) auf 1.922,6 Mio. Euro im Berichtsjahr. Mehr als freundlich entwickelte sich weiterhin das Wertpapiergeschäft. Der Bestand wuchs von 435 auf 562 Mio. Euro. Hatte der Umsatz bei den Wertpapieren 2004 noch bei rund 147 Mio. Euro gelegen, so betrug er im Berichtsjahr über 185 Mio. Euro. Ein Schwerpunkt lag im Investmentfondsgeschäft mit dem Verbundpartner Deka, speziell in der fondsgebundenen Vermögensverwaltung, in der die Deka Marktführer ist.

Das außerbilanzielle Versicherungsgeschäft im Verbund mit der Provinzial wird sehr positiv beurteilt. Karl-Heinz Tenter: „Hier haben wir unser Jahresziel mehr als erreicht.“ Besonders erfreulich waren in 2005 die Abschlüsse in den Bereichen Unfall- und Krankenversicherung. Das Geschäft mit einem weiteren Verbundpartner, der Landesbausparkasse (LBS), gestaltete sich ebenfalls sehr erfolgreich. In 2005 wurden fast 2.200 Verträge mit einer Bausparsumme in Höhe von knapp 36 Mio. Euro vermittelt.

Der Vorstand beleuchtete in der Pressekonferenz überdies die kontinuierliche Förderung sozialer, sportlicher und kultureller Projekte in den Städten Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Xanten sowie in den Gemeinden Sonsbeck und Alpen. Zahlreiche Vereine, Verbände und Organisationen erhielten zur Unterstützung ihrer Arbeit im Jahr 2005 Spenden in Höhe von 623.000 Euro. Dazu kamen 197.000 Euro aus dem Prämienspar-Zweckertrag. Die Stiftungsausschüttungen lagen in 2005 bei 195.000 Euro. Sie werden sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen, da das Stiftungskapital kontinuierlich aufgestockt wird.

Knapp 850 Mitarbeiter

Die Versorgung der Bevölkerung mit allen Bankdienstleistungen, die Ausstattung der heimischen Wirtschaft mit Krediten und die Pflege ihres Geschäftsstellennetzes sieht der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein weiterhin als Eckpfeiler der Aufgabenstellung an. Mit 43 Geschäftsstellen werde man auf absehbare Zeit in der Fläche präsent bleiben. Zur Zeit zählt das Kreditinstitut knapp 850 Mitarbeiter. Es gehört zu den größten Arbeitgebern und Steuerzahlern in der Region. Zum 1. August 2006 werden 15 neue Auszubildende eingestellt, die Gesamtzahl der „Azubis“ wird dann bei 47 liegen. Die Sparkasse präsentiere sich in einer geradezu idealen Größe, um über viele Jahre hinweg ihrem gesetzlichen Auftrag und der gesellschaftlichen Verantwortung im Geschäftsgebiet gerecht werden zu können, sagte Karl-Heinz Tenter.

Bitte beachten Sie im Download-Bereich die O-Töne von Karl-Heinz Tenter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein, zu den Themen Sparkassenprivatisierung, Beratung und Gemeinwohlorientierung. Das Interview führte Michael von Lehmden, Redakteur bei Radio K.W. Wir danken dem Sender für die Überlassung der Aufnahmen

28.4.06

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