Sparkasse fördert kreatives Projekt der Menuhin-Stiftung

Marc Oliver Höh trainiert nunmehr seit drei Wochen mit den Klassen der Grundschule Annastraße Tanz und Körperausdruck. Die Sparkasse unterstützt das Projekt der Yehudi Menuhin Stiftung für die nächsten drei Jahre.

MOERS. „Wegdrücken, wegdrücken und dann dreeehhen!“ Was nach dieser Ansage folgt, ist eine schnelle, rhythmische Schritt- und Sprungfolge, zu der die jungen Tänzer ihre Arme nach links und rechts kreisen lassen. Koordination, Konzentration, Ausdauer und vor allem viel Spaß an der Bewegung sind in der Turnhalle deutlich spürbar.

Choreographie kommt an

Die Klasse 4a der Gemeinschaftsgrundschule Annastraße ist in ihrem Element. „Wollt Ihr noch einen draufhängen?“, fragt Marc Oliver Höh (36), der als MUS-E Künstler erst seit drei Wochen mit der tanzbegeisterten Truppe trainiert. Improvisation innerhalb der Choreographie kommt bei den Viertkläßlern gut an. Zu ‚Gasolina’, der eingängigen und vor allem angesagten Musik von Daddy Yankee, folgt ein weiteres Tanzelement, das nun die Schüler einbringen.

Die Gemeinschaftsgrundschule Annastraße gehört mit zu den über 120 Schulen, die am Projekt MUS-E (Music for schools in Europe) der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland teilnehmen. In vier Bundesländern, das sind NRW, Bremen, Saarland und Baden-Württemberg, engagieren sich über 500 überzeugte Lehrer sowie mehr als 200 aktive Künstler, die das Programm umsetzen. Neben dem NRW-Ministerium für Verkehr und Bauen beteiligt sich die Sparkasse am Niederrhein vor Ort mit 1500 Euro. Die Künstler Armin Kaster (Maskenbau), Obi Odametey (Akrobatik) und Marc Oliver Höh (Tanz) arbeiten immer dienstags je zwei Stunden mit zwei zweiten, dritten und vierten Klassen an der Gemeinschaftsgrundschule Annastraße. Insgesamt nehmen 125 Schulkinder an dem MUS-E Programm teil.

Angebot mit vielen Facetten

Die Resonanz auf das Angebot aus Theater, Tanz, Musik und bildender Kunst ist groß und birgt viele Facetten. So haben die Lehrer die Chance, die Schulkinder aus neuen Perspektiven und in neuen Situationen zu erleben. Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, probieren sich aus und entfalten zunehmend mehr Persönlichkeit. Tanzpädagoge Marc Oliver Höh: „Die Kinder sind mit Feuereifer dabei. Wir erleben, welches Bewegungspotential diese Kinder haben, sie sind wie ein Wundertüte. Dabei spielen Teambildung, Disziplin und Ordnung eine große Rolle, anders wären solche Projekte nicht durchführbar.“ Die Ausbildung sozialer Kompetenzen, Förderung von Kreativität und künstlerischer Ausdrucksfähigkeit sind oberstes Ziel. Statt Aggression und Frustration auszuleben, „erfahren die Kinder andere Möglichkeiten. Der Körper ist ihr Ausdrucksmittel“, ergänzt Höh, selbst dreifacher Vater.

MUS-E, das künstlerische und wegweisende Projekt des Geigers und Komponisten Yehudi Menuhin, richtet sich seit 1999 an Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen. So auch im Wohnbereich Mattheck und Josefsviertel, dem MaJo-Viertel, das 2004 in das Programm ‚Soziale Stadt NRW’ aufgenommen wurde. „MUS-E ist im Stadtteilmanagement ein ganz wichtiger und vielversprechender Baustein, den wir vor Ort umsetzen“, erläutert Harald Hanio vom Schulverwaltungsamt Moers den Stellenwert des Projekts. Zwar sei man noch in der Anfangsphase des dreijährigen Programms, sagt Schulleiterin Ulla Ledermann. „Doch hoffen wir bereits auf eine Verlängerung, damit die Nachhaltigkeit gesichert ist.“ MUS-E sei schon jetzt eine wichtige Maßnahme für die Kinder an der Gemeinschaftsgrundschule Annastraße – über die Schulhofgrenzen hinaus.

29.9.2005

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