MOERS. Für die globale Erwärmung und die zum Teil drastischen Veränderungen bei den Niederschlägen gibt es nach Auswertung vieler wissenschaftlicher Untersuchungen nur einen Hauptverursacher. „Der Mensch ist spätestens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts für das nassere Wetter bei höheren Temperaturen verantwortlich“, sagt Professor Dr. Hartmut Graßl, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Zum Auftakt der 16. Universitätswochen beantwortete er das als Frage formulierte Thema -„Unser Klima – steht uns das Wasser bald bis zum Hals?“ eindeutig mit „Ja“! Rund 300 Besucher verfolgten den Vortrag in der Kundenhalle der Sparkasse Moers.
Als die drei entscheidenden Parameter, die das Klima (gleichermaßen auch unser Leben) beeinflußen, nannte Graßl den Energiefluß von der Sonne, das Wasser vom Himmel und „die Lebewesen neben uns“ – die Pflanzen. „Wer beeinflußt diese Parameter – und wie rasch?“ fragte der Referent eingangs. Die staunenden Zuhörer erfuhren von Schwankungen des Meeresspiegels alle 100.000 Jahre um 120 Meter, vom Einfluß der Planeten Jupiter und Saturn darauf, wie die Erde um die Sonne kreist, sowie von Eis- und Warmzeiten auf der Erde alle zweieinhalb Millionen Jahre.
Doppelte Weinanbaufläche in England
Nehme man den Zeitraum der letzten 1000 Jahre, so sei es 900 Jahre lang kälter geworden, in den letzten 100 Jahren aber sei es in zwei Schüben „nach oben“ gegangen. Graßl: „Es ist unzweifelhaft wärmer geworden.“ Die mediterranen Weinsorten wanderten wieder in Deutschland ein, und in England verdoppele sich die Weinanbaufläche in jedem Jahr.
Der Referent verwies auf die Veränderungen in der Atmosphäre als Ausfluß von Schadstoff- und Co2-Emissionen und zum anderen auf die bedeutende Rolle der Niederschlagsmengen auf die Temperaturen. Zu dem warmen Sommer dieses Jahres sei es insbesondere deshalb gekommen, weil ein Drittel Niederschlag wenig als üblich verzeichnet wurde. Im vergangenen Jahr hingegen habe die Massivität der Regenfälle zu der Überschwemmungskatastrophe in den neuen Bundesländern geführt.
Mit ethischer und politischer Diskussion beginnen
Jeder, der heute die Notwendigkeit eines neuen Hochwasserschutzes oder die durch den Menschen verursachte Klimaveränderung in Abrede stelle, tue dies gegen eine vielfach bestätigte wissenschaftliche Grundlage. Als der für das Klima verantwortliche Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung wisse er, daß es starke Lobbys gebe, die genau dies nach wie vor täten. Auf der Grundlage gesicherter Fakten müsse demgegenüber endlich mit ehrlichen ethischen und politischen Debatten begonnen werden. „Sonst steht uns das Wasser tatsächlich bald bis zum Hals“, so Professor Graßl.
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Moers, Hartmut Schulz, hatte eingangs seinem Stolz auf die Tradition und das Niveau der Universitätswochen Ausdruck gegeben und von einer „Erfolgsstory“ gesprochen. Nur kurz wies Schulz auf sein Ausscheiden aus dem Amt zum 31. Oktober hin: „Ich verabschiede mich heute aus diesem Kreis. Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, umgeben von Engagement und Kompetenz für unsere Region zu streiten.“ Für den Mitveranstalter, die Universität Duisburg-Essen, hatte Professor Herbert Kaiser, Dekan der geisteswissenschaftlichen Fakultät, die Gäste begrüßt.
Der Gründungsrektor der Universität Duisburg-Essen, Professor Dr. Lothar Zechlin, wird am zweiten Abend der Universitätswochen, Donnerstag, 16. Oktober, bei der Verleihung der beiden Innovationspreise Mechatronik anwesend sein. Alle Karten sind längst vergriffen.
MOERS. Auf Hochtouren laufen derzeit in vielen Sparkassen die Vorbereitungen zur Umstellung der gesamten Datenverarbeitung auf ein einheitliches System: One System Plus, OSPlus genannt. Bis Ende 2006 werden insgesamt 135.000 Anwender in mehr als 250 Sparkassen mit der einheitlichen Standard-Software-Lösung arbeiten. 15 Sparkassen aus dem Rheinland bereiten sich in der sogenannten „Serie 1“ gemeinsam auf die Umstellung im Mai 2004 vor, die Sparkasse Moers ist eine von ihnen. Hier trafen sich jetzt OSPlus-Verantwortliche der einzelnen Häuser zu einem „Jour-fixe“.
