MOERS. Mit einer Newcomerin startete der letzte Tag des Comedy Arts Festivals 2006: Ilka Bessin, die Erfinderin von „Cindy aus Marzahn“ und Gewinnerin des Nachwuchs- und Talentschmiede-Wettbewerbs im Quatsch Comedy Club Berlin und des Hamburger Comedy Pokals, gab sich die Ehre. Als Frau mit Gespür für Farben und Formen hat Cindy nebenbei als Model gearbeitet. Den Einstieg als Topmodel in Heidi Klums Show hat sie nur knapp verpasst, wahrscheinlich ihrer Alzheimer-Bulimie wegen: „Sie wissen gar nicht, wie Scheiße das ist, wenn man den ganzen Tag frisst, und abends vergisst man zu kotzen.“
Das Rahmenprogramm beim Vereinsfrühschoppen in der Sparkassenarena machte sichtlich Spaß.
MOERS. Diese Zahlen sprechen für sich: Über 300 Moerser Vereine, Verbände und Institutionen erhalten in diesem Jahr von der Sparkasse am Niederrhein 313.765 Euro an Spenden zur Unterstützung ihrer Arbeit. „Die Stadt Moers lebt, weil sich so viele Vereine ehrenamtlich engagieren und viel bewegen“, lobte Bürgermeister Norbert Ballhaus die Vereine und ihre Mitglieder. Der Vereinsfrühschoppen in der Sparkassen-Arena auf dem Kastellplatz mit geladenen Vereinsvertretern gehört mittlerweile schon fest in den sonntäglichen Veranstaltungsablauf des Comedy Arts Festivals.
MOERS. Traditionell wird beim Comedy Art Festival auch in den Straßen der Innenstadt gefeiert, und das sogar kostenlos. In diesem Jahr gaben sich „Married Men“ aus England auf dem Altmarkt die Ehre, wo sie ein großes Publikum mit ihrer Kunst faszinierten. Married Men – das sind Dave Evans und Mat Ricardo, die 18 Jahre lang weltweit als Solo-Performer unterwegs waren, bevor sie sich für eine Zusammenarbeit entscheiden haben.
MOERS. Das Trio aus Frankreich gewann das „Henriettchen“ 2006, den Preis des Internationalen Comedy Arts Festivals Moers. Les Macloma sind bekannt für ihren satirischen und bitteren Humor, der schmerzhaft, aber auch äußerst gesund sein kann. Der Kopf von Les Macloma ist Alain Catonne Philippe Azoulay, der für den weltberühmten Cirque du Soleil 1996 die Produktion „Quidam“ entwickelte. 2005 beendete das Trio diese Zusammenarbeit und kehrte, erfrischender denn je, auf die Theaterbühne zurück. Aufbauend auf dem klassischen Repertoire entstand eine „Comédie Clownesque“ auf höchstem absurden Niveau.
MOERS. „It ain’t gonna rain no more, ain’t gonna rain no more...“ Wie eine Beschwörungsformel sang Tomas Kubinek sein Begrüßungslied zum Festivalsamstag. Nachdem er sich am regenreichen Vorabend zuletzt sogar ausgezogen hatte, um die Festivalbesucher zum Durchhalten zu ermutigen („striptease to give courage“), sollte Petrus jetzt mit den Klängen der Ukulele besänftigt werde. Und siehe da: es funktionierte. Nur zwei, drei Mal wagte der Nieselregen vorsichtig einzusetzen, aber Kubinek wies ihn sofort in seine Schranken: „We had an agreement last night....“, und schon hörte es wieder auf.
MOERS. „Happy birthday to you, happy birthday, dear Internationales Comedy Arts Festival Moers, happy birthday to youuu.“ Liebevoll, fast zärtlich klang das kleine Geburtstagslied, mit dem der zweite Festivaltag pianissimo begann. Gratulant Tomás Kubinek, aus Kanada stammender „Komödiant von hohen Gnaden“, leitete als Master of Ceremonies durch ein Programm, das von witziger Wort-Komik bis zu überschäumender Situationskomik alles zu bieten hatte, was die Lachmuskeln strapaziert. Der Abend lief im langsamen Andante an, steigerte poco a poco das Tempo und erreichte nach etlichen Allegro vivace-Passagen ein Finale furioso – nicht nur artistisch, sondern leider auch witterungstechnisch.