„ZeuS“ will Lesekompetenz und Schreibmotivation fördern

MOERS. Hätten die alten Griechen schon eine Zeitung gekannt, an Schlagzeilen aus der an Skandalen und Intrigen reichen Götterwelt hätte es sicher nicht gefehlt. Reges Interesse in der antiken Gesellschaft wäre ihnen zudem sicher gewesen. Heutzutage beschäftigen sich Journalisten zumeist mit ganz irdischen Themen. Sie sammeln Informationen, schreiben sie auf, kommentieren und veröffentlichen sie und tragen so zur Meinungsbildung in der modernen Gesellschaft bei. Doch was, wenn Zeitungsmacher insbesondere in der jungen Generation auf immer weniger interessierte Leser treffen? Das Projekt „Zeitung und Schule“ (ZeuS) der Mediengruppe WAZ steuert gegen diese allgemeine Tendenz bereits im sechsten Jahr an.

Dieter Schneider-Bichel, stellvertretender NRZ-Chefredakteur: „Journalisten und Lehrer haben ein gemeinsames Ziel, wir wollen die Lesekompetenz junger Menschen fördern.“ Ab dem 10. Februar steht für 90 Schulklassen mit etwa 1500 Schülerinnen und Schülern in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn das Thema Zeitung auf dem Unterrichtsplan. Rund 70 Lehrer nahmen jetzt im Vorfeld an der Informationsveranstaltung im Casino der Sparkasse Moers teil. Von Lokalredakteuren und dem Team der Journalistenschule Ruhr erfuhren sie Einzelheiten des sieben Wochen dauernden Projektes.

„Es ist sehr wichtig, daß die Schüler gleich zu Beginn das Erfolgserlebnis haben, daß ihr Artikel in der Zeitung steht“, so Ralf Kubbernuß, Lokalredakteur in Moers und ZeuS-Koordinator. Einige der Lehrer nutzten umgehend die Gelegenheit, um mit Kubbernuß und seinen Kollegen persönliche Termine für einen ersten Unterrichtsbesuch in der Schule zu vereinbaren. Die Schüler sollen dabei aus erster Hand erfahren, wie der Arbeitsalltag von Journalisten aussieht. „ZeuS möchte das Interesse an Zeitung und die Leselust wecken und gleichzeitig die Schreibmotivation der Schüler steigern“, sagt Stefan Querl, Referent für Medienpädagogik an der Journalistenschule Ruhr.

Sieben Wochen lang erhalten die teilnehmenden Schulen die NRZ in Klassensätzen. Sofern es die Stundenpläne zulassen, beginnt der Tag mit einem Zeitungsfrühstück. Hierbei verfolgen die Schüler beispielsweise, wie sich bestimmte Themen im Verlauf mehrerer Tage in der Zeitung entwickeln. Zugleich sollen sie selber angeregt werden, Themen in ihrem Umfeld zu recherchieren und die Ergebnisse in verschiedenen journalistischen Stilformen wie Nachricht, Reportage oder Kommentar zu verarbeiten. Manches davon wird auf speziellen Sonderseiten der Lokalsausgabe abgedruckt. Querl: „In Hilden hat eine Schülergruppe einen eigenen Interview-Termin mit dem Bürgermeister bekommen.“

Exkursionen ins Essener Druckzentrum der Mediengruppe WAZ, ins Musical Theater „Colosseum“ oder zu einer historischen Gedenkstätte nach Münster runden das Projekt „ZeuS“ ab. Weitere Informationen unter der Rufnummer 02841 / 140753.

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