Mitarbeiter der Sparkassen-Informatik, dem größten IT-Dienstleister der Sparkassen Finanzgruppe, informierten über den Stand der Dinge. Zudem beantworteten die IT-Experten Fragen zur Datensicherheit, Mitarbeiterschulung sowie zur notwendigen Umstellung von Hard- und Software. Erklärtes Ziel aller Verantwortlichen ist, „daß der Service für unsere Kunden ungestört weiterlaufen kann“, sagt Werner Krause, stellvertretender Leiter der Abteilung Organisation bei der Sparkasse Moers.
MOERS. Hans Verhoeven hatte es versprochen: „Der neue Geldautomat an der Herderstraße in Eick-Ost wird rechtzeitig laufen.“ Nach der Zusammenlegung der Sparkassen- Geschäftsstellen in Eick sollte der Bargeld-Service am alten Standort im östlichen Ortsteil beibehalten werden. Zahlreiche Kunden hatten mit Verweis auf die Altersstruktur in dem in den 60er Jahren stark gewachsenen Stadtteil nachdrücklich darum gebeten, einen Geldautomaten einzurichten.
Verhoeven, der als Geschäftsstellenleiter nun für alle Kunden in Eick zuständig ist, überzeugte sich vor Ort selber davon, daß die Technik rechtzeitig funktionierte. „Wir haben bereits vor der offiziellen Inbetriebnahme 269 Transaktionen verbucht, bei denen insgesamt mehr als 35 000 Euro ausgezahlt worden sind“, so Verhoeven. Neben dem neuen 24-Stunden-Service können Kunden zudem persönliche Termine mit ihrem Berater vereinbaren. Rüdiger Koch, der zuständige Gebietsdirektor der Sparkasse: „Diese Termine nehmen wir selbstverständlich auch nach Feierabend und am Wochenende wahr und besuchen unsere Kunden gerne zu Hause.“
KREIS WESEL. Zum 1. Januar 2004 wird es die neue „Sparkasse Niederrhein“ geben, gebildet aus den bisherigen Sparkassen Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg. Davon gingen in einer Pressekonferenz in der Repelener „Linde“ am 6. Oktober die Landrätin, die Verwaltungsratsvorsitzenden der drei betroffenen Sparkassen und die Bürgermeister der drei Städte aus. Manfred Gramse, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Moers, berichtete im Gespräch mit dem „S-Kurier“ über Einzelheiten aus der Pressekonferenz.
Für seinen Teil habe er, so Manfred Gramse, unterstrichen, daß es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Da der neue sechsköpfige Vorstand der „Sparkasse Niederrhein“ aus jeweils zwei Mitgliedern der bisherigen Sparkassenvorstände Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg bestehen werde, könne man bei der Verteilung der künftigen Aufgabenfelder im neuen Institut von Gerechtigkeit ausgehen. Die Zahl der Geschäftsstellen solle weitgehend erhalten bleiben, vor allem in Neukirchen-Vluyn und Rheinberg habe man nicht vor, das bestehende Filialnetz anzutasten. Allerdings könne es in Moers noch zu einigen Einschränkungen kommen. Dank sagte Manfred Gramse (CDU) der Moerser SPD, mit der man in Sachen Fusion in einem Boot gerudert sei. Gute Unterstützung hätten die Verwaltungsräte durch die Vorstände erfahren, die ihrerseits fruchtbar zusammengearbeitet hätten. Schließlich habe er den Eindruck gewonnen, daß sich auch bereits bei den Personalräten der drei Sparkassen ein vertrauensvolles Zusammenwirken abzeichne.
Die Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Neukirchen-Vluyn, Kornelia Kuhn, habe unterstrichen, alle drei Sparkassen seien wirtschaftlich gut aufgestellt. Besser sei es jedoch, aus einer Position der Stärke heraus miteinander zu einem Ergebnis zu kommen, als in späteren Jahren vielleicht unter Druck zu verhandeln.
Die bisherigen Stiftungen der drei Sparkassen sollen Bestand haben. Zusätzlich soll es zu einer Art „Bürgerstiftung“, dotiert mit 12 Millionen Euro, kommen. Über Einzelheiten müsse aber der neue Verwaltungsrat beraten.
Die Verteilung des ausschüttungsfähigen Anteils des Jahresüberschusses der neuen Niederrheinischen Sparkasse soll zwischen dem Kreis Wesel und den Städten Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg im Verhältnis 30:30:20:20 erfolgen. Der auf den Kreis Wesel entfallende Anteil werde wie bisher an die Stadt Moers gehen, und der Moerser Spendenanteil werde nach dem bisherigen Modus zwischen Moers und den Nordgemeinden Xanten, Sonsbeck und Alpen aufgeteilt. Der neuen Verbandsversammlung der „Sparkasse Niederrhein“ sollen 50 Mitglieder angehören.
