27. Universitätswochen: Professor Wippermann in der Sparkasse

Professor Wippermann referierte vor rund 150 Zuhörern in der Kundenhalle der Sparkasse am Ostring.

In viele nachdenkliche Gesichter blickte Professor Peter Wippermann bei seinem Vortrag. Der Hamburger Trendforscher entwarf ein Zukunftsbild des urbanen Lebens, das sich sehr deutlich von dem heutigen unterscheidet.

MOERS. Die Industriegesellschaft wandelt sich zur Netzgesellschaft. Das mobile Internet verändert nicht nur unser Einkaufsverhalten oder unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern zunehmend auch die Mobilität. „Für junge Leute in den großen Städten ist das Auto kein Statussymbol mehr", sagte Professor Peter Wippermann zum Auftakt der 27. Universitätswochen in der Kundenhalle der Sparkasse am Ostring. Gefragt sei vielmehr die individuelle Mobilität. Was der namhafte Trendforscher aus Hamburg damit meint: „Von intelligenter Software optimal auf den einzelnen Nutzer zusammengestellte Transport-Angebote."

 

Mercedes habe die Zeichen der Zeit bereits erkannt und böte mit moovel einen solchen Mobilitätsservice an. Wippermann: „Die App zeigt dem Kunden, wie er möglichst schnell und preiswert von A nach B kommt – mit Carsharing, Leihfahrrad, privaten Mitfahrgelegenheiten sowie Bus und Bahn." Darauf müssten sich Städteplaner und Politiker einstellen – und noch auf einiges mehr. „Die Infrastrukturen werden nicht mehr national gemacht, sondern immer öfter von global operierenden Konzernen bestimmt", so Wippermann. Ein Blick in die USA zeige, wohin die Reise auch bei uns führe: „Die großen Fünf – Amazon, Facebook, Google, Apple und Ebay – organisieren die Transportwege von Produzenten, Handel und Konsumenten neu."

Der Trendforscher verdeutlichte, wie das ‚Internet der Dinge' unser Leben umfassend verändere: „Wir werden immer mehr Produkte zu Hause selber ausdrucken – auch Nahrungsmittel." Beispielsweise würden schon heute einige Restaurants in ihren Küchen Nudeln von Barilla ausdrucken und ihren Gästen servieren. Schon in wenigen Jahren organisierten sich große Warenströme ihren Transport selbst. Wippermann: „Autonome Schiffe kommen beispielsweise im Hamburger Hafen an, werden vollautomatisch entladen und die Ladung mit Lastwagen weiterverteilt." Der Clou: Der Warenstrom steuere überdies die Ampelschaltung der Stadt, um die Lieferzeiten möglichst gering zu halten. Science-Fiction? „Nein", sagt Professor Wippermann, das sei ein ganz reales Projekt von Cisco Systems mit dem Hamburger Hafen.

Am kommenden Donnerstag, 23. Oktober, diskutieren unter der Leitung des WDR-Journalisten Kai Rüsberg Dr. Till Ackermann (Verband deutscher Verkehrsunternehmen), Professor Stefan Bratzel (Leiter Center of Automotive) und Professor Stefan Rammler (Institut für Transportation Design) über die Mobilität in der Stadt der Zukunft. Für die Veranstaltung gibt es noch Karten zum Preis von 5 Euro am Infoschalter der Sparkassen-Hauptstelle am Ostring.

17.10.2014

 

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