So beurteilt Börsenfachmann Harald Schönherr die aktuelle Lage

KREIS WESEL. Der Deutsche Aktienindex scheint vorerst an der 3.000-Punkte-Marke gescheitert zu sein. Nun droht wieder Ungemach, meint Harald Schönherr von der Sparkasse Moers. Denn: Es tut sich kurzfristiges Rückschlagspotential bis 2.700 auf. Hier müssen sich Anleger darüber im klaren sein, daß auch weiterhin diese hohen Volatilitäten (neudeutsch für "Schwankungsbreiten") zu erwarten sind.

Das Zinsniveau ist niedrig und scheint sich so bald auch nicht nachhaltig verändern zu wollen. Aktuell sind wieder einige große Gesellschaften im Markt, die attraktive Konditionen bei entsprechenden Risiken bieten. Hier wird durch die Unternehmen die Gunst der Stunde genutzt, auf dem derzeit niedrigen Zinsniveau langfristig günstiges Kapital aufzunehmen. So können Sie zum Beispiel anlegen in eine 4,125% VW Int. bis 22.05.2009 (Rating A+, WKN 525871), Kurs 101,15%, Rendite 3,91%; oder - wer es ein wenig spekulativer mag - in eine 4,625% Renault bis 28.05.2010 (Rating BBB, WKN 892181), Kurs 102,15%, Rendite 4,26%). Wenn die Firmen das durchhalten, sollten Sie aber auch einen entsprechend langen Atem haben. Denn, steigen die Zinsen in den nächsten Jahren doch wieder deutlich an, sind bei vorzeitigem Verkauf deutliche Kursverluste zu erwarten.

Das gleiche gilt übrigens auch für sogenannte Rentenfonds. Viele Fonds sind derzeit sehr langfristig investiert, z.B.: DWS Inter-Renta (WKN 847404, Restlaufzeiten 7,7 Jahre), DWS Euro-Renta (WKN 971050, 8,1 Jahre), DekaBund+SFinanz:8-15 (WKN 977189, 9,9 Jahre), DIT-Eurozins (WKN 847603) oder DIT-Int. Rentenfonds/Euro-Renten (WKN 847505 u. 847504). Diese Fonds haben in den vergangenen Monaten deutliche Wertzuwächse verzeichnet, welche bei steigenden Zinsen deutlich abschmelzen dürften.