Alle drei Verwaltungsräte haben die Fusion empfohlen. Manfred Gramse: „Wir sind im Zeitplan, so daß es zum 1. Januar 2004 klappen kann.“ Die bindenden Beschlüsse müssen allerdings noch die drei Stadträte bzw. die Zweckverbandsversammlung als Gewährträger der Sparkasse Moers fassen. Vorgesehen ist, daß die Städte Neukirchen-Vluyn und Rheinberg dem bestehenden Zweckverband als neue Mitglieder beitreten.
KREIS WESEL. Im Westen nichts Neues - die Börsianer starren auf Konjunktur- und Unternehmensdaten und klagen mehr oder weniger leise vor sich hin. Bieten sich im Osten Europas Chancen wie im Goldrausch? Welche Auswirkung wird die EU-Erweiterung haben? Grundsätzlich sind Analysten namhafter Banken der Meinung, die Osterweiterung könne sich auf die Aktien- und Immobilienmärkte durchaus positiv auswirken.
So ist zu erwarten, dass vermehrt Top-Standorte von großen Konzernen in den großen Osteuropäischen Städten nachgefragt werden könnten. In den nächsten Tage wird z.B. eine nach Einschätzung der WestLB interessante Immobilie auf den Markt gebracht: "Slovansky dùm" - Slawisches Haus von SachsenFonds. Eine in Prag zentral gelegene Einzelhandels-, Büro-, Gastronomie- und Kino-Immobilie. Die Architektur wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Für eine Beteiligung ab 15.000 Euro sind die Angaben im Prospekt maßgeblich. Diese weisen eine steuerfreie Ausschüttung von 8% ab 2004, steigend auf 9% im Jahre 2018 aus. Mieten und auch Ausschüttungen werden schon heute in Euro berechnet.
Aktienfreunde können sich in Einzelwerten auf osteuropäische Aktien tummeln. Hier ist es aber überwiegend schon recht schwierig, entsprechende Informationen zu erhalten. Es bieten sich dann durchaus Osteuropa-Aktien-Fonds an. Der Fondsanalyst Morningstar hat mit dem besten Rating von 5 Sternen den Griffin Eastern European Fund ( ISIN IE0002787442 ) versehen. Dieser Fonds hat in den letzten Jahren eine deutlich bessere Wertentwicklung verzeichnet, als der vergleichbare MSCI-Osteuropa-Index. Aber bitte beachten Sie, dass die Ostchancen auch erhebliche Ostrisiken aufweisen!
Anleihen auf Währungen der osteuropäischen Staaten halte ich für wenig interessant. Der Renditevorteil gegenüber Euro-Anlagen ist viel zu niedrig, als dass sich die Risiken einer Währungsabwertung vor Eintritt in den Euro aufwiegen ließen.
(Der Autor Harald Schönherr ist Vermögensberater bei der Sparkasse Moers)
MOERS. Das Baggern und Pritschen wird offenbar zunehmend zur Mädchensache. Edgar Stepken, Geschäftsführer des Volleyballkreises Wesel, skizzierte anläßlich des 25jährigen Bestehens die wichtigsten Aufgaben seines Kreisverbandes: „Wir organisieren den Spielbetrieb von der Kreisliga bis zur 2. Bundesliga, wir bilden Schiedsrichter aus und müssen vor allem in der männlichen Jugend um Nachwuchs werben.“ Insbesondere die Jungen seien nicht mehr bereit, abends und am Wochenende zu trainieren oder zu spielen. Im Jubiläumsjahr sind beim Volleyballkreis 29 Vereine mit 66 Mannschaften gemeldet. Stepken: „Wir haben zum Stichtag 1623 Aktive in den Vereinen gezählt.“
Beim Festakt im Casino der Sparkasse zeigte sich die stellvertretende Landrätin Margit Oesterling sichtlich vom Ballgefühl einiger Spieler des MSC beeindruckt. Vor dem Aufschlag zum Bundesligaspiel gegen TuB Bocholt hatten Günter Krivec und einige Volleyballer der ersten Mannschaft sich die Zeit genommen, die rund 50 Ehrengäste des Festaktes sportlich zu begrüßen. Egon Baumgarten, Präsident des Westdeutschen Volleyball Verbandes, und Ulla Grunert, die stellvertretende Vorsitzende des Kreissportbundes Wesel, nutzten im Anschluß die Gelegenheit, beim Bundesligaspiel dabei zu sein.