DFB nahm Walter Ingendahl in den „Club 100“ auf

NIEDERRHEIN. Den Fußball getreten hat Walter Ingendahl zuletzt im Juni 1985. „Bei diesem Spiel der Alten Herren des DJK Eintracht Wardt habe ich mir die Achillessehne gerissen.“ Im Alter von 46 Jahren hing er daraufhin seine Fußballschuhe an den Nagel und widmete sich fortan stärker der Förderung des Ballsports in seinem Heimatverein. Als Anerkennung für sein ehrenamtliches Engagement über Jahrzehnte hinweg hat ihn der Deutsche-Fußballbund (DFB) jetzt für ein Jahr in den „Club 100“ aufgenommen.

So ganz recht war ihm das eigentlich nicht: „Es ist immer schwierig, einen allein besonders zu loben.“ Beim Fußball, so der heute 63jährige Ingendahl, zähle doch immer nur die Leistung der Mannschaft. Willi Deselaers, Vorsitzender des Fußballverbandes Niederrhein, schlug ihn trotzdem beim DFB vor und fand Gehör. „Die Ehrung des Vereinsvorsitzenden wirft ein gutes Licht auf den gesamten Verein. Der DJK Eintracht Wardt darf sehr stolz auf diese Anerkennung sein“, so Sparkassenmann Deselaers.

Als der gebürtige Wardter 1989, 40 Jahre nach seinem Eintritt in den Verein, den Vorsitz übernahm, zählte der DJK Eintracht Wardt knapp 100 Mitglieder und drei aktive Fußballmannschaften. Heute sind es 210 Mitglieder und acht beim Fußballverband gemeldete Mannschaften. Ingendahl: „Wir hatten viele Jahre lang gar keine Jugendmannschaft, das hat sich zum Glück geändert.“ Besonders habe der Verein durch die Bebauung in Wardt und den Zuzug neuer Bürger profitiert. Besonders stolz ist Walter Ingendahl auf das nagelneue Sportheim, das die Vereinsmitglieder nach Feierabend und am Wochenende erbaut haben und dafür zusammen genommen rund 7700 ehrenamtliche Stunden eingesetzt haben.

Um die Finanzierung des beispielhaften Projektes kümmerte sich Walter Ingendahl. Rund 120.000 Euro besorgte er von Land und Stadt. Als Verwaltungsbeamter im Ruhestand ließ er in diesem Spiel noch einmal seine Qualitäten als Mittelstürmer zur Geltung kommen. Ingendahl: „Man darf sich nicht durch die gegnerische Abwehr irritieren lassen.“

Bis zu seiner Pensionierung 1997 hatte Walter Ingendahl im Steueramt der Stadt Xanten gearbeitet. Bereits mit 15 Jahren war er als Lehrling in die Verwaltung der damals noch selbstständigen Gemeinde Wardt eingetreten. 1963 war er mit 24 Jahren der jüngste Standesbeamte weit und breit, schloß einige hundert Ehen. Ingendahl: „Beim Schützenfest in Vynen konnte ich mit einem der Ehepaare im vergangenen Jahr auf deren Silberhochzeit anstoßen.“ Dort hatte er bei einem Pokalspiel in den 50er Jahren auch seine spätere Frau Änne kennen gelernt.

Die Mitgliedschaft im „Club 100“ des DFB bringt neben der Ehrung an sich auch noch einige Annehmlichkeiten mit sich. Bis zu vier Personen dürfen bei freiem Eintritt ein Heimspiel der A-Nationalmannschaft sehen. Und zwei Karten für das EM-Qualifikationsspiel Deutschland-Schottland am 10. September 2003 in Dortmund liegen ebenfalls bereit. „Zu den Spielen gehe ich natürlich mit meinem Vorstandskollegen Walter van Wesel und weiteren Vereinsmitgliedern hin“, so Ingendahl. Die Motive für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement beschrieb er zuletzt so: „Das ist auch ein Dankeschön an diejenigen, die diese Arbeit vor mir getan haben.“

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