Criminale kehrt nach Moers zurück / Rund 20 Termine

MOERS. Gänsehaut und Entsetzen, aber auch spannende Veranstaltungen und gute Unterhaltung verspricht das Programm der Criminale 2004. Moerser Krimifans kann im Rahmen des größten europäischen Krimifestivals endlich wieder zu Hause das Blut in den Adern gefrieren. „Die Sparkassenkulturstiftung Moers hat als Veranstaltungsträger die Grundlage für die Criminale in Moers geschaffen“, sagt Kulturdezernent Hans-Gerhard Rötters. Auf seine Initiative hin ist Moers vom 28. April bis zum 2. Mai ein gefragter Schauplatz für Mord, Totschlag und andere kapitale Verbrechen. Für neun der rund 20 Veranstaltungen bewilligte der Vorstand der Sparkassenkulturstiftung Moers einen Betrag von 12.500 Euro.

Best-of-Lesung mit Leenders, Bay, Leenders

Den Startschuß gibt hier das Niederrheinische Autoren-Trio Leenders, Bay, Leenders mit einer Best-Of-Lesung am Mittwoch, 28. April, um 19.30 in der Hauptstelle der Sparkasse am Ostring. Das Trio hat bereits elf Romane und einen Radwanderführer zu ihren „Tatorten“ veröffentlicht. Die Eintrittskarten zu der Lesung gibt es ab dem 26. März für fünf Euro in der Stadtinformation.

Auf die Idee zu einem Schloß-Krimi-Tag, der von verschiedenen Akteuren mit Leben gefüllt wird, kam Kulturdezernent Rötters. Die 13-jährige Leonie Viola Thöne liest am Donnerstag, 29. April, um 15 Uhr im Moerser Schloss aus ihren Geschichten „Extreme Fälle“. Im Anschluss um 16 Uhr folgt der Auftritt des Kinder- und Jugendtheaters TiM mit dem Stück „Raub im alten Schloss“. Für die Erwachsenen geht es ab 19 Uhr weiter: Die niederländischen Autoren Jaqùes Toes und René Appel lesen aus ihren packenden Romanen. Zum ersten Mal überschreitet die Criminale dabei Landesgrenzen. Um 20.30 Uhr liest der aus Münster stammende Autor Jürgen Kehrer aus seinem Krimi „Wilsberg und die Schloss-Vandalen“. Die Figur des Privatdetektivs Georg Wilsberg ist bereits aus dem Fernsehen bekannt: Das ZDF verfilmte bisher sechs Wilsberg-Stoffe.

Die letzte Führung

Schloßbesuche der grausigen Art stehen unter anderem am 30. April (ausverkauft!) auf dem Programm: In „Die letzte Führung“ treten die Besucher eine Reise durch die Grafschafter Geschichte an. Plötzlich jedoch wird die Vergangenheit von der Gegenwart eingeholt: Ein Verbrechen geschieht. Weit kann der Täter nicht sein, jeder ist verdächtig! Als niederländische Koproduktion von Jaqùes Toes und dem Theater- und Filmautor Johan Timmers führt dieser Krimi durch das gesamte Schloß. Die Regie in der von der Kulturstiftung finanzierten Produktion führt Ulrich Greb, Intendant des Schloßtheaters. Mindestens elf weitere Aufführungen sind geplant

Wenn Bücher im Spiel sind, fehlt die Zentralbibliothek Moers nicht auf der Liste der literarischen Tatorte. Am Samstag, 1. Mai, liest dort um 19.30 Uhr Christine Grän aus ihrem neuen Roman „Marx with love“, der erst im August erscheint, und Kurzgeschichten aus „Liebe ist nur ein Mord“. Seit 1986 hat die in Österreich geborene Autorin zahlreiche Kriminalromane und Hörspiele veröffentlicht. Ihre Protagonistin Anna Marx ist die mittlerweile aus einer Fernsehserie der ARD bekannte Heldin. „Ich bin sehr glücklich, daß mit Christine Grän eine prominente Autorin aus München nach Moers kommt. Mitte der 80er Jahre war dieses Genre noch eine Männerdomäne“, sagt Gabriele Esser, Leiterin der Zentralbibliothek.

Mit Unterstützung der Sparkassenkulturstiftung steigt auch in Repelen die Criminale-Statistik. Pfarrer Uwe-Jens Bratkus-Fünderich holte spannende Krimiunterhaltung in seine Dorfkirche. Unter anderem wird dort von verbrecherischen Umtrieben in einem Kloster (Donnerstag, 29. April, um 19.30 Uhr) und einem „Mord auf dem Dorffest“ zu hören sein. Diese Lesung mit Tatjana Kruse ist am Freitag, 30. April, um 19.30 Uhr. Pfarrer Bratkus-Fünderich bittet hier jeweils um eine Spende für die Kollekte.

Ein ganz ungewöhnlicher, aber zum Thema passender Ort für kriminalistische Kulturveranstaltungen ist die Pathologie des Krankenhauses Bethanien. Hier wird es eine Lesung im Pathologischen Institut geben. Damit alle Besucher den Weg zu diesen und anderen Tatorten finden, läßt die Sparkassenkulturstiftung in Zusammenarbeit mit dem Schloßtheater-Dramaturgen Erpho Bell Fußabdrücke produzieren, die im Stadtgebiet den Weg weisen.

Neues Zuhause für die Criminale

„Wir freuen uns, daß wir der Criminale in Moers ein neues Zuhause geben können“, sagt Sparkassenvorstand Ulrich Ruthenkolk. Als erster von sieben Prominenten Moersern war er es, der den ersten von sieben Teilen eines Fortsetzungskrimis geschrieben hat, der bis zum Beginn der Criminale fortlaufend in der NRZ erscheint. „Am ersten Veranstaltungstag werden wir den kompletten Krimi in gedruckter Form gratis an die Besucher verteilen“, so Manfred Falz, Marketingchef der Sparkasse.

Zuletzt hatte die Criminale 1990 unter der Organisation der Volkshochschule Spuren in Moers hinterlassen. Im Laufe der Jahre ist das Festival kontinuierlich gewachsen. Bei der 18. Ausgabe des Krimifestivals, bei dem in den Kreisen Wesel und Kleve sowie in Duisburg rund 170 Veranstaltungen auf dem Programm stehen, meldet sich Moers nun als Haupttatort zurück.

18.3.2004

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