Kartenbetrug hat zugenommen / Einzelhandel reagiert

NIEDERRHEIN. Mit einer gestohlenen Scheckkarte kauft es sich leicht ein. Das funktioniert insbesondere dann, wenn zum Bezahlen der Ware keine Geheimnummer benötigt wird. Die jüngste NRW-Kriminalstatistik brachte es an den Tag: „Betrügereien mit so genannten Debitkarten haben sich 2003 fast verdoppelt“, so Innenminister Fritz Behrens auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf.

Geheimnummer auf der Karte notiert

Im Bereich der früheren Sparkasse Moers hat die Zahl solcher Betrugsfälle im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent zugenommen. „Wir stellen insbesondere im Bereich des elektronischen Lastschriftverfahrens, bei dem die Bonität des Käufers nicht unmittelbar geprüft wird, eine Zunahme der Betrugsfälle fest“, sagt Johannes Wrobel von der Rechtsabteilung der Sparkasse am Niederrhein. 90 der 140 Ermittlungsverfahren im Jahr 2003 betrafen den Mißbrauch einer gestohlenen oder ergaunerten Debitkarte. Nicht selten helfen die Bestohlenen dem Dieb dadurch, daß sie die zugehörige Geheimnummer auf der Karte oder irgendwo im Portemonnaie notiert haben.

Den Schaden trägt oft der Händler. Denn Lastschriften von gesperrten oder nicht gedeckten Konten, werden vom jeweiligen Kreditinstitut zurück gegeben. Trotzdem verzichtet ein Großteil der Einzelhändler bislang noch auf das sichere, so genannte Elektronic-Cash-Verfahren, bei dem der Käufer zusätzlich eine Geheimnummer eingeben muß. Johannes Wrobel: „Bei der Abfrage der Kontodeckung muß jedesmal eine Telefonverbindung aufgebaut werden, das kostet Gebühren.“

Mehr Händler entscheiden sich für Elektronic-Cash

Im Gegensatz dazu werden die Daten beim Lastschrift-Verfahren zunächst gespeichert und nur ein- oder zweimal am Tag an den Rechner des jeweiligen Kreditinstitutes übermittelt. Nur dort ist registriert, ob der Kunde das Geld, das er gerade ausgeben will, auch wirklich auf seinem Konto hat; bzw. ob ihm das Konto überhaupt gehört. Der Einzelhandel hat mittlerweile auf diese Entwicklung reagiert. „Wir stellen fest, daß sich immer mehr Händler für die sichere Variante des Elektronic-Cash-Verfahrens entscheiden“, so Patrizia Hunder aus der Abteilung für Elektronic-Banking.

4.2.2004

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