Abschluß der 14. Universitätswochen in Moers

MOERS. Wie sieht sie aus, unsere Energieversorgung im Jahre 2050? Die abschließende Podiumsdiskussion der 14. Universitätswochen in der Sparkasse Moers mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ließ bei aller Unterschiedlichkeit der Standpunkte eine klare Tendenz erkennen. NRW-Staatssekretär Jörg Hennerkes, Dr. Kora Kristof vom Wuppertalinstitut, Professorin Angelika Heinzel und RWE-Vorstand Dr. Gerd Jäger gehen davon aus, daß die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Wärme in der Zukunft dezentral und auf der Basis einer Mischung unterschiedlicher Energieträger passieren wird.

Die Moderation des Expertengespräches zum Dachthema der diesjährigen Universitätswochen hatte diesmal Bernd Müller vom WDR übernommen. Im zeitlichen Rahmen einer 90minütigen Sendung fragte der Fernsehmann die Podiumsgäste nach ihren persönlichen Favoriten unter den Energieträgern und regte sie zu engagierter Rede und Gegenrede an. Bevor er zu einer lebhaften Diskussion mit dem Publikum aus rund 250 interessierten Zuhörern überleitete, entlockte er jedem von ihnen noch einen visionären Blick in zukünftige Energiewirtschaft.

"Unsere Strom- und Wärmegewinnung wird sich noch viele Jahre auf die herkömmlichen Träger wie Kohle, Gas und Kernenergie stützen", so Dr. Jäger. Und das, obwohl der RWE-Konzern, einer der größten deutschen Energieversorger, mittlerweile dreistellige Millionenbeträge in die Forschung und Entwicklung zur Nutzung nachhaltiger Energieträger wie Sonne, Wasser, Wind und Biomasse investiert. In der Energiebilanz zieht das RWE bislang nur rund fünf Prozent seines ins Netz eingespeisten Stromes aus erneuerbaren Energieträgern. Jäger: "In der Hauptsache ist das Wasser."

Dr. Kora Kristof, die beim Wuppertalinstitut die Abteilung Energie leitet, rief dazu auf, die konsequente Einsparung von Strom und Wärme in zukunftsweisende Szenarien miteinzubeziehen. Derzeitige Überlegungen zur Zukunft der Energieversorgung seien noch viel zu stark von einem technokratischen Verbrauchsdenken geprägt.

Professorin Heinzel brachte aus ihrem Duisburger Forschungsinstitut die neuesten Erkenntnisse zum vielversprechenden Energiewandler Brennstoffzelle mit. Ihre Technologie der Gewinnung von Strom und Wärme aus Wasserstoff ohne schädliche Emissionen könnte die Welt revolutionieren. Doch noch fehlt es an einem umweltschonenden Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff, und auch die Produktionskosten kleiner Blockkraftwerke für den hauseigenen Keller liegen noch über dem Zehn- und 20fachen herkömmlicher Anlagen.

Immer wieder richtete sich der Blick auf Staatssekretär Hennerkes und damit auf die Rolle der Politik. Hennerkes: "Wir haben ganz klar die Aufgabe, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen." Seine Vision: "Ich sehe zukünftige Energieversorgung als Puzzle. Es besteht aus traditioneller Energiegewinnung aus Braun- und Steinkohle, setzt auf moderne Technologie zur Steigerung von Effizienz und bezieht zunehmend stark erneuerbare Energien mit ein."

Sparkassendirektor Hartmut Schulz bezeichnete die 14. Universitätswochen als Erfolg. "Wir haben es gemeinsam mit der Universität Duisburg wieder geschafft, interessante Informationen zu einem wichtigen Thema in ein öffentliches Forum zu bringen und zur Diskussion anzuregen."

Das Thema der 15. Universitätswochen im nächsten Jahr steht noch nicht fest.

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