4 Schüler-Teams in der "Start-Up-Gründungswerkstatt"

MOERS. Eine wirtschaftliche Größe ist die junge Generation im Alter zwischen 14 und 18 Jahren schon längst. Ihr verfügbares Geld steigt von Jahr zu Jahr, allein von 2000 auf 2001 um rund 6,5 Prozent. Als Konsumenten haben Handel und Werbung diese Zielgruppe bereits gewinnbringend für sich entdeckt. Daß junge Menschen eigene unternehmerische Kraft entfalten, um ihr Taschengeld aufzubessern, sei es nun mit Botengängen, gebrannten CDs oder der Gestaltung von Internetseiten, ist keine Seltenheit mehr. Doch oft fehlt es den jungen Leuten an Möglichkeiten, ihre innovativen Ideen als mögliche berufliche Perspektive zu erproben. Die nunmehr dritte bundesweite Initiative "Start-Up-Gründungswerkstatt" will das ändern.

Bei der Sparkasse Moers haben sich diesmal vier Schülerteams für die als reines Internet-Planspiel konzipierte Gründungswerkstatt angemeldet. Zum Auftakt des bis zum 16. Mai dauernden Spieles stellten die teilnehmenden Gruppen jetzt im Casino des Kreditinstituts ihre Geschäftsideen vor. Dienstleistung und Beratung steht dabei, wie schon in den vergangenen Jahren, ganz vorne.

Lebenslauf bei Bedarf aus dem Internet

So will das Team "LDV" (Lebensdatenverwaltung) vom Grafschafter Gymnasium die persönlichen Daten seiner Kunden verwalten und sie fortlaufen aktualisieren. Teilnehmer Lukas Kretschmer: "Auf Wunsch kann unser Kunde jederzeit seinen fertigen Lebenslauf aus dem Internet abrufen oder als hochwertige Druckausgabe für Bewerbungen anfordern." Das Team "Happy Hour" (Grafschafter Gymnasium) will Menschen ihre größten Wünsche verwirklichen. Vorbild für diese Geschäftsidee ist ein Projekt, das krebskranken Kindern ihre Wünsche erfüllt.

Gedanken um die Bequemlichkeit von Badenden machte sich das Team "Laguna", wiederum vom Grafschafter Gymnasium. Jungunternehmerin Friederike Saxe will mit ihren drei Geschäftspartnern eine neue Generation von Badewannen entwickeln und vermarkten. Die Wanneninnenseite soll mit Gelkissen gepolstert und mit einer rutschfesten Membran überspannt werden. Katharina Saxe: "So paßt sich die Wanne der individuellen Körperform an und bietet optimalen Komfort ohne harte Auflageflächen."

Ein weiteres Team mit Unternehmenssitz am Gymnasium Essen-Werden nennt sich PCC Investment (Professional Capital Contracting). Die Idee: Kundengelder werden im Bereich Wärmelieferung angelegt. PCC verspricht bei Laufzeiten von zehn, zwölf oder 15 Jahren Renditen von bis zu zehn Prozent.

"Wenn unternehmerisches Denken spielerisch gefördert und trainiert wird, dann können aus Visionen konkrete Anregungen für unsere heimische Wirtschaft werden", so Monika Pogacic von der Marketing-Abteilung der Sparkasse Moers. Bis Mai müssen die Schülergruppen nun insgesamt zwölf Aufgaben lösen, die ihnen jeweils per E-Mail zugestellt werden. Immer wieder werden sie dabei ihre Idee überprüfen und testen müssen. Monika Pogacic: "Die Aufgaben sollen das eigenverantwortliche Denken der Spielteilnehmer stärken."

Mut zur Selbstständigkeit

Hervorgegangen war die Idee zur Gründungswerkstatt aus der 1997 vom Magazin Stern, der Unternehmensberatung McKinsey und den Sparkassen ins Leben gerufenen Initiative "Start-Up". Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hatte in seiner denkwürdigen Rede in Berlin damals mehr Mut zur Selbständigkeit eingefordert. Das Internet-Planspiel "Start-Up-Gründungswerkstatt" fördert bundesweit nun bereits zum dritten Mal das unternehmerische Denken von Schülern